- Bahnhof Besigheim
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Besigheim Haltepunkt Besigheim Daten Kategorie 5 Betriebsart Haltepunkt Bahnsteiggleise 2 Abkürzung TBE Eröffnung 25. Juli 1848 Webadresse www.bahnhof.de Lage Stadt Besigheim Land Baden-Württemberg Staat Deutschland Koordinaten 48° 59′ 51″ N, 9° 8′ 11″ O48.99759.1363888888889Koordinaten: 48° 59′ 51″ N, 9° 8′ 11″ O Höhe 192 m ü. NN Eisenbahnstrecken Bahnhöfe in Baden-Württemberg Der Bahnhof Besigheim liegt am Streckenkilometer 29,8 der Frankenbahn. Gemäß der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung handelt es sich aufgrund der abgebauten Weichen jedoch nicht mehr um einen Bahnhof, sondern um einen Haltepunkt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Von Anbeginn der Planungen für die Nordbahn, die Stuttgart mit Heilbronn verbinden sollte, zeigten die Besigheimer Gemeinderäte reges Interesse an einem Anschluss. Die Oberamtsstadt zählte damals zusammen mit dem Husarenhof rund 2.400 Einwohner. Durch die Streckenführung über Besigheim erhofften sich die Stadtväter eine rasch einziehende Industrialisierung.
Am 25. Juli 1848 eröffnete die Königlich Württembergische Staatsbahn den Nordbahnabschnitt Bietigheim–Heilbronn. Der rund 500 Meter vor den Toren der Stadt gelegene Bahnhof Besigheim befand sich auf den Wiesen und Feldern nahe der Landstraße nach Löchgau. Das zweistöckige Empfangsgebäude blieb bis 1850 das einzige Bauwerk westlich der Enzbrücke. Erst danach begann die Stadt in diese Richtung zu wachsen. Den Anfang machte ein Wohnhaus (heute Bahnhofstraße 19) sowie ein Jahr später, 1851, das Gasthaus Zur Eisenbahn.
Der Gemeinderat äußerte sich nun negativ zur Eisenbahn und bemerkte die Nachteile. Die Einwohnerschaft bestand zum größten Teil aus armen Wengerterfamilien. Von einer schnellen Verbindung in die großen Städte hatten sie keinen Nutzen. Im Gegenteil, die Bahnlinie behinderte sie bei der Bewirtschaftung ihrer Weinberge, da die Trasse noch heute direkt an ihnen vorbeiführt. Handwerksbetriebe schlossen, da die Industrie ein höheres Einkommen versprach. Auf der einst wichtigen Staatsstraße ging der Durchgangsverkehr zurück. Dies bemerkten nicht nur die Gasthöfe, die die Fuhrleute und Reisenden bewirteten, sondern auch die Stadtverwaltung, die sinkende Einnahmen beim Pflaster- und Brückengeld verzeichnete.
1868 änderte sich die Situation. Mit dem Bau einer Brücke über den Neckar, östlich von Besigheim, erreichten nun auch die Bewohner der Dörfer Mundelsheim, Hessigheim und Ottmarsheim schneller die Stadt und den Bahnhof. Die Anzahl der Fahrgäste und der zu verladenden Güter – vor allem Zuckerrüben und Zichorien – stieg an.
1873 siedelte sich die Trikotwarenfabrik Mattes, Lutz & Müller als erster Industriebetrieb in Besigheim an. Ende 1874 forderte der örtliche Gewerbeverein eine Erweiterung des Bahnhofs, doch die Staatsbahn kam dem nicht nach.
1880 stufte die königliche Regierung das Besigheim Pflaster- und Brückengeld als veraltet ein. Die Stadt musste künftig auf den Wegzoll verzichten und verlor eine Einnahmequelle.
1883 wurde die alte Ölmühle am Neckar zu einer Industriemühle umgebaut und ab 1889 als Besigheimer Ölfabrik bezeichnet. Nach einem Großbrand 1904 entschied sich die Geschäftsleitung für einen neuen Standort nördlich des Bahnhofs (heute BASF). So konnte die Fabrik einen Gleisanschluss erhalten.
1888 bezog die Post ihr neues Gebäude in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs. Die freigewordenen Räume im Empfangsgebäude standen nun der Staatsbahn zur Verfügung, die damit erneut die Vergrößerung des Gebäudes verzögern konnte.
Am 15. September 1894 nahm die Staatsbahn ein zweites Streckengleis zwischen Bietigheim und Nordheim in Betrieb. 1901 erweiterte sie das Empfangsgebäude um einen einstöckigen Anbau auf der nördlichen Seite.
Am 1. April 1945 kam es zu einem Bombenangriff im Gebiet des Bahnhofs und der Bietigheimer Straße. Vier Menschen kamen dabei ums Leben.
Am 1. Juni 1959 nahm die Deutsche Bundesbahn den elektrischen Betrieb zwischen Bietigheim und Heilbronn auf. Das Empfangsgebäude erhielt danach noch einen weiteren einstöckigen Anbau auf der südlichen Seite.
In den 1990er Jahren bemühte sich die Stadtverwaltung verstärkt um die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Dies gelang 1999. Ein neues Geschäftshaus und ein Parkplatz für Bahnreisende entstanden. Der Bahnhof Besigheim ist inzwischen zu einem Haltepunkt zurückgebaut. Gleisanschlüsse gibt es keine mehr.
Bahnbetrieb
Der Haltepunkt wird von Regionalbahnen bedient. Auf Gleis 1 halten die Züge Richtung Heilbronn, auf Gleis 2 die Richtung Bietigheim.
Der Bahnhof Besigheim entspricht laut der Deutschen Bahn AG der Bahnhofskategorie 5.
Regionalverkehr
Strecke Taktfrequenz RB R1 Stuttgart – Ludwigsburg – Bietigheim-Bissingen – Heilbronn – Bad Friedrichshall-Jagstfeld – Mosbach-Neckarelz 60-Minuten-Takt (zwischen Stuttgart und Heilbronn auf 30 Minuten-Takt verdichtet) Literatur
- Paul Sauer u. a.: Geschichte der Stadt Besigheim. Von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart. Hrsg. von der Stadt Besigheim, Ungeheuer + Ulmer, Ludwigsburg 2003.
- Hans-Wolfgang Scharf: Die Eisenbahn im Kraichgau. Eisenbahngeschichte zwischen Rhein und Neckar. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2006, ISBN 3-8825-5769-9.
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