Andreas Gering

Andreas Gering

Andreas Gering (* 5. Mai 1892 in Nürnberg; † 29. Dezember 1957 ebenda) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach der Lehre als Grafiker besuchte er in Nürnberg die Kunstgewerbeschule (heutige Akademie der Bildenden Künste Nürnberg) und studierte anschließend an der Akademie der Bildenden Künste München unter Carl Johann Becker-Gundahl. Während des Ersten Weltkrieges wurde Gering nach einem Bombenangriff verschüttet und schwer verletzt geborgen. Seit diesem Erlebnis hatte er mit Sprachstörungen zu kämpfen und fand erst nach längerer Zeit zur normalen Sprache zurück. Die Kriegserlebnisse haben später sein grafisches Werk beeinflusst.

Nach dem Krieg ließ sich Andreas Gering als freischaffender Künstler in Nürnberg nieder. Seine Studienreisen führten ihn nach Serbien und Mazedonien. Seit 1920 war er als Lehrer am Offenen Zeichensaal (Vorläuferinstitution der Georg-Simon-Ohm-Hochschule in Nürnberg tätig und seit 1921 als Leiter der Klasse Akt an der Berufsoberschule Nürnberg. 1927 wurde Gering verbeamtet und nahm 1932 das Amt des städtischen Studienrats an. Bis zu seiner Pensionierung am 1. Juni 1957 war er im Dienste der Stadt tätig.

Als freischaffender Künstler war Gering Mitglied in der Vereinigung Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker sowie Mitglied in der Nürnberger Sezession.

Werk

Andreas Gering malte vorwiegend in Aquarell, gelegentlich auch in Öl. An Motiven bevorzugte er Landschaften, Akt später auch biblische Themen. Dass der Erste Weltkrieg nicht spurlos am Seelenleben des Künstlers vorüberging, zeigen seine Lithografien und Radierungen. Blätter aus dem Feldskizzenbuch, Motive wie Erde, Tod oder die Erlösung thematisieren das Waffengeschehen und lassen in Gering den sicheren Beobachter und Zeichner erkennen. Mappenwerke im Besitz der Museen der Stadt Nürnberg: „Leben u. Tod“ (1919), Feldzeichnungen (1914-18, Lithographien), „Die Erde“ (1921, Radierungen).

Ausstellungen

  • 1924 Jahresschau Nürnberger Kunst im Glaspalast, Nürnberg
  • 1928/29 Ausstellung Deutsche Kunst der Gegenwart in der Norishalle, Nürnberg
  • 1930 Ausstellung Nürnberg-Udstillingen, Gammel-Kunst, Nyere Kunst, Historie
  • 1931/34 Nordbayerische Kunstausstellung in der Norishalle, Nürnberg
  • 1947 Ausstellung Malerei-Plastik-Graphik in der Fränkischen Galerie, Nürnberg
  • 1958/59 Gedächtnis-Ausstellung in der Fränkischen Galerie, Nürnberg

Literatur

  • Rudolf Rösermüller: Nürnberger Kunst der Gegenwart. Hrsg. im Auftrag des Albrecht-Dürer-Vereins mit Unterstützung der Stadt Nürnberg. MCMXXVIII, Dr. Benno Filser Verlag G.m.b.H., Augsburg 1928.
  • A. Gering, In: Nürnberger Künstlerlexikon. Hrsg. von M. H. Grieb, Bd. 1, K. G. Saur, München 2007, S. 463, ISBN 978-3-598-11763-3.
  • A. Gering, In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts, zusammen mit Thieme/Becker: Antike bis zur Gegenwart, E. A. Seemann, Leipzig 2008, S. 583, ISBN 978-3-86502-177-9.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Andreas Jakob Romberg — (* 27. April 1767 in Vechta; † 10. November 1821 in Gotha) war ein deutscher Violinvirtuose und Komponist. Als Mitglied der in Münster ansässigen Musikerfamilie Romberg vollendete Andreas Romberg seine musikalische Ausbildung um 1790 in Bonn,… …   Deutsch Wikipedia

  • Andreas Schleicher — (* 1964 in Hamburg) ist ein deutscher Statistiker und Bildungsforscher. Er leitet bei der OECD die Abteilung für Indikatoren und Analysen im Direktorat für Bildung. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt ist er als Internationaler Koordinator des …   Deutsch Wikipedia

  • Andreas Mölich-Zebhauser — (* 30. Juni 1952 in Hamburg) ist der Intendant und Geschäftsführer der Festspielhaus und Festspiele Baden Baden gGmbH. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Ausbildungen 1.2 Leitungen …   Deutsch Wikipedia

  • Andreas-Hofer-Lied — Der Text der Tiroler Landeshymne ist ein 1831 verfasstes Gedicht von Julius Mosen. Die dazugehörende Melodie schrieb Leopold Knebelsberger im Jahr 1844. Zur offiziellen Hymne des Landes erklärt wurde das Lied 1948. Es besingt das Sterben von… …   Deutsch Wikipedia

  • Andreas busch — Dieser Artikel erläutert den versunkenen Ort Rungholt. Für die Fähre gleichen Namens, siehe MS Rungholt. DMS …   Deutsch Wikipedia

  • Andreas Kuhlage — Senderlogo Allgemeine Informationen Empfang: analog terrestrisch, Kabel DVB S Radio …   Deutsch Wikipedia

  • Deidesheim — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesebene (Österreich) — Republik Österreich …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesrepublik Österreich — Republik Österreich …   Deutsch Wikipedia

  • Rechtswesen Österreichs — Republik Österreich …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”