Anton Pfahler

Anton Pfahler

Anton Pfahler (* 19. Mai 1946 in Neuburg an der Donau[1]) ist ein bekannter deutscher Rechtsextremist.

Leben

Pfahler war in den 1970er Jahren Mitglied der Wehrsportgruppe Hoffmann und in der Organisation für die Beschaffung von Militärfahrzeugen zuständig.[2] Darüber hinaus war Pfahler auch in der später verbotenen Wiking-Jugend und der militant antichristlichen Arbeitsgemeinschaft naturreligiöser Stämmesverbände Europas (ANSE) aktiv. 1996 warb er in der ANSE-Zeitschrift "Huginn und Muninn" für ein Siedlungsprojekt in Sinning/Neuburg, "um unser Leben arteigen [..] führen zu können". Später wurde er Kassenwart beim Siedlungsprojekt der ""deutsch/heidnischen Gemeinschaft Dorflinde" auf dem so genannten Runenhof in Echsheim.[3][4]

1998 stellte er sein Grundstück im Sinning (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) für mehrere Monate der Verlagsgesellschaft des NPD-Organs Deutsche Stimme zur Verfügung. 1999 wurde Pfahler wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt; bei einer Hausdurchsuchung waren auf dem Grundstück Granaten, Maschinenpistolen und Munition gefunden worden.[5] Außerdem besaß er einen 14 Tonnen schweren Panzer aus dem 2. Weltkrieg.[6]

2011 unternahm Pfahler einen Selbstmordversuch, nachdem sein Sohn Selbstmord begangen hatte. Ein Nachbar hatte die Polizei gerufen, nachdem Pfahler sich „auffällig verhalten“[7] habe. Als die Polizeibeamten das Gelände um seine Waldhütte betraten, schoss sich Pfahler mit einer Pistole in den Bauch. Er überlebte schwer verletzt. Sein 23-jähriger Sohn wurde mit mehreren Schussverletzungen tot aufgefunden.[7][8] Die tödlichen Schüsse auf Pfahlers Sohn wurden aus der gleichen Waffe abgegeben, die Pfahler gegen sich selbst richtete. Es wurde ein Abschiedsbrief in "Wir"-Form gefunden, von dem unklar ist, ob er von Anton Pfahler oder seinem Sohn verfasst wurde. Der genaue Tathergang ist unklar.[9]

Einzelnachweise

  1. Genios Firmenverzeichnis
  2. Schilys anonyme Zeugen. Der Spiegel, 45/2000, S. 31
  3. Robert Andreasch: Nationales Siedeln in Bayerisch-Schwaben. Der Rechte Rand, Ausg. 106, Mai 2007
  4. Zobel: Volk am Rand: NPD : Personen, Politik und Perspektiven der Antidemokraten. Edition Ost, 2005, S. 131
  5. Kailitz: Politischer Extremismus in der Bundesrepublik Deutschland: eine Einführung. VS Verlag, 2000, S. 101
  6. Grumke, Wagner: Handbuch Rechtsradikalismus:Personen, Organisationen, Netzwerke : vom Neonazismus bis in die Mitte der Gesellschaft. Leske + Budrich, 2002, S. 170
  7. a b Andrea Röpke: Tödliche Schüsse. Blick nach rechts, 4. August 2011, abgerufen am 8. August 2011.
  8. Neonazi Anton Pfahler: Sohn erschoss sich in Waldhütte. Focus Online, 4. August 2011, abgerufen am 8. August 2011.
  9. Anton Pfahlers Sohn nahm sich selbst das Leben. Oberbayrisches Volksblatt, 5. August 2011

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