BARD Offshore 1

BARD Offshore 1

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Offshore-Windpark „BARD Offshore 1“

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BW

Lage
Offshore-Windpark „BARD Offshore 1“ (Nordsee)
Offshore-Windpark „BARD Offshore 1“
Koordinaten 54° 21′ 30″ N, 5° 58′ 30″ O54.3583333333335.975Koordinaten: 54° 21′ 30″ N, 5° 58′ 30″ O
Land Deutschland
Gewässer Nordsee
Daten
Primärenergie Windenergie
Leistung 80 × 5 MW = 400 MW (elektrisch)
Typ Offshore-Windpark
Eigentümer  
  • SüdWestStrom Windpark GmbH & Co KG (70 %)
  • WV Energie Frankfurt (30 %)
Betreiber BARD Engineering
Betriebsaufnahme geplant: Mitte 2011
Turbine BARD 5.0
Website BARD Engineering
Stand Dez 2010

Der Offshore-Windpark „BARD Offshore 1“ ist ein in Bau befindlicher Offshore-Windpark der Bard Engineering GmbH in der Nordsee. Es handelt sich dabei um den ersten kommerziellen Windpark in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee. Anfang Dezember 2010 ist erstmals Strom von den ersten aufgestellten Windkraftanlagen ins Netz eingespeist worden[1].

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Offshore-Windpark entsteht auf einer Fläche von 59 km² ca. 89 km nordwestlich der Insel Borkum und 126 km westnordwestlich Helgoland in einer Wassertiefe von ca. 39 bis 41 Metern[2].

Die Eckkoordinaten sind:

Projekt

In Bau ist die Errichtung von zunächst 80 einzelnen Windenergieanlagen (WEA) mit einer Nennleistung von je 5 MW und einer Gesamtnennleistung von 400 MW[3]. Die 80 WEA werden in Abhängigkeit von der tatsächlichen Parkleistung pro Jahr 1,6 Milliarden kWh Strom produzieren[4]. Dies ist genügend Strom für ca. 400.000 Mehrpersonenhaushalte. Geplant und beantragt waren weitere 240 Windenergieanlagen.

Der Betrieb des Windparks soll aus einer Leitstelle in Emden überwacht werden. Im Offshore-Feld selbst wurde zusätzlich eine ständig bemannte Wartungsplattform (BARD 1) errichtet [5].

Die Rechte am Offshore-Windpark BARD Offshore 1 haben sich zu 70 % der Stadtwerkeverbund SüdWestStrom Windpark GmbH & Co KG mit Sitz in Tübingen und zu 30 % die WV Energie Frankfurt gesichert.[6][7]

Die Europäische Union fördert das Vorhaben mit rund 53 Mio. €.

Geschichte

Das für die Errichtung des Windparks gebaute Errichterschiff Wind Lift I (hier im Hafen von Emden)

Der Windpark mit den (ersten) 80 WEA wurde im April 2007 vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) genehmigt[8] und soll bis Ende 2013 fertig gestellt werden[9].

Im Juni 2009 wurden die Konverter-Plattform „BorWin alpha“ (Aufnahme der Anlagen zur HGÜ-Umwandlung) und im August 2009 die Wohn- und Transformator-Plattform „BARD 1“ aufgestellt.

Baubeginn für das erste Baucluster mit 24 WEA im südlichen Bereich des Feldes war im März 2010. Während der Bauarbeiten kam im Juli 2010 ein Berufstaucher der durch BARD beauftragten Firma Maersk ums Leben[10]. Die ersten zwölf Anlagen wurden bis Anfang November 2010 komplettiert, acht liefen im Probe- und Einstellbetrieb[11]. Für den Aufbau der Anlage setzt BARD das Errichterschiff Wind Lift I mit bordeigenem Großkran ein[12], Service und Wartung erfolgen durch Personalversatz von der Trafoplattform BARD 1 zu den jeweiligen Anlagen, zum Personaltransfer wird durch die AG Ems (Ems Offshore) der Tender Natalia Bekker eingesetzt, der durch SWATH-Bauweise verhältnismäßig unempfindlich gegen Seegang ist[4].

