ArtLine Engineering

ArtLine Engineering
ArtTech F24 am Hockenheimring 2009

ArtLine Engineering (bzw. NP Sports & Technological Club ArtLine Engineering[1]) ist ein russischer Hersteller von einsitzigen Rennwagen, die die Bezeichnung ArtTech tragen. Das Unternehmen tritt im Rennsport als Team Art-Line Engineering bzw. ArtLine Racing in Erscheinung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1999 nahm ArtLine Engineering, noch mit Dallara-Chassis, erstmals an der russischen Formel-3-Meisterschaft teil, der es auch nach der Umwandlung in die F1600 im Jahr 2003 erhalten blieb. In jenem Jahr setzte das Team umgebaute Dallara-F393-Chassis mit modifizierten VAZ-Motoren ein. Diese Formelrennwagen besaßen ein 5-Gang-(Nocken-)Getriebe und ein Sperrdifferential, außerdem entwickelte das Konstruktionsbüro sein eigenes Aufhängungssystem und steigerte die aerodynamische Leistungsfähigkeit der Autos. 2004 fand mit dem ArtTech F1605 erstmals ein selbstentworfenes Auto in der Rennserie Verwendung, wozu unter dem Namen Unit Art-Line (später Sitronics Racing) ein zweites Team initiiert wurde, das mindestens bis einschließlich 2007 bestand. Das erste Team setzte unter dem Namen Istok Art-Line Racing noch bis zur Saisonmitte 2007 alte Dallara-Chassis ein, ehe es komplett auf das ArtTech-F1607-Chassis umstieg.

Ende 2007 trat Art-Line Engineering in Alastaro[2] zum ersten Mal in der finnischen Formel-3-Meisterschaft an, 2008 ging es dort durchgängig an den Start, wobei Vollzeitpilot Wiktor Schaitar allerdings größtenteils einen Dallara F308 mit Opel-Spiess-Motor nutzte, mit Ausnahme vom ersten Rennwochenende in Ahvenisto und dem vierten auf dem Botniaring, wo jeweils ein ArtTech F304 mit FIAT-Novamotor zum Einsatz kam.

Seit 2009 engagierte sich Stromos ArtLine Racing mit dem ArtTech-F24-Modell und OPC-Challenge-Motoren im deutschen Formel-3-Cup – in der finnischen Formel 3 trat das Team seither nur noch sporadisch, mit Dallara-Fahrzeugen, in Erscheinung – und gewann sogleich die Trophy-Wertung. Im darauffolgenden Jahr konnte der Titel verteidigt werden. Beim letzten Rennen 2010 setzte man zusätzlich einen Dallara F307 mit OPC-Challenge-Motor für die Hauptwertung ein. Auch 2011 wird das Team wieder im deutschen Formel-3-Cup an den Start gehen.[3]

2010 ging Stromos ArtLine Racing eine Kooperation mit dem finnischen Team ADRF (Alan Docking Racing Finland) ein, den Hauptsitz hat es aber nach wie vor in Moskau, neben Werkstätten in Finnland und Deutschland.[4]

Fahrzeuge

ArtTech F1605

Mit dem ArtTech F1605 wurde 2004 erstmals ein selbst entwickelter Monoposto mit Kohlefasermonocoque getestet. ArtLine Engineering war damit das erste Unternehmen der ehemaligen Sowjetunion und Osteuropas, das einen einsitzigen Rennwagen in Kohlefaserbauweise produziert hatte. (Anmerkung: Die russische Firma AKKC Motorsport[5] entwickelte bereits 2000[6] den Formel-RUS-Monoposto, allerdings in Stahlrohrrahmenbauweise.[7]) Er kam in der F1600-Serie zum Einsatz sowie einmalig, ohne Punkteberechtigung, in der finnischen Formel-3-Meisterschaft (Botniaring 2008).

Fotos (extern)

ArtTech F1605M

Der ArtTech F1605M war eine Weiterentwicklung des obigen Modells und fand ebenfalls in der F1600-Serie Verwendung. Darüber hinaus kam er 2008 gelegentlich, ohne punkteberechtigt zu sein, in der finnischen Formel-3-Serie zum Einsatz.

Fotos (extern)

ArtTech F1607

Der ArtTech F1607 war das Nachfolgemodell für die F1600-Serie und wurde dort ab Mitte 2007 eingesetzt.

