- Aufforderung zum Tanz (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel Aufforderung zum Tanz Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1976/77 Länge 105–117 Minuten Stab Regie Peter F. Bringmann Drehbuch Matthias Seelig Produktion Westdeutscher Rundfunk Musik Ingfried Hoffmann Kamera Axel Block, Hans-Peter Hunecke Schnitt Diana U. Kischkel, Claudia Karsunke Besetzung - Marius Müller-Westernhagen: Theo
- Guido Gagliardi: Enno Goldini
- Riad Gholmié: Jussuf
- Elga Sorbas: Maria
- Dan van Husen: Zaplata
- Alexander Malachowsky: Siggi Leicht ("SL")
- Gudrun Landgrebe: Ulla
- Joachim Regelien: Calypso
- Karl-Heinz Walter: Schneider
- Johannes Buzalski: Zwickel-Pit
- Eberhard Steib: Jupp
- Hans Hirschmüller: Rudi
- Michael Z. Hoffmann: Schorsch
- Werner Eichhorn: Hermann
- Kurt Zips: Ludwig
- Sabine Eichner: Karin
Aufforderung zum Tanz ist eine deutsche Actionkomödie, die im Ruhrgebiet, vornehmlich in Herne und Wanne-Eickel spielt. Sie war ein frühes Vorbild nachfolgender Ruhrpott-Komödien. Hauptfigur ist die von Marius Müller-Westernhagen dargestellte Figur des Theo.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Theo Gromberg ist ein Lebemann, offenbar mit eingebauter Garantie zum Scheitern. Ihm treu zur Seite steht sein Freund Enno, ein italienischer Gastarbeiter. Beide haben einen Traum: Einen eigenen Lastwagen der Marke Magirus-Deutz, mit dem sie in das Speditionsgeschäft einsteigen wollen. Um den Traum verwirklichen zu können, geht Enno im Stahlwerk arbeiten. Theo hingegen hält nichts von geregelter Arbeit, er verbringt seine Zeit lieber mit Alkoholexzessen, Kartenspielen und Pferdewetten. Geld beschafft er sich vor allem durch kleinere oder größere Gaunereien, Wetten, Zocken, oder indem er kleine Mädchen anpumpt.
Mit seiner vorlauten Art bringt Theo naturgemäß viele gegen sich auf, so befindet er sich stets auf der Flucht. Hartnäckigster Verfolger ist eine Gruppe von Zigeunern, die ihm erfolglos die Identität des Gangsters Calypso entlocken möchten, an dem sie Blutrache für einen bei einer Kneipenschlägerei erfolgten Totschlag nehmen wollen. Theo hat in Calypso einen Beistand, der ihn teilweise schützen kann, als er durch windige Geschäfte mit echten Gangstern aneinandergerät. Zu diesen zählt auch ein alter Widersacher, der Türke Jussuf, mit dem Theo noch ein paar Rechnungen offen hat. Für den von allen Seiten umzingelten Theo heißt es nun „alles oder nichts“. Unterstützt vom schlagkräftigen Enno gelingt es ihm schließlich, seine Widersacher gegeneinander auszuspielen und das Geld für den Kauf des ersehnten Lkw zusammen zu bekommen.
Hintergründe
Der Film, dessen Drehbuch bereits 1975 erstellt wurde, entstand mit finanzieller Unterstützung des Kuratoriums Junger Deutscher Film. Er wurde nachträglich vom Westdeutschen Rundfunk angekauft und erstmals 1977 in der ARD ausgestrahlt.[1]
Drehorte
Hauptdrehorte waren Herne bzw. Wanne-Eickel, dort unter anderem der Güterbahnhof, das Hotel Alt Crange als Casino und die Zeche Pluto als Hintergrundkulisse. Die Trabrennbahn befindet sich in Recklinghausen. Einige Szenen wurden in Gelsenkirchen vor der Kulisse der Hochöfen des Schalker Vereins gedreht, die Brückenszenen mit den Zigeunern in Duisburg-Obermeiderich, Rhein-Herne-Kanal, der Abspann zeigt das Thyssen-Stahlwerk in Duisburg-Bruckhausen.
Wirkungsgeschichte
Der Film fand bei Kritik und Publikum gleichermaßen positiven Anklang. Er machte den Hauptdarsteller Marius Müller-Westernhagen populär, der das Image der Theo-Figur auch musikalisch vermarktete, insbesondere mit den LPs Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz, Sekt oder Selters und Stinker. Die spätere Kinoproduktion Theo gegen den Rest der Welt, inszeniert vom selben Team, knüpfte an Aufforderung zum Tanz an und wurde ein großer Kinoerfolg.
Kritiken
- „Peter F. Bringmann gelang eine witzige, unverkrampft inszenierte Milieustudie voller frischer Ideen.“ – Filmkritik bei NGZ-online [2]
- „Anspruchslose, aber flott inszenierte Fernsehunterhaltung, deren Helden drei Jahre später in ‚Theo gegen den Rest der Welt‘ erfolgreich den Weg ins Kino fanden.“ – Lexikon des internationalen Films [3]
- Die Fernsehprogrammzeitschrift TV Spielfilm sah in Aufforderung zum Tanz eine „Ruhrpottstudie: Witzig, tragisch, voller Herz“.[4]
Literatur
- Robert Fischer, Joe Hembus: Der Neue Deutsche Film, 1960-1980. 2. Aufl. Goldmann, München 1982 (Citadel-Filmbücher) (Goldmann Magnum; 10211), ISBN 3-442-10211-1
Weblinks
- Aufforderung zum Tanz in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Filmbesprechung des Deutschen Filmhauses
- NGZ-online
- Aufforderung zum Tanz im Filmlexikon von TV Spielfilm: → (mit kl. Sammlung von Bildausschnitten)
Einzelnachweise
- ↑ nach Fischer/Hembus, S. 176
- ↑ vgl. http://www.ngz-online.de/app/tv/prisma/index.php/film.html?mid=1976_aufforderung_zum_tanz abgerufen am 14. Oktober 2007
- ↑ vgl. http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?wert=515233&sucheNach=titel
- ↑ http://www.tvspielfilm.de/filmlexikon/filmarchiv?type=filmdetail&film_id=146537¬e=1 (abgerufen am 25. Oktober 2007)
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