Am 1. April 2011 wurde die seit Mai 2009 bestehende Sicherheitszone Richtung Norden ausgedehnt, damit mit dem Bau des nördlichen Bauclusters begonnen werden konnte.

Mitte August 2011 waren 19 der 80 Windenergieanlagen aufgestellt, 16 waren am Netz.[13]

Stromanbindung

Die Stromanbindung des Offshore-Windparks in das deutsche Verbundnetz erfolgt über eine Gleichstrom-Kabelverbindung (HGÜ BorWin1), die von der niederländischen Tennet, errichtet wurde[14], und deren Betrieb in der Verantwortung der E.ON liegt.

Die einzelnen Windkraftanlagen werden durch Mittelspannungskabel bündelweise vernetzt, mit denen der erzeugte 33.000-Volt-Drehstrom abgeführt wird. Diese Cluster fassen bis zu acht Anlagen zusammen und sind wiederum mit dem Herzstück des Kraftwerks, der Transformator-Plattform „BARD 1“ verbunden. Die Anlagen auf dieser Plattform sammeln den erzeugten Strom und wandeln ihn mit Transformatoren auf höhere Spannung (155 kV) um, um die Verluste während des Energietransports klein zu halten. Dieses Umspannwerk, also die Hoch- und Mittelspannungs-Schaltanlagen und die Transformatoren samt Hilfsenergie und Notstromversorgung und der Schutz-, Leit- und Kommunikationstechnik lieferte für rund 13 Mio. Euro die Niederlassung Bremen der Division Industry Solutions der Siemens AG. Diese hatte eine ähnliche Anlage als Erstauftrag für den Offshore-Windpark Lillgrund vor Schweden geliefert[15]. Die ca. 3.400 Tonnen schwere Plattform BARD 1 selbst wurde auf einer Werft in Klaipėda (Litauen) gebaut. Die 3.200 Tonnen (plus ca. 1.800 Tonnen für die Jacket-Gründung) schwere Konverter-Plattform „BorWin alpha“, auf der die HGÜ-Anlagen installiert sind, wurde in Vlissingen (NL) gebaut.

Der in dem Windpark produzierte Strom wird über die bislang längste Hochspannungs-Gleichstrom-Verbindung (HGÜ) in der Nordsee ans Festland gebracht. Diese verläuft wie die Netzanbindung des Offshore-Windparks alpha ventus (hier jedoch Drehstrom) über die Insel Norderney[16].

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Malte Glöe-Carstensen, Ulrich Trottnow: Transport- und Installationsarbeiten am Windpark Bard Offshore 1. In: Schiff & Hafen, Heft 9/2010, S. 220–223. Seehafen-Verlag, Hamburg 2010, ISSN 0938-1643

Einzelnachweise

  1. PM BARD Holding 07.12.2010 (PDF)
  2. BSH Pressemitteilung
  3. BARD Engineering GmbH Projekte
  4. a b Pressemitteilung der BARD-Gruppe vom 9. April 2010
  5. http://www.bard-offshore.de/de/konzeption/betrieb/trafo-plattform
  6. IWR: „SüdWestStrom mit erstem Offshore-Projekt“
  7. Pressemitteilung der SüdWestStrom Windpark GmbH & Co KG vom 27. August 2009 (PDF)
  8. Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) (PDF)
  9. http://www.bard-offshore.de/de/mehr-nachrichten/128-gfbh
  10. Tauchunfall im Windpark. In: Welt Online, 27. Juli 2010
  11. Bard Offshore 1 kommt später. In: Täglicher Hafenbericht vom 4. November 2010, S. 4
  12. BARD Engineering GmbH Jack-Up Barge Wind Lift I
  13. http://www.bard-offshore.de/index.php Betreiberwebsite, abgerufen am 19. August 2011
  14. Transpower Pressemitteilung vom 19. Juni 2009: „Das Herzstück der ersten Offshore-Netzanbindung in HGÜ-Technik steht: Die Plattform 'BorWin alpha'“
  15. Erster Offshore-Auftrag in Deutschlands Windbranche. In: Mitarbeiterzeitung der Siemens AG Wir in Deutschland 3/2008, S. 5
  16. Pressemitteilung der BARD-Gruppe vom 15. April 2010

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