Johannes Baensch-Drugulin

Johannes Baensch-Drugulin

Egbert Johannes Baensch-Drugulin (* 24. Juni 1858 in Magdeburg; † 10. September 1945 in Leipzig) war Buchdruckerei- und Schriftgießereibesitzer, Vorsitzender des Deutschen Buchdruckerverein, Gründer der Buchdrucker-Lehranstalt sowie Sächsischer Hofrat.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Grabstätte Johannes Baensch-Drugulin auf dem Südfriedhof in Leipzig

Der Sohn von Friedrich August Emil Baensch und Caroline Wilhelmine Lisette Emilie, geb. Schramm[1] entstammt einer Druckereifamilie. Nach seinem Besuch des Domgymnasiums machte Johannes 1876–1879 mehrere Ausbildungen, zunächst wurde er bei der Hofbuchhandlung Friedrich Wagner in Braunschweig zum Buchhändler ausgebildet. Es folgte bei der Lothringer Zeitung in Metz eine Lehre zum Buchdrucker und eine Ausbildung als Schriftgießer in der Schriftgießerei Benjamin Krebs Nachfolger in Frankfurt am Main.

Nach dem unerwarteten Tod seines Onkels Wilhelm Eduard Drugulin übernahm Johannes Baensch auf Wunsch seiner Tante die Leitung der Offizin Wilhelm Drugulin-Druckerei und wurde am 5. Juli 1880 deren Geschäftsführer. Bereits ein Jahr später heiratete er eine der Töchter Drugulins; 1882 wurde er Teilhaber und nannte sich fortan Baensch-Drugulin.

Unter der neuen Leitung entwickelte sich das Unternehmen gut und konnte seine gute internationale Reputation, insbesondere für wissenschaftliche Werke fast aller Morgen- und Abendländischer Sprachen, ausbauen. Ab 1895 setzte das Unternehmen Druckmaschinen für den buchkünstlerischen Qualitätsdruck ein. Die neu einsetzende Kunstbewegung zum Ende des 19. Jahrhunderts – insbesondere in den 1870er und 80er Jahren – mit ihrer Anforderungen an entsprechend hochwertige Gestaltung und Herstellung förderte diese Entwicklung und machte die Offizin Wilhelm Drugulin-Druckerei zu der ersten seiner Art.[1] Wegbereitend war die aufwändige Gestaltung und Herausgabe des Monumentalwerks Marksteine der Weltliteratur in Originalschriften (1902), der Zeitschriften Pan (1895–1900), Die Insel (1899–1902) und ab 1897 die Zeitschrift für Bücherfreunde, die in den Jahren 1909 bis 1914 im eigenen Verlag geführt wurde. Außerdem wurde für andere Verlage wie beispielsweise den Insel-Verlag, die Verlage Ernst Rowohlt, Eugen Diederichs, S. Fischer, Schuster & Löffler und Kurt Wolff frühe Auftragsarbeiten übernommen.

Ab 1906 trat Johannes' Sohn Wilhelm in die Druckerei ein, er selbst mit dem Ende des Ersten Weltkrieges aus, setzte sich aber bis zu seinem Lebensende weiter intensiv für das Buchgewerbe ein. Elf Jahre war Baensch Vorsitzender des Deutsche Buchdruckervereins, realisierte eine Unterstützungskasse, um die sozialen Missstände zu verkleinern und war 1898 Mitbegründer der in Leipzig ansässigen Buchdrucker-Lehranstalt. Unter seiner Mitarbeit erschien ab 1898 die Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker und verwandte Gewerbe. 1903 erhielt er von der Universität Heidelberg die Ehrendoktorwürde. Er war ferner Vorstandsvorsitzender der 1901 gegründeten Weimarer Gesellschaft der Bibliophilen und 1911 Gründungsmitglied der Maximilian-Gesellschaft, einer Bibliografenvereinigung zur Förderung der Buchkunst sowie deren Wissenschaft.

Baensch starb im Alter von 87 Jahren.

Einzelnachweise

  1. a b Neue Deutsche Biographie 1, 1953, S. 522 f.

Literatur

Weblinks


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