Bahnhof Kirchheim (Neckar)

Bahnhof Kirchheim (Neckar)
Kirchheim (Neckar)
Bahnhof Kirchheim N.JPG
Haltepunkt Kirchheim
Daten
Kategorie 5
Betriebsart Haltepunkt
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung TKM
Eröffnung 25. Juli 1848
Webadresse www.bahnhof.de
Lage
Ort Kirchheim am Neckar
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 2′ 15″ N, 9° 9′ 2″ O49.03759.1505555555556Koordinaten: 49° 2′ 15″ N, 9° 9′ 2″ O
Höhe 180 m ü. NN
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Baden-Württemberg

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Der Bahnhof Kirchheim (Neckar) liegt am Streckenkilometer 35,2 der Frankenbahn. Gemäß der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung handelt es sich jedoch nicht um einen Bahnhof, sondern um einen Haltepunkt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Als Verbindung von Stuttgart nach Heilbronn errichtete die Königlich Württembergische Staatsbahn die Nordbahn. Auch Kirchheim mit seinen rund 1.700 Einwohnern sollte südöstlich des Dorfs einen Bahnhof erhalten. Zwischen Besigheim und Kirchheim verlief die Trasse entlang des linken Neckarufers. Nördlich von Kirchheim musste die Staatsbahn einen Tunnel errichten, um nach Lauffen zu gelangen. Am 1. April 1846 begannen die Bauarbeiten auf Kirchheimer Gemarkung. Für die Trasse mussten die Fischergasse und Teile der alten Ummauerung am Neckartor weichen.

Die Eröffnung der Nordbahn fand am 25. Juli 1848 statt. Das heute nicht mehr genutzte, aber noch erhaltene zweistöckige Empfangsgebäude und die Bahnanlage wurden in hochwassersicherer Höhe errichtet. Der Bahnhofsvorsteher war zugleich Postexpeditor. Zwischen den Postexpeditionen Kirchheim und Bönnigheim verkehrte eine Postkutsche.

Die Bevölkerung erkannte schnell den Vorteil des neuen Verkehrsmittels. Handwerker gelangten rasch zu den Märkten in Heilbronn oder Ludwigsburg und konnten ihre Waren besser veräußern. Tagelöhner mussten nicht in den großen Städten mit ihren Fabriken ein Quartier suchen, sondern konnten bei ihren Familien leben und pendeln.

Für den zweigleisigen Ausbau benötigte der Kirchheimer Tunnel eine zweite Röhre. Am 15. September 1894 nahm die Staatsbahn das zweite Streckengleis zwischen Bietigheim und Nordheim in Betrieb.

Die Bürger von Neckarwestheim und Gemmrigheim hatten trotz ihrer Nähe zum Bahnhof den Nachteil, dass nur eine Fähre über den Neckar nach Kirchheim führte. Sie mussten pro Person und Wagen zusätzlich ein Fährgeld entrichten. 1894 kam es zu Gesprächen zwischen den Schultheißen von Kirchheim, Neckarwestheim und Gemmrigheim. Die drei Gemeinden planten die Errichtung einer Neckarbrücke zwischen Kirchheim und Gemmrigheim. Im August 1895 unterzeichnete König Wilhelm II. die Baugenehmigung. Die Brücke konnte am 2. September 1897 eingeweiht werden. Damit erhöhte sich die Zahl der zu verladenen Güter am Bahnhof.

1904 richtete die Post den ersten Telefonanschluss Kirchheims im Bahnhof ein. Zum 21. April 1906 entband die Staatsbahn den Bahnhofsvorsteher vom Postdienst.

Am 4. April 1945 sprengten verbliebene Truppen der Wehrmacht die Bahnbrücke über die Mühlgasse. Die Auswirkungen waren so stark, dass die umliegenden Häuser Schaden nahmen. Die Neckarbrücke fiel am 8. April 1945 ebenfalls einer Sprengung zum Opfer. Ihr Wiederaufbau verzögerte sich. Bis zur Einweihung der neuen Brücke 1950 herrschte wieder Fährbetrieb zwischen Kirchheim und Gemmrigheim.

Zum 1. Juni 1959 elektrifizierte die Deutsche Bundesbahn den Streckenabschnitt Bietigheim–Heilbronn.

Bahnbetrieb

Der Haltepunkt wird von Regionalbahnen bedient. Auf Gleis 1 halten die Züge Richtung Heilbronn, auf Gleis 2 die Richtung Bietigheim.

Der Bahnhof Kirchheim (Neckar) entspricht laut der Deutschen Bahn AG der Bahnhofskategorie 5.

Regionalverkehr

Strecke Taktfrequenz
RB R1 Stuttgart – Ludwigsburg – Bietigheim – Heilbronn – Bad Friedrichshall-JagstfeldMosbach-Neckarelz 60-Minuten-Takt (zwischen Stuttgart und Heilbronn auf 30-Minuten-Takt verdichtet)

Literatur

  • Klaus Meeuw: 1000 Jahre Kirchheim am Neckar. OrtsChronik 1003 bis 2003. Hrsg. von der Gemeinde Kirchheim am Neckar, Ungeheuer + Ulmer, Ludwigsburg 2003.
  • Hans-Wolfgang Scharf: Die Eisenbahn im Kraichgau. Eisenbahngeschichte zwischen Rhein und Neckar. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2006, ISBN 3-8825-5769-9.

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