Bruckhausen

Bruckhausen
Duisburger Stadtwappen
Bruckhausen
Stadtteil von Duisburg
Karte
Karte von Bruckhausen
Basisdaten
Koordinaten: 51° 29′ 15″ N, 6° 44′ 23″ O51.48756.7397222222222Koordinaten: 51° 29′ 15″ N, 6° 44′ 23″ O
Vorwahl: 0203
Bevölkerung [1]
Einwohner: 5674 (31. Dez. 2010)
Ausländeranteil: 47,9 % (2720)
Gliederung
Stadtbezirk: Meiderich/Beeck
Ortsteilnummer: 301
Eingemeindung: 1. August 1929
Blick über den Rhein: Stahlindustrie bei Bruckhausen in der Nacht, 2004.
Kokerei und Hochöfen des Thyssen-Stahlwerks in Bruckhausen, 1988.

Bruckhausen ist ein Duisburger Stadtteil im Stadtbezirk Meiderich/Beeck. Er gehörte früher zum Stadtkreis Hamborn, der 1929 mit dem Stadtkreis Duisburg vereinigt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Als die ersten Gastarbeiter kamen, um in den Hochöfen und Stahlmaschinerien zu arbeiten, ließen sie sich in der Nähe des Thyssen-Kokerei-Geländes nieder. Später folgten die Familien der Immigranten und so entstand nach und nach eine richtige „ausländische“ Gemeinde. Es leben überwiegend Bürger türkischer Herkunft in dem sozialschwachen Gebiet nebst Bewohnern anderer ethnischer Herkunft. Mit einem Ausländeranteil von zwischenzeitlich über 50% (Ende 2010: 47,94%) stellt Bruckhausen einen der ersten Stadtteile dar, in dem Deutsche zur Minderheit wurden. Daher dient der Stadtteil als Modell für Wissenschaftler, die die Entwicklung ethnisch-kultureller Konflikte untersuchen.

Die religiöse Entwicklung Bruckhausens korrespondiert mit der sich verändernden Bevölkerung: Gab es Anfang des 20. Jahrhunderts die Evangelische Kirche an der Dieselstraße und die katholische Liebfrauenkirche am Wilhelmplatz, kamen nach und nach mehrere Moscheen dazu, die sich um die religiösen Anliegen der Menschen kümmern.

Bruckhausen erlangte zweifelhafte Berühmtheit, als der Autor Günter Wallraff sein Buch „Ganz unten“ schrieb (er lebte dabei zeitweise in Bruckhausen). Ferner spielte der Tatort-Kommissar Horst Schimanski immer wieder in Bruckhausen und verbreitete das Bild des „schmuddeligen Ruhrgebietes“ in viele Wohnzimmer. Dass es im richtigen Leben Bruckhausens meist weniger spektakulär zugeht, zeigt der Dokumentarfilm „Rauliens Revier“, der einen Bruckhausener Polizisten bei seiner alltäglichen Arbeit begleitet.

Film

Rauliens Revier. D 1994, 87 min., Regie: Alice Agneskirchner auf filmportal.de

Literatur

  • Entwicklungsgesellschaft Duisburg-Bruckhausen in Verbindung mit der Stadt Duisburg, Projekt Bruckhausen, Zukunft der Stadtentwicklung, Duisburg, 1. Auflage, 1993
  • Höhn, Michael: Verdammt und zugedreht, ohne Angabe des Verfassungsortes, 1. Auflage, 1976
  • Höhn, Michael: Bruckhausen ein Stadtteil kämpft, Duisburg-Bruckhausen, 1. Auflage, 1979
  • Katholische Kirchengemeinde Liebfrauen: Erinnerungsgabe zur Weihung und Vollendung der Liebfrauen-Kirche Hamborn-Bruckhausen, Hamborn, 1. Auflage, 1915
  • Katholische Kirchengemeinde Liebfrauen: Die Gemeinde und ihre Kirche 1915–1991, Duisburg, 1. Auflage, 1991
  • Meyer, Hans-Joachim: Erinnerung an das alte Hamborn, Duisburg-Hamborn, 1. Auflage, 1986
  • Meyer, Hans-Joachim: Hamborn eine Rückschau in Bildern, Duisburg-Hamborn, 1. Auflage, 1987
  • von Roden, Günter: Geschichte der Stadt Duisburg (TEIL 2), Duisburg, 2. Auflage, 1979
  • Sparkasse Duisburg: Kleine Geschichte der Stadt Duisburg, Duisburg, 1. Auflage, 1983
  • Treue, Wilhelm: Die Feuer verlöschen nie/August Thyssen-Hütte 1890–1926, ohne Angabe des Verfassungsortes, 1. Auflage, 1966
  • Uebbing, Helmut: Wege und Wegmarken. 100 Jahre Thyssen, Berlin, 1. Auflage, 1991
  • Ullenboom, E.H.: Hamborn am Rhein, Duisburg-Hamborn, 1. Auflage, 1985
  • Universität Duisburg Gesamthochschule: Streiflichter, Duisburg, 1. Auflage, 1985

Weblinks

 Commons: Duisburg-Bruckhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnerstatistik der Stadt Duisburg vom 31. Dezember 2010 (PDF)

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