- Andrzej Błasik
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Andrzej Eugeniusz Błasik (* 11. Oktober 1962 in Poddębice, Polen; † 10. April 2010 bei Smolensk, Russland) war Generalleutnant der Polnischen Streitkräfte und Kommandeur der Polnischen Luftstreitkräfte.
Leben
Von 1977 bis 1981 besuchte Błasik das zur Luftwaffenhochschule in Dęblin gehörende Lyzeum. Danach absolvierte er eine Ausbildung an der Szkoła orląt (Schule der Adlerkücken), wo er 1985 zum Unterleutnant befördert und in die Gruppe der Passagierflugzeugbesatzungen versetzt wurde.
Błasik diente im 8. Kampfbomber-Regiment in Mirosławiec, ehe er ab 1987 beim 40. Kampfbomberregiment in Świdwin verschiedene Posten durchlief, zuletzt als stellvertretender Geschwaderkommandeur.
Błasik studierte von 1993 bis 1995 an der Hochschule für Nationale Verteidigung (Akademia Obrony Narodowej) in Warschau, wo er diplomierter Offizier wurde.
Ab 1995 diente Błasik beim Kommando der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung in Warschau. Danach wurde er Chefinspekteur der Abteilung für Navigation und Leitender Inspektor für Ausbildung sowie Chef der Einsatzabteilung.
2001 wurde Błasik Ausbildungsleiter der 2. Taktischen Luftbrigade in Posen. 2002 wurde er Kommandeur der 31. Luftwaffenbasis in Posen. Ab 2004 war Błasik Chef der Gefechtsunterstützungsdivision beim Oberkommandierenden der Luftstreitkräfte, ehe er von 2005 bis 2007 das Kommando der 2. Taktischen Luftbrigade innehatte. Am 15. August 2005 wurde Błasik zum Brigadegeneral befördert. Kurze Zeit später wurde er Kommandeur der Offiziersschule der Luftstreitkräfte. Ferner absolvierte Błasik Kurse an der Königlichen Militärakademie in Den Haag (Niederlande) im Jahr 1998 und 2005 am Air War College in der Maxwell-Gunter Air Force Base (Alabama, USA).
Am 19. April 2007 wurde Błasik zum Kommandeur der polnischen Luftstreitkräfte berufen und zum Generalmajor befördert. Seit dem 15. August 2007 stand er im Rang eines Generalleutnants (generał broni). Am 10. April 2010 starb er bei dem Flugzeugabsturz bei Smolensk der polnischen Regierungsmaschine vom Typ Tupolew Tu-154, die mittelbar unter seinem Befehl stand. Aufnahmen des Stimmrecorders im Cockpit beweisen, dass er sich zum Zeitpunkt des Absturzes im Cockpit aufgehalten haben muss.[1] Der russische Abschlussbericht zur Absturzursache gibt Błasik eine Mitschuld an dem Absturz. Er sei angetrunken gewesen und habe Druck auf die Piloten ausgeübt.[2]
Er absolvierte als Pilot 1300 Flugstunden. Als Fluglehrer hatte Błasik die Befähigungen für Übungsflüge in allen Wetterbedingungen für die Flugzeuge Suchoi Su-22 und PZL TS-11 Iskra. Er flog auch das polnische Jagdflugzeug PZL-Mielec Lim-6.
Błasik war verheiratet und hatte zwei Kinder.
Sein Nachfolger im Amt des Luftwaffenchefs wurde am 20. Mai 2010 Lech Majewski.
Ehrungen
Für die Begleitung der internationalen Manöver der „NATO Air Meet 2003“ erhielt er 2003 das „Ehrenzeichen der Polnischen Streitkräfte“.
2009 wurde Błasik Träger des US-amerikanischen Orden Legion of Merit.[3]
Postum wurde ihm am 16. April 2010 das Komturkreuz des Ordens Polonia Restituta (Krzyż Komandorski Orderu Odrodzenia Polski) verliehen.[4]
Fußnoten
- ↑ ORF.at: Kaczynski-Absturz: Luftwaffenchef war im Cockpit (abgerufen am 25. Mai 2010)
- ↑ n-tv.de, Abschlussbericht zu Kaczynski-Absturz: Polens Luftwaffenchef belastet, 12. Januar 2011
- ↑ “Legion of Merit for Lieutenant General Andrzej Blasik”
- ↑ Biuro Prasowe Kancelarii Sejmu (Pressebüro des Sejms): Komunikat Nr 163/VI kad., abgerufen am 18. April 2010
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