Löchgau

Löchgau
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Löchgau
Löchgau
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Löchgau hervorgehoben
49.0016666666679.1083333333333260
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Ludwigsburg
Höhe: 260 m ü. NN
Fläche: 10,95 km²
Einwohner:

5.371 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 491 Einwohner je km²
Postleitzahl: 74369
Vorwahl: 07143
Kfz-Kennzeichen: LB
Gemeindeschlüssel: 08 1 18 047
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 49
74369 Löchgau
Webpräsenz: www.loechgau.de
Bürgermeister: Werner Möhrer
Lage der Gemeinde Löchgau im Landkreis Ludwigsburg
Erdmannhausen Erdmannhausen Remseck am Neckar Schwieberdingen Marbach am Neckar Marbach am Neckar Marbach am Neckar Marbach am Neckar Oberstenfeld Oberstenfeld Mundelsheim Mundelsheim Affalterbach Asperg Benningen am Neckar Besigheim Besigheim Bönnigheim Erligheim Freudental Gemmrigheim Großbottwar Großbottwar Hessigheim Löchgau Murr (Gemeinde) Murr (Gemeinde) Pleidelsheim Pleidelsheim Steinheim an der Murr Tamm Walheim Ingersheim Freiberg am Neckar Bietigheim-Bissingen Bietigheim-Bissingen Ditzingen Eberdingen Kornwestheim Möglingen Oberriexingen Sersheim Vaihingen an der Enz Sachsenheim Korntal-Münchingen Ludwigsburg Markgröningen Hemmingen Gerlingen Kirchheim am NeckarKarte
Über dieses Bild

Löchgau ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Löchgau gehören das Dorf Löchgau, der Weiler Weißenhof und das Gehöft Petershöfe.[2]

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Löchgaus findet sich in einer gefälschten Schenkungsurkunde. Darin wird beurkundet, dass der Bischof von Speyer im Jahr 1147 die Peterskirche von Löchgau an das Kloster Maulbronn verschenkt habe, nachdem er sie zuvor von einem in Löchgau ansässigen Adligen namens Beringer gekauft haben soll. Im Jahr 1244 übergab das Kloster Maulbronn die Kirche in Löchgau an das Domstift Speyer.

1484 kam das kurpfälzische Viertel von Löchgau in württembergischen Besitz, als es gegen den württembergischen Anteil von Ingersheim getauscht wurde. Herzog Ulrich von Württemberg erwarb 1506 ein weiteres Viertel des Dorfes von Konrad Schenk von Winterstetten im Tausch gegen Freudental. 1529 kaufte Markgraf Philipp I. von Baden seine Besitzungen in und um Besigheim zurück und erhielt dabei die Hälfte des Dorfes Löchgau. Bis 1595 war Löchgau somit halb badisch, halb württembergisch.

1595 kaufte Herzog Friedrich I. von Württemberg die zweite Hälfte von Löchgau zusammen mit den badischen Ämtern Mundelsheim und Besigheim von Markgraf Ernst Friedrich von Baden-Durlach, so dass Löchgau, das damit zum Oberamt Besigheim gehörte, nun vollständig in Württemberger Besitz kam.

1739 entstand der zwei Kilometer südlich von Löchgau gelegene Weiler Weißenhof, als zwei Brüder aus Löchgau, Jakob und Hans-Jörg Weiß, auf den Ruinen eines ehemaligen römischen Gutshofes ihren Bauernhof erbauten. Am 3. November 1799 bedrohten französische Truppen bei Löchgau die Stadt Ludwigsburg, wurden aber von österreichischen Truppen zurückgeschlagen.

Mit der Kreisreform 1938 kam der Ort zum Landkreis Ludwigsburg.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1545 605
1605 780
1634 180
1652 33
1655 52
1661 220
1703 500
1724 614
1787 1039
Jahr Einwohner
1797 996
1802 1005
1809 1214
1846 1690
1869 1670
1876 1222
1884 1335
1912 1367
1939 1512
Jahr Einwohner
1946 2026
1960 2720
1970 3928
1980 4374
1990 4938
2000 5262
2004 5344
2005 5326
2006 5377
Jahr Einwohner
2008 5383
2009 5414

Quellen: Pfarrberichte (Hauptstaatsarchiv Stuttgart), Evang. Gemeindeblatt aus Löchgau, Der Kreis Ludwigsburg, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, www.loechgau.de

Politik

Rathaus von Löchgau

Gemeinderat

Nach der letzten Kommunalwahl am 7. Juni 2009 hat der Gemeinderat 14 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 55,88%. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:

  CDU 4 Sitze (31,05%)
  FWL1 4 Sitze (28,81%)
  SPD 3 Sitze (20,36%)
  VFFL2     3 Sitze  (19,77%)

Vorsitzender des Gemeinderates ist der Bürgermeister.

