Alfred Stahr

Alfred Stahr



Alfred Stahr
Spielerinformationen
Geburtstag 30. März 1911
Geburtsort Deutschland
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1928−1945
1943−1945
1945−1948
1948−1950
Hertha BSC
SpVgg Wilhelmshaven 05
SG Gesundbrunnen
Hertha BSC
186 (33)


10 (2)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Alfred Stahr (* 30. März 1911; † unbekannt) war ein deutscher Fußballspieler.

Inhaltsverzeichnis

Spielerkarriere

Stahr begann seine Karriere 1928 bei Hertha BSC, wo er zunächst nur sporadisch zum Einsatz kam. In der Folgesaison bestritt er dann sogar gar keine Partie. Erst im Laufe der Saison 1930/31 stieg er zum Stammspieler der Oberliga-Mannschaft auf, die sich durch zwei Entscheidungsspiele gegen Viktoria 89 Berlin den Staffelsieg sicherte. Und auch in der dadurch erreichten Meisterschaft des VBB waren die Blau-Weißen von Tennis Borussia, dem Berliner SV 92 und PSV Stettin nicht zu stoppen. So stand der Verein von der Plumpe in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Nach Siegen über VfB Bielefeld 03 (5:2), SpVgg Fürth (3:1) und den Hamburger SV (3:2 n.V.) zog Hertha als erste Mannschaft zum sechsten Mal in Folge ins Endspiel ein. Dort traf man auf TSV 1860 München, das durch ein spätes Tor von Willi Kirsei mit 3:2 bezwungen werden konnte.

Im Folgejahr wurde die Meisterschaft als Zweiter hinter dem SC Minerva 93 knapp verpasst. Doch schon in der Spielzeit 1932/33 zog Hertha als Berliner Meister in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft ein. Dort scheiterte man aber bereits in der 1. Runde am SV Hindenburg Allenstein.

1933/34 verpasste die Alte Dame in der neugegründeten Gauliga Berlin-Brandenburg die Meisterschaft, doch nur ein Jahr später wurde sie erstmals Gaumeister. In der dadurch folgenden DM-Endrunde mussten die Berliner bereits in der Gruppenphase auf Platz 2 liegend die Segel streichen und dem PSV Chemnitz den Vortritt lassen.

Und auch diesmal benötigten die Herthaner ein Jahr Anlauf, bevor sie 1937 Gaumeister wurden. Doch auch 1937 waren bereits in der Gruppenphase der Deutschen Meisterschaft die Gegner, insbesondere der spätere Meister FC Schalke 04, eine Nummer zu groß.

In den nächsten Jahren musste Stahrs Mannschaft in der Gauliga zunächst dem BSV 92 und dann Blau-Weiß 90 den Vortritt lassen. Auch im mit Kriegsbeginn 1939 eingeführten Danzig-Pokal wusste Hertha nicht zu überzeugen. Die Saison 1940/41 war die letzte Saison, die Freddy Stahr komplett bei Hertha spielte, da er ab 1942 als Matrose in Wilhelmshaven stationiert wurde. In dieser Zeit spielte er bei der ortsansässigen SpVgg Wilhelmshaven 05.

Mit der SpVgg gewann Stahr 1943 umgehend die Gauliga Weser-Ems, scheiterte aber im Achtelfinale der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft am FC Schalke 04. Auch in der Folgesaison wurde 05 Gaumeister und startete im Meisterschaftsrennen. Nach einem Sieg bei Eintracht Braunschweig (2:1 n.V.) und einem 1:1-Remis gegen den LSV Hamburg auf dem heimischen Marine-Sportplatz verloren die Wilhelmshavener das Entscheidungsspiel in Hamburg mit 4:2. In dieser Zeit spielte Stahr trotzdem einige Male während seines Heimaturlaubs für Hertha BSC. Ende des Jahres 1944 hatte er den Marschbefehl nach Gotenhafen bekommen, um auf der Wilhelm Gustloff anzuheuern. Allerdings fuhr er trotz des strikten Verbots über Berlin, um bei seinem alten Verein zu spielen. Jedoch zog er sich in diesem Spiel einen komplizierten Beinbruch zu und musste deswegen operiert werden. Dadurch konnte er nicht wie befohlen auf der Wilhelm Gustloff anheuern und überlebte so die Versenkung des Passagierschiffes durch sowjetische Torpedos, bei der ca. 9000 Personen ihr Leben ließen. Auch der angesetzte Prozess vor dem Militärgericht, der eventuell mit der Todesstrafe geendete hätte, fand aufgrund der Kriegswirren nicht mehr statt.[1]

Nach Kriegsende spielte Stahr, obwohl in Berlin-Hohenschönhausen wohnhaft, für die SG Gesundbrunnen,[2] aus der später wieder Hertha BSC hervorging. Dort war er bis 1950 als Spieler aktiv, ehe er 1950 die Geschäftsführung bei den Blau-Weißen übernahm.

Erfolge

Weblinks

Literatur

  • Hardy Grüne: Spielerlexikon 1890-1963, Agon Sportverlag, Kassel 2006, ISBN 3-89784-148-7.
  • H. Tragmann, H. Voß: Das Hertha Kompendium. Verlag Harald Voß, Berlin 2002, ISBN 3-935759-05-3.

Einzelnachweise

  1. Daniel Koerfer, Hertha unter dem Hakenkreuz - ein Berliner Fußballclub im Dritten Reich. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2009, ISBN 978-3-89533-644-7
  2. Jutta Braun, Sportstadt Berlin im Kalten Krieg, CH.Links, ISBN 978-3-86153-399-3.

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