- Polnische Luftstreitkräfte
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Polnische Luftstreitkräfte
Siły Powietrzne Rzeczypospolitej Polskiej
Wappen der polnischen LuftstreitkräfteAufstellung 1918 Land Polen Streitkräfte Polnische Streitkräfte Teilstreitkraft Luftstreitkräfte Typ Teilstreitkraft Stärke 36.450 (16.126[1] Soldaten) Hauptquartier der Luftstreitkräfte Warschau Kriege Zweiter Weltkrieg
IrakkriegLeitung Jetziger
KommandeurLech Majewski Insignien Hoheitszeichen in Schachbrettmuster Die Polnischen Luftstreitkräfte (poln.: Siły Powietrzne Rzeczypospolitej Polskiej) sind eine Teilstreitkraft der Polnischen Streitkräfte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die polnischen Luftstreitkräfte entstanden 1919 aus Luftgeschwadern der Blauen Armee, dem in Russland auf Seiten der Weißen Armee gegründeten Luftgeschwader des Naczelny Polski Komitet Wojskowy (Oberstes Polnisches Militärkomitee) und den in Polen seit 1918 aufgestellten Luftgeschwadern. Ab 1930 wurde die PZL P.7, ein von PZL in Warschau gebautes Jagdflugzeug eingeführt. Die polnischen Luftstreitkräfte waren damit die erste Luftwaffe, die komplett mit Ganzmetalljägern ausgestattet war.
Zweiter Weltkrieg
Polenfeldzug
Während des deutschen Angriffs auf Polen im September 1939 floh ein Teil der polnischen Luftstreitkräfte nach Lettland. Recherchen von Andrzej Glass zufolge setzte dieser Teil sich folgendermaßen zusammen:
- 38 Trainer / Aufklärer vom Typ RWD-8
- 33 Trainer / Aufklärer vom Typ PWS-26
- 8 Aufklärer vom Typ Lublin R-XIII
- 2 Jagdflugzeuge vom Typ PZL P.11
- eine PWS-21
Polen wollte sein Fluggerät nicht dem Feind in die Hände fallen lassen. Die Flugzeuge wurden nach dem damals geltenden internationalen Recht interniert. Die polnische Exilregierung genehmigte Lettland im Dezember offiziell die Eingliederung der Flugzeuge in seine Luftstreitkräfte, jedoch kamen nur 26 der RWD-8 zum Einsatz. Die anderen Typen wurden von erfahreneren Piloten erprobt. Als die Sowjetunion einige Monate später Lettland besetzte, zeigten die sowjetischen wie auch später die deutschen Militärs wenig Interesse an einer Nutzung der polnischen Flugzeuge. Man lagerte sie in einem Warenhaus, das 1945 abbrannte.
Polnische Luftstreitkräfte im Westen
Weitere Flugzeuge wurden nach Rumänien ausgeflogen, die Piloten gelangten teilweise weiter nach England. Sie wurden auf der Basis eines Militärabkommens zwischen der Polnischen Exilregierung und der britischen Regierung am 2. August 1940 in Großbritannien aufgestellt. Im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkrieges erwiesen sich die Piloten der Polnischen Streitkräfte im Westen (als Teil der Royal Air Force) als effektiv, so hatten die polnischen Piloten (5 %) etwa 12 % der Abschüsse zu verzeichnen. Das bekannteste Geschwader war die Dywizjon 303.
Luftstreitkräfte der Polnischen Volksarmee
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Polen eine Moskau treue Polnische Volksarmee aufgebaut; Polen wurde Mitglied im Warschauer Pakt. Erst unter dem seit 1949 amtierenden polnischen Verteidigungsminister Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski, einem Sowjet-Marschall, wurden die polnischen Luftstreitkräfte wieder eine eigene Teilstreitkraft. Polen übernahm weitgehend die Standardflugzeuge aus sowjetischer Produktion, Eigenkonstruktionen wie die PZL TS-11 Iskra blieben die Ausnahme.
1954 wurde die Luftwaffe mit den Luftverteidigungskräften zusammengeschlossen (Wojska Lotnicze i Obrony Przeciwlotniczej Obszaru Kraju – WLiOPL OK). 1962 wurde die WLiOPL OK wieder in Luftwaffe (Wojska Lotnicze) und Luftverteidigungskräfte (Wojska Obrony Powietrznej Kraju) geteilt. Standardflugzeug der Luftstreitkräfte wurde ab 1963 die MiG-21 (MiG-21F-13, MiG-21PF und MF sowie MiG-21bis). Ab 1979 verfügten die polnischen Luftstreitkräfte über 37 MiG-23 und seit 1989 auch über 12 MiG-29.
Luftstreitkräfte nach 1989
Nach dem Ende des Warschauer Pakts wurden die Luftstreitkräfte (unter der Bezeichnung Wojska Lotnicze i Obrony Powietrznej) reorganisiert und Teile des veralteten Fluggeräts verschrottet. Trotzdem stammen auch heute noch große Teile des Fluggeräts aus sowjetischer Produktion.
