- Witali Alexandrowitsch Petrow
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Witali Petrow Automobil-/Formel-1-Weltmeisterschaft Nation: Russland Status: aktiv Erster Start: Großer Preis von Bahrain 2010 Teams 2010–2011 Renault • 2012 Lotus Statistik WM-Bilanz: WM-13. (2010) Starts Siege Poles SR 37 – – 1 WM-Punkte: 63 Podestplätze: 1 Führungsrunden: — über 0 km Stand: Großer Preis von Abu Dhabi, 13. November 2011 Witali Alexandrowitsch Petrow (russisch Виталий Александрович Петров, englische Transkription Vitaly Petrov; * 8. September 1984 in Wyborg) ist ein russischer Automobilrennfahrer. Er war von 2006 bis 2009 in der GP2-Serie aktiv und wurde 2009 Vizemeister dieser Meisterschaft. Seit 2010 tritt er für das Renault-Team in der Formel 1 an.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Anfänge im Motorsport
Petrow startete seine Motorsportkarriere 2001 im russischen Lada-Cup, den er im darauffolgenden Jahr gewinnen konnte. 2002 fuhr er außerdem jeweils ein Rennen im russischen VW-Polo-Cup und der Formel RUS. 2003 trat er sowohl in der Formel Renault 2000 Masters als auch der italienischen Formel Renault an. Er bestritt außerdem einzelne Rennen in der britischen Formel Renault und der Euro Formel 3000. Bei der britischen Formel-Renault-Winterserie wurde er Vierter. 2004 war er erneut bei einigen Rennen der italienischen Formel Renault, des Formel Renault 2.0 Eurocups und der Euro Formel 3000 am Start. Im folgenden Jahr fuhr Petrow wieder in Russland und konnte dort sowohl die russische Formel 1600 als auch die Lada-Revolution-Serie gewinnen.
GP2-Serie
2006 wechselte Petrow zurück in die Euro Formel 3000, die inzwischen Euroseries 3000 hieß. Mit dem Auto des Rennstalls Euronova Racing gewann er vier Rennen und wurde mit 72 Punkten Dritter der Fahrerwertung. Ab Ende Juli 2006 fuhr er außerdem für das Team David Price Racing, bei dem er Olivier Pla ersetzte in der GP2-Serie. Er konnte aber keine Punkte erzielen und belegte den 28. Gesamtrang. Außerdem nahm er an zwei Rennen der F3000 International Masters teil. 2007 stieg er komplett in die GP2-Serie auf und startete als Teamkollege von Giorgio Pantano für den spanischen Rennstall Campos Grand Prix. Der Russe war seinem Teamkollegen, der Dritter in der Fahrerwertung wurde, bei den meisten Rennen unterlegen und belegte am Saisonende den 13. Gesamtrang. Sein Saisonhöhepunkt war ein Sieg in Valencia bei dem er mit Pantano einen Doppelsieg für Campos feiern konnte. Außerdem nahm er an einzelnen Rennen der Le-Mans-Serie und der Internationalen Formel Master teil. Darüber hinaus trat er beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2007 in der LMP2-Klasse an, konnte das Rennen allerdings nicht beenden.
In der ersten Saison der GP2-Asia-Serie ging Petrow erneut für Campos an den Start. Ihm gelang ein Sieg in Sepang und er erzielte den dritten Rang in der Fahrerwertung. In der regulären GP2-Serie blieb der Russe 2008 bei Campos. Zum Saisonanfang hatte er seinen Teamkollegen Ben Hanley im Griff. Zum vierten Rennwochenende wurde Hanley, der die Erwartungen nicht erfüllt hatte, durch den damaligen GP2-Vizemeister Lucas di Grassi ersetzt. Di Grassi zeigte schnell gute Leistungen und war meistens schneller als Petrow. Das erste Rennen auf dem neuen Valencia Street Circuit konnte Petrow für sich entscheiden. Er erbte den Sieg von Giorgio Pantano, der in Führung liegend in der letzten Runde auf Grund von Treibstoffmangel ausfiel. Es war sein zweiter Sieg in der GP2. Beide Siege holte er in Valencia, allerdings auf unterschiedlichen Rennstrecken. Petrow stand drei Mal auf dem Podium. In der Gesamtwertung erreichte Petrow mit 39 Punkten den siebten Platz.
