- Alice & Martin
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Filmdaten Deutscher Titel Alice & Martin Originaltitel Alice et Martin Produktionsland Frankreich, Spanien Originalsprache Französisch Erscheinungsjahr 1998 Länge 124 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie André Téchiné Drehbuch Olivier Assayas,
Gilles Taurand,
André TéchinéProduktion Alain Sarde Musik Philippe Sarde Kamera Caroline Champetier Schnitt Martine Giordano Besetzung - Juliette Binoche: Alice
- Alexis Loret: Martin Sauvagnac
- Mathieu Amalric: Benjamin Sauvagnac
- Carmen Maura: Jeanine Sauvagnac
- Jean-Pierre Lorit: Frederic Sauvagnac
- Marthe Villalonga: Lucie
- Roschdy Zem: Robert
- Pierre Maguelon: Victor Sauvagnac
- Eric Kreikenmayer: Francois Sauvagnac
Alice & Martin (Alternativtitel: Alice und Martin; Originaltitel: Alice et Martin) ist ein französisch-spanisches Filmdrama aus dem Jahr 1998. Regie führte André Téchiné, der gemeinsam mit Olivier Assayas und Gilles Taurand auch das Drehbuch schrieb.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der 20-jährige Martin Sauvagnac ist illegitimer Sohn eines Unternehmers. Er lebt seit zehn Jahren bei der Familie seines Vaters, der eine neue Ehefrau und drei weitere Söhne hat. Es kommt zu häufigen Konflikten zwischen Martin und seinem dominanten Vater. Nach dem Tod des Vaters plagen Martin Schuldgefühle. Er verlässt seine Familie und taucht für einige Wochen unter, in dieser Zeit wohnt er in einer Hütte. Martin stiehlt auf einer Farm Eier und wird festgenommen. Er wird entlassen, nachdem seine Stiefmutter dem Landwirt verspricht, den Schaden zu ersetzen.
Martin vermeidet den Kontakt mit der Stiefmutter und reist nach Paris, wo sein Halbbruder Benjamin lebt. Der gelegentlich arbeitende homosexuelle Schauspieler Benjamin teilt eine kleine Wohnung mit der Musikerin Alice. Martin belästigt sie eine Weile bis sie ihn attraktiv findet und ihm näher kommt. Sie fährt gemeinsam mit ihm nach Granada, wo sie an einem Fotoshooting teilnimmt. Alice stellt fest, dass sie schwanger ist.
Eine halbstündige Rückblende zeigt den Tod von Martins Vater und seine Begleitumstände. Martin spricht mit einem Freund, dem er sagt, sein Vater habe ihn aufgenommen, um seine Halbbrüder zu ärgern. Später streitet er mit dem Vater, den er dabei so schubst, dass dieser die Treppe runterfällt.
Martin wird auf eigenen Wunsch in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert. Alice bemüht sich, vor einem Gericht seine Unschuld zu beweisen. Sie besucht Martins Mutter, mit der sie sich anfreundet; Martins Stiefmutter will sie jedoch nicht empfangen. Der Sohn der Frau, ein Politiker, droht Alice mit einer Strafanzeige im Fall weiteres Behelligens. Die letzte Szene zeigt Martin, der in der Anstalt einen Brief an Alice schreibt.
Kritiken
Jonathan Holland schreibt im Branchenblatt Variety, der Film zeige eine emotional involvierende Liebesgeschichte von zwei Außenseitern. Er ergründe – was für den Regisseur typisch sei – psychologische Extreme und vermeide dabei Sensationalismus. Binoches zentrale Darstellung sei „subtil“ und „ausgezeichnet“. Der unerfahrene Alexis Loret habe Probleme damit, die Nuancen des gespielten Charakters psychologisch korrekt darzustellen.[1]
Der Filmkritiker der New York Times A. O. Scott findet, die „fein strukturierte“ Handlung des Films lasse sich nur schwer zusammenfassen. Der Film biete „überraschende Tiefe und einige tiefe Überraschungen“. Die Kameraarbeit sei „großartig“, der Schnitt sei „elegant“, die Szenen seien „minuziös geplant“. Der Film sei mit Edelmut, Intelligenz und Kunst gesättigt („a surfeit of generosity, intelligence and art“).[2]
Das Lexikon des Internationalen Films urteilt hingegen wenig beeindruckt: „Der Film kreist um moralische Kategorien wie Schuld und Sühne, Vertrauen und Verantwortung, wobei er trotz des intensiven Spiels der Hauptdarsteller wie eine kühle Versuchsanordnung wirkt. Szenische und optische Metaphern hinterlassen das Gefühl von Abgehobenheit und Schwulst.“[3]
Hintergründe
Der Film wurde auf Granada und in Paris gedreht.[4] Seine Weltpremiere fand am 23. Oktober 1998 auf dem Semana Internacional de Cine de Valladolid statt, dem die Festivals französischer Filme in Australien und in Ungarn folgten.[5] Der Film spielte in den ausgewählten Kinos der USA ca. 498.000 US-Dollar ein.[6]
Weblinks
- Alice & Martin in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Alice & Martin bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Gesammelte Zeitungskritiken zu Alice & Martin auf Metacritic.com (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Jonathan Holland: Alice and Martin, Variety, 9. November 1998, abgerufen 2. April 2008
- ↑ A. O. Scott: 'Alice and Martin': A Divided French Family, Unhappy in Its Own Way, The New York Times, 21. Juli 2000, abgerufen 2. April 2008
- ↑ Alice & Martin im Lexikon des Internationalen Films, angerufen 8. Oktober 2011
- ↑ Drehorte für Alice et Martin abgerufen 2. April 2008
- ↑ Premierendaten für Alice et Martin abgerufen 2. April 2008
- ↑ Einspielergebnisse für Alice et Martin abgerufen 2. April 2008
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