1Freie Wähler Löchgau, 2Verein Frauen für Löchgau

Wappen und Flagge

Das Gemeindewappen zeigt in Blau den goldenen Großbuchstaben L, links oben einen sechsstrahligen goldenen Stern. Die Gemeindeflagge in den Farben Gelb-Blau wurde am 12. März 1980 verliehen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Der Grundstock des 1998 eröffneten technikgeschichtlichen Museums "Nagelmuseum" geht auf die 4.500 Nageltypen umfassende Mustersammlung des Unternehmens Röcker zurück. Das Unternehmen produzierte fast hundert Jahre lang, von 1876 bis 1974, in Löchgau. Ausgehend von dieser Sammlung hat der Arbeitskreis Dorfbild Löchgau eine Dauerausstellung zur Geschichte des Nagels eingerichtet und textliche und bildliche Zeugnisse, die in Verbindung zum Thema Nagel stehen, zusammengetragen. Darüber hinaus wird eine Kuriositätensammlung gezeigt. Seit dem 15. Mai 2011 hat das Nagelmuseum neue Räume in der historische Hofanlage in der Oberen Straße 8 bezogen.

Bauwerke

Peterskirche
  • Die Peterskirche wurde bereits 1147 erwähnt. Die ältesten Bauteile der Kirche datieren aus dem 13./14. Jahrhundert, der Turm erhielt 1756/76 seine heutige Gestalt. Die moderne Orgel baute Richard Rensch 1959.
  • Bei der Kirche befindet sich das evangelische Pfarrhaus, dessen Kellergewölbe auf 1746 datiert ist und hinter dem sich die Zehntscheuer von 1576 befindet, an die 1604 noch die Pfarrscheuer angebaut wurde.
  • Die historische Ortsmitte um die Kirche wird ergänzt vom Alten Schulhaus, das 1852 anstelle des ersten Schulhauses von 1682 errichtet wurde und bis in die 1950er Jahre als Schule fungierte. In seiner Nachbarschaft befindet sich noch ein historisches Wohnhaus von 1614 mit markanter neuerer Laube aus der Zeit des Jugendstils.
  • Das Rathaus wurde 1602 in Fachwerktechnik errichtet. Im Erdgeschoss des Gebäudes befand sich einst die Markthalle. 1988 wurde das Gebäude durch einen Anbau erweitert.
  • Die Dorfummauerung wurde 1530 erstmals erwähnt und ist heute noch in Teilen erhalten. Diese massive Befestigung ist eine Besonderheit, da üblicherweise nur Städte ummauert wurden, während Dörfer sonst lediglich von einem Holzzaun oder Hecken umgeben waren.
  • Die Alte Kelter wurde bereits 1407 erwähnt. In dem 1980 renovierten Gebäude befindet sich heute eine Gaststätte
  • Der Gutshof des Oberst Mösel wurde um 1600 errichtet. Der Erker des Gebäudes wurde 1871 angebaut, der Stall datiert von 1886.
  • Die historische Schmiede stammt aus der Zeit um 1800.
  • Am Rand der historischen Ortsmitte befinden sich die historischen Gasthöfe Krone und Sonne. Der Gasthof Krone wurde auf den Überresten der Dorfmauer errichtet, der Gasthof Sonne datiert von 1819.

Skulpturen

„Lörracher Reiter“

Löchgau ist reich an Brunnen und Skulpturen, von denen die meisten vom ortsansässigen Künstler Karl-Henning Seemann stammen: eine Kreuzigungsgruppe am Westgiebel der Peterskirche, der Rathausbrunnen sowie die Skulptur „Der Weinskandal“ auf dem Rathausplatz, der „Lörracher Reiter“ und die Skulptur „Reinecke Fuchs“ am Ortsausgang nach Besigheim sowie die Treppenplastik im Bürgergarten und der „Hasenropferbrunnen“.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Hasenropferfest
  • Weißenhoffest
  • Löchgauer Weindorf rund um den Marktplatz
  • Flugfest Löchgau
  • Krämermarkt - jeweils ein Markt im Frühjahr und Herbst

Wirtschaft

Löchgau ist ein Weinbauort, dessen Lagen zur Großlage Schalkstein im Bereich Württembergisch Unterland des Weinbaugebietes Württemberg gehören.

Verkehr

In Löchgau gibt es einen Segelflugplatz.

Öffentliche Einrichtungen

Es gibt ein Alten- und Pflegeheim der kreiseigenen Kleeblatt Pflegeheime. Die Gemeinde Löchgau betreibt in eigener Trägerschaft die drei Kindergärten im Birken- und Lilienweg sowie in der Beethovenstraße.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

Literatur

  • Dr. Thomas Schulz (Herausgeber) Löchgau – Beiträge zur Ortsgeschichte, Ludwigsburg 2004

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 385–386

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