In der GP2-Asia-Serie-Saison 2008/2009 ging Petrow erneut für Campos Grand Prix an den Start. Nachdem der Anfang der Saison nicht so gut verlief, drehte sich das Blatt am Rennwochenende in Losail: Nach einem dritten Platz im Hauptrennen wurde Petrow im Sprintrennen Zweiter. Da sein Teamkollege Sergio Pérez das Rennen gewann, erzielte Campos Grand Prix einen Doppelsieg. Am darauf folgenden Rennwochenende in Sepang gewann Petrow das Sprintrennen. In der Gesamtwertung belegte Petrow am Saisonende den fünften Platz.
2009 bestritt Petrow seine vierte Saison in der GP2-Serie und startete für Barwa Addax, dem Nachfolgeteam von Campos Grand Prix. Zu Beginn der Saison wurde Petrow von seinem Teamkollegen Romain Grosjean in den Schatten gestellt, übernahm aber nach einem Sieg in Istanbul zwischenzeitlich die Führung der Meisterschaft vor Grosjean. Nachdem Grosjean das Team in Richtung Formel 1 verlassen hatte, wurde der Russe zur neuen Nummer eins im Team. Petrow, der seinen neuen Teamkollegen Davide Valsecchi klar im Griff hatte und der einen weiteren Sieg in Valencia feierte, behielt zwar die Chance auf den Titelgewinn, musste sich aber ein Rennwochenende vor Schluss Nico Hülkenberg geschlagen geben und sicherte sich am letzten Rennwochenende den Vizemeistertitel.
Formel 1
2010 gab Petrow als Teamkollege von Robert Kubica beim Renault-Team sein Debüt in der Formel 1.[1] Damit war er der erste russische Fahrer der Formel-1-Geschichte. Zusammen bilden beide das erste osteuropäische Fahrerduo der Formel 1. Petrow wurde bei Renault der Nachfolger seines ehemaligen GP2-Teamkollegen Grosjean. Nach Presseberichten musste er vor Saisonbeginn 15 Million Euro für sein Cockpit bezahlen. Die eine Hälfte übernahm sein Vater Alexander, der einen Kredit aufnahm,[2] die andere Hälfte stand zunächst noch aus.[3] Nachdem Wladimir Putin am 1. März die Unterstützung der russischen Regierung zugesagt hatte,[4] unterschrieb Renault am 4. März einen Vertrag mit dem russischen Autohersteller Lada, der als Sponsor des Teams in Erscheinung trat.[5][6]
Nachdem er in den ersten drei Rennen nicht ins Ziel gekommen war, erreichte Petrow beim vierten Rennen in China zum ersten Mal das Ziel und holte als Siebter seine ersten WM-Punkte. Beim Großen Preis der Türkei sah es zunächst nach weiteren Punkten für den Russen aus. Allerdings musste er nach einer Berührung mit Fernando Alonso, bei der er sich einen Reifen beschädigte, einen weiteren Boxenstopp absolvieren und fiel zurück. Mit den neuen Reifen gelang es ihm allerdings seine erste schnellste Runde in der Formel 1 zu erzielen. Beim Großen Preis von Ungarn war er im Qualifying zum ersten Mal schneller als Kubica und im Rennen gelang ihm mit Platz fünf seine beste Saisonplatzierung. Eine weitere gute Leistung zeigte Petrow beim Saisonfinale in Abu Dhabi. Nachdem das Safety Car schon in der ersten Runde auf die Strecke kam, entschied sich der Renault-Pilot für eine andere Strategie und absolvierte frühzeitig seinen Boxenstopp. Nachdem Alonso, der vor dem Rennen die Weltmeisterschaft angeführt hatte, auch gestoppt hatte, lag Petrow vor dem Spanier. Wie in der Türkei kam es zu einem Positionskampf zwischen den beiden, allerdings gelang es dem Russen diesmal seinen Gegner über 30 Runden bis ins Ziel hinter sich zu halten. Der Renault-Pilot kam auf dem sechsten Platz ins Ziel. Damit half er indirekt Sebastian Vettel, der dadurch die Weltmeisterschaftsführung von Alonso übernehmen und den Titel gewinnen konnte.[7] Am Saisonende belegte er den 13. Platz in der Fahrerwertung. Teamintern unterlag er Kubica mit 27 zu 136 Punkten deutlich.