Erfolge

Jahr Fahrer Erfolge
2007* RusslandRussland Iwan Samarin Meister der russischen Formel 1600
2007* RusslandRussland Wiktor Schaitar Vizemeister der russischen Formel 1600
2007* RusslandRussland Istok Art-Line Racing Teamtitel der russischen Formel 1600

* nicht durchgehend eingesetzt

Fotos (extern)

ArtTech F304

Der ArtTech F304 war offenbar eine an Formel-3-Standards angepasste Version des F1607. Er wurde 2008 von verschiedenen Piloten in der finnischen Formel-3-Meisterschaft sowie im NEZ-Formel-3-Cup[8] gefahren.

Erfolge

Jahr Fahrer Erfolge
2008* RusslandRussland Wiktor Schaitar Vizemeister der finnischen Formel 3

* nicht durchgehend eingesetzt

Fotos (extern)

ArtTech F24

Der ArtTech F24 ist ein Formel-3-Fahrzeug, das seit 2009 in der Trophy-Wertung des deutschen Formel-3-Cups, die eigentlich für ältere Modelle ins Leben gerufen wurde, Verwendung findet. Im Jahr 2009 wurden zwei und 2010 drei dieser Boliden durchgängig eingesetzt, wobei jeweils überlegen der Gewinn des Trophy-Titels erreicht werden konnte (jeweils mit 17 von 18 möglichen Siegen[9][10]). 2009 gelang sogar teilweise der Sprung in die Punkteränge der Hauptwertung[11], was schon damals für Trophy-Modelle unüblich war.

Technische Daten

Kenngröße Daten[1]
Foto: ArtTech F24 am Hockenheimring 2009
Länge: 424,5 cm
Breite: 184,5 cm
Höhe: 95 cm
Radstand: 277,5 cm
Spurweite vorn: 155 cm
Spurweite hinten: 144 cm
Bauart: Kohlefasermonocoque in Sandwichbauweise
Gewicht: mind. 550 kg (inkl. Sprit und Fahrer)
Achsaufhängung: push rod“ mit Dreifachdämpfer
Bremsen: innenbelüftete Scheibenbremsen von Brembo
Getriebe: sequenziell, von Hewland
Gänge: sechs Vorwärts-, ein Rückwärtsgang
Reifengröße: vorn: 200/50 VR 13
hinten: 240/45 VR 13
Höchstgeschwindigkeit: max. 280 km/h

Erfolge

Jahr Fahrer Erfolge
2009 UkraineUkraine Sergey Chukanov Trophy-Meister des ATS-Formel-3-Cups
2010 DeutschlandDeutschland Riccardo Brutschin Trophy-Meister des ATS-Formel-3-Cups
2010 RusslandRussland Alexei Karatschew Trophy-Vizemeister des ATS-Formel-3-Cups

ArtTech F24M

Der ArtTech F24M ist eine Weiterentwicklung des obigen Modells und kam erstmals beim letzten Rennwochenende des deutschen-Formel-3-Cups 2010 in Oschersleben, von Michail Aljoschin pilotiert, zum Einsatz.

Fotos (extern)

Ein neues Modell soll 2012 erscheinen.

Erfolge mit anderen Modellen

Jahr Fahrer Modell Erfolge
2001 ItalienItalien Maurizio Mediani Dallara Fxxx Meister der russischen Formel 3
2003 RusslandRussland Alexander Trurjumin Dallara F393 Meister der russischen Formel 1600
2005 RusslandRussland Witali Petrow Dallara F39x Meister der russischen Formel 1600
2006 RusslandRussland Iwan Samarin Dallara F39x Meister der russischen Formel 1600

Fotos (extern)

Unternehmensstruktur

Als Teambesitzer und Manager fungiert Shota Abkhazava, Chef des ArtLine-Engineering-Designteams ist Sergei Piskunov.[12]

Sonstiges

Das Unternehmen war für den Entwurf der ersten reinen Motorsportrennstrecke nach modernen Standards in Russland, das ADM, verantwortlich.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Technische Daten Chassis: ARTTech F24 formel3.de
  2. Calendar & results nordicf3masters.eu
  3. Season artlinef3.com
  4. F1: Petrov - Russische Rennfahrer inside-racing.de
  5. Технические характеристики ФР 02/2 formularus.ru
  6. История создания formularus.ru
  7. Кузов автомобиля. formularus.ru
  8. Results nordicf3masters.eu
  9. Punktestand ATS Formel-3-Trophy 2009 formel3.de
  10. Punktestand ATS Formel-3-Trophy 2010 formel3.de
  11. Punktestand ATS Formel-3-Cup 2009 formel3.de (siehe: Sergey Chukanov und Jesse Krohn)
  12. Debüt für das Chassis ArtTech formel3.de

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