Auf dem NATO-Gipfel in Madrid 1997 wurde Polen ein NATO-Beitritt angeboten. Seit dem 12. März 1999 ist Polen NATO-Mitglied.
Bis 2004 übernahmen die polnischen Luftstreitkräfte insgesamt 23 MiG-29 der Luftwaffe der Bundeswehr. Allerdings verfügt Polen inzwischen auch über 48 F-16-Kampfflugzeuge, die ab 2003 im Rahmen eines Kompensationsgeschäftes mit den USA erworben wurden. Die Ausmusterung der noch vorhandenen Su-22-Bomber ist geplant.
Im Dezember 2003 stürzte ein Regierungshubschrauber vom Typ Mil Mi-8 ab, wobei Ministerpräsident Leszek Miller verletzt überlebte.
Seit 2004 ist die offizielle Bezeichnung der polnischen Luftstreitkräfte Siły Powietrzne Rzeczypospolitej Polskiej.
Am 10. April 2010 stürzte ein Flugzeug der polnischen Luftstreitkräfte vom Typ Tupolew Tu-154 mit dem polnischen Präsidenten Lech Kaczyński und dem damaligen Kommandeur der polnischen Luftstreitkräfte Andrzej Błasik an Bord beim Landeanflug auf Smolensk ab, nachdem es im dichten Nebel in Bäume gerast war und Feuer gefangen hatte. Alle Passagiere kamen bei dem Unglück ums Leben.[2][3] Nachfolger von Błasik wurde am 20. Mai 2010 Lech Majewski.
Aktuelle Fluggeräte
Flugzeug Foto Herkunft Typ Version In Dienst Anmerkungen Kampfflugzeuge Lockheed Martin F-16 Jastrząb Vereinigte Staaten Mehrzweck-Kampfflugzeug Gesamt:
F16C bl 52+
F16D bl 52+48
36
12MiG-29 Russland Mehrzweck-Kampfflugzeug TOTAL:
MiG-29A
MiG-29UB36
28
8Suchoi Su-22 UdSSR Bomber Su-22M4K
Su-22UM3K48 Transportflugzeuge CASA C-295M Spanien Transportflugzeug C-295M 12 1 verunglückt
am 24. Januar 2008C-130 Hercules Vereinigte Staaten Transportflugzeug C-130E 3 (5) Schulflugzeuge PZL TS-11 Iskra Polen Strahltrainer 54 PZL-130 Orlik Polen Trainer 28 VIP-Flugzeuge Embraer 175 Brasilien VIP 2 Tupolew Tu-154 UdSSR VIP Tupolew Tu-154M Lux 1 Jakowlew Jak-40 UdSSR VIP 4 Bell 412 Vereinigte Staaten VIP-Hubschrauber 412HP 1 Mil Mi-8 UdSSR VIP-Hubschrauber Mi-8S 3 Totalverlust eines Mi-8 am 4. Dezember 2003 nahe Warschau (Ministerpräsident Leszek Miller überlebt) Verbindungsflugzeuge PZL M28B Bryza Polen Verbindungsflugzeug Bryza TD 17 12 bestellt PZL Mielec An-2 Polen Verbindungsflugzeug 13 Hubschrauber Mil Mi-8 UdSSR Mehrzweck-Hubschrauber (SAR) Mi-8T
Mi-8P
Mi-8RL1
4
4Mil Mi-2 Polen Mehrzweck-Hubschrauber 16 Mil Mi-17 Russland Transport-Hubschrauber 3 4 gekauft PZL W-3 Sokół Polen Mehrzweck-Hubschrauber W-3WA
W-3RL
W-3T23 PZL SW-4 Puszczyk Polen Leichter Hubschrauber 7 13 bestellt Stützpunkte
- 1 Baza Lotnicza – Warschau
- 3 Baza Lotnicza – Breslau
- 6 Baza Lotnicza – Dęblin
- 8 Baza Lotnicza – Krakau
- 12 Baza Lotnicza – Mirosławiec
- 21 Baza Lotnicza – Świdwin
- 22 Baza Lotnicza – Malbork
- 23 Baza Lotnicza – Mińsk Mazowiecki
- 31 Baza Lotnictwa Taktycznego – Poznań-Krzesiny, Stützpunkt von Kampfflugzeugen für Umschulung und Bodenangriff (F-16), 3. und 6. Staffel
- 32 Baza Lotnicza – Łask, Stützpunkt von Kampfflugzeugen für QRA-Aufgaben (F-16), 10. Staffel
- 33 Baza Lotnicza – Powidz, Stützpunkt von Transportfliegern (C-130), 14. Staffel
- 43 Baza Lotnicza – Gdynia
- 44 Baza Lotnicza – Siemirowice
Weblinks
Commons: Polnische Luftstreitkräfte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Seite (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Podstawowe informacje o budżecie resortu obrony narodowej na 2010 rok.
- ↑ http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,688219,00.html
- ↑ http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Maschine-mit-Polens-Praesident-abgestuerzt--keine-berlebenden/story/15472337
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