Am 22. Dezember 2010 gab Renault die Vertragsverlängerung mit Petrow für zwei weitere Jahre bekannt.[8] 2011 wurde Nick Heidfeld sein neuer Teamkollege, nachdem Kubica sich bei einer Rallye schwer verletzt hatte und längerfristig ausfiel. Bereits beim Saisonauftakt in Australien gelang Petrow mit einem dritten Platz seine erste Podest-Platzierung in der Formel 1. Beim zweiten Rennen in Malaysia lag Petrow zunächst wieder in den Punkterängen. Ein Ausritt, bei dem er sein Lenkrad abriss, beendete sein Rennen jedoch vorzeitig. Nach zwei weiteren Punkteplatzierungen hatte Petrow beim sechsten Rennen, dem Großen Preis von Monaco, einen schweren Unfall, wegen dessen das Rennen unterbrochen wurde. Er zog sich keine ernsthaften Verletzungen zu.[9] Ein Rennen später in Kanada kam er auf dem fünften Platz ins Ziel. Bei den nächsten Rennen erzielte er nur zwei weitere Male Punkte. Zum Großen Preis von Belgien erhielt er mit Bruno Senna einen neuen Teamkollegen. Das Duell zu Heidfeld war zu diesem Zeitpunkt relativ ausgeglichen und Heidfeld lag mit zwei Punkten vor Petrow. Nach dem 18. Rennen belegte er den neunten Gesamtrang.
Ab der Saison 2012 wird Petrows Rennstall unter dem Chassisnamen Lotus an den Start gehen.
Persönliches
Petrow wird von Oksana Kossatschenko gemanagt[3] und lebt in Valencia.[10] In seiner Heimat hat er den Spitznamen „Rakete von Wyborg“.[11]
Statistik
Karrierestationen
- 2001: Russischer Lada Cup
- 2002: Russischer Lada Cup (Meister)
- 2002: Formel Russia (Platz 10)
- 2003: Italienische Formel Renault (Platz 19)
- 2003: Formel Renault 2.0 Eurocup
- 2003: Euro 3000
- 2004: Italienische Formel Renault (Platz 28)
- 2004: Formel Renault 2.0 Eurocup
- 2004: Euro 3000
- 2005: Russische Formel 1600 (Meister)
- 2005: Russische Lada-Revolution-Meisterschaft (Meister)
- 2006: Euroseries 3000 (Platz 3)
- 2006: GP2-Serie (Platz 29)
- 2006: F3000 International Masters
- 2007: GP2-Serie (Platz 13)
- 2007: Le Mans Series, LMP1-Klasse (Platz 15)
Statistik in der GP2-Serie
Saison Team Nr. Rennen Pole-Positionen Siege Punkte Gesamtwertung 2006 David Price Racing 20 8 0 0 0 29. 2007 Campos Racing 24 21 0 1 21 13. 2008 (Asia) Campos Grand Prix 05 10 1 1 33 3. 2008 Campos Grand Prix 05 20 0 1 39 7. 2008/2009 (Asia) Campos Grand Prix 05 11 0 1 28 5. 2009 Barwa Addax 01 20 2 2 75 2. Statistik in der Formel 1
Stand: Großer Preis von Abu Dhabi, 13. November 2011
Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
RennrundenPunkte WM-Pos. 2010 Renault F1 Team Renault R30 Renault 2.4 V8 19 – – – – 1 27 13. 2011 Lotus Renault GP Renault R31 Renault 2.4 V8 18 – – 1 – – 36 9. Gesamt 37 – – 1 – 1 63 Einzelergebnisse
Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 2010 DNF DNF DNF 7 11 13* 15 17 14 13 10 5 9 13 11 DNF DNF 16 6 2011 3 17* 9 8 11 DNF 5 15 12 10 12 9 DNF 17 9 DNF 11 13 LegendeFarbe Abkürzung Bedeutung Gold — Sieg Silber — 2. Platz Bronze — 3. Platz Grün — Platzierung in den Punkten Blau — Klassifiziert außerhalb der Punkteränge Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish) NC nicht klassifiziert (not classified) Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify) DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify) Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified) Weiß DNS nicht am Start (did not start) Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only) TD Freitags-Testfahrer (test driver) ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice) INJ verletzt oder krank (injured) EX ausgeschlossen (excluded) DNA nicht erschienen (did not arrive) † verstorben keine WM-Teilnahme sonstige P/fett Pole-Position SR/kursiv Schnellste Rennrunde * nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet Le-Mans-Ergebnisse
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund 2007 Noël del Bello Racing Courage LC75 Romain Ianetta Liz Halliday Ausfall Schaltung Einzelnachweise
- ↑ „Renault startet mit R30 in neue Ära“ (Motorsport-Total.com am 31. Januar 2010)
- ↑ „А в пять лет он сел на «Жигули»… На родных проселках первый русский пилот «Формулы-1» Виталий Петров знает каждую колдобину“ (sovsport.ru, abgerufen am 8. April 2010)
- ↑ a b „Оксана Косаченко: „Контракт Петрова занимает 93 страницы““ (f1news.ru am 24. Februar 2010)
- ↑ „Петров стал гостем Renault Россия на заводе Автофрамос“ (mail.ru am 1. März 2010)
- ↑ „Renault bestätigt Zusammenarbeit mit Lada“ (Motorsport-Total.com am 4. März 2010)
- ↑ „Renault представила R30 с логотипами Lada“ (f1news.ru am 4. März 2010)
- ↑ „Renault mit Hauptrolle im Saisonfinale“ (Motorsport-Total.com am 14. November 2010)(
- ↑ „Endlich offiziell: Renault bestätigt Petrov“ (Motorsport-Total.com am 22. Dezember 2010)
- ↑ „Heidfeld mit Aufholjagd - Petrow mit Schreckmoment“ (Motorsport-Total.com am 29. Mai 2011)
- ↑ „Steckbrief“ (Motorsport-Total.com abgerufen am 8. April 2010)
- ↑ „‚Rakete von Wyborg‘ verschafft sich Respekt“ (Motorsport-Total.com am 14. März 2010)
Weblinks
Commons: Witali Petrow – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Offizielle Website von Witali Petrow (russisch)
Teams und Fahrer der Formel-1-Saison 2011Red Bull McLaren Ferrari Mercedes Renault Williams Force India Sauber Toro Rosso Lotus HRT Virgin 1 Vettel
2 Webber3 Hamilton
4 Button5 Alonso
6 Massa7 Schumacher
8 RosbergSenna 9
10 Petrow11 Barrichello
12 Maldonado14 Sutil
15 di Resta16 Kobayashi
17 Pérez18 Buemi
19 Alguersuari20 Kovalainen
21 Trulli22 Ricciardo
23 Liuzzi24 Glock
25 D’Ambrosioehemalige Fahrer Chandhok (Lotus, #21), Heidfeld (Renault, #9), Karthikeyan (HRT, #22), de la Rosa (Sauber, #17)
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