Frankenbahn

Frankenbahn
Stuttgart Hbf–Würzburg Hbf
Strecke der Frankenbahn
Kursbuchstrecke (DB): 780
790.4, 790.5 (S-Bahn Stuttgart)
705 (Heilbronn–Eberb.–Heidelb.)
706 (Heilbronn–Sinsh.–Heidelb.)
Streckennummer: 4800 (Stuttgart–Bietigheim-B.)
4900 (Bietigheim-B.–Osterburken)
4120 (Osterburken–Heidingsfeld)
5321 (Heidingsfeld–Würzburg)
Streckenlänge: 179,7 km
Stromsystem: 15 kV, 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 15 
Minimaler Radius: 312 m
Legende
   
0,0 Stuttgart Hbf 247 m
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Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Verbindungsbahn der S-Bahn Stuttgart
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Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Filstalbahn von Ulm
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Planfreie Kreuzung – oben
1,1 Überwerfungsbauwerk über die Filstalbahn (204 m)
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Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Gäubahn nach Singen
Brücke (mittel)
2,3 Ehmannstraße (56 m)
S-Bahnhalt…
2,7 Stuttgart Nordbahnhof 268 m
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
3,5 Gäubahn von Singen 273 m
Tunnel
3,6 Pragtunnel (680 m)
   
4,7 Stuttgart-Feuerbach 279 m
   
6,6 Stuttgart-Zuffenhausen 281 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Schwarzwaldbahn nach Calw
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Kornwestheim Rbf SW / SO
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
8,2 Schnellfahrstrecke nach Mannheim
Planfreie Kreuzung – unten
Verbindung Schusterbahn–SFS / –Rbf
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Schusterbahn von Stuttgart-Untertürkheim
   
10,5 Kornwestheim Pbf 301 m
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
12,4 Abzw Kornwestheim Karlshöhe
Strecke – geradeaus
von Kornwestheim Rbf Nord-Ost
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Kornwestheim Rbf Nord-West
   
13,9 Ludwigsburg 295 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Backnang
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Markgröningen
S-Bahnhof
17,6 Asperg 268 m
S-Bahnhof
20,2 Tamm (Württ) 250 m
   
von Backnang (bis 1945)
   
23,6 Bietigheim-Bissingen
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Westbahn nach Bruchsal
Brücke über Wasserlauf (groß)
28,5 Enz und Bundesstraße 27 (205 m)
Haltepunkt, Haltestelle
29,8 Besigheim 192 m
Bahnhof, Station
32,0 Walheim (Württ) 185 m
Haltepunkt, Haltestelle
35,2 Kirchheim (Neckar) 180 m
Tunnel
36,4 Kirchheimer Tunnel (584 m)
   
Zabergäubahn von Leonbronn (bis 1995)
Bahnhof, Station
40,5 Lauffen (Neckar) 172 m
Haltepunkt, Haltestelle
46,5 Nordheim (Württ) 163 m
   
48,0 Klingenberg (Württ) 161 m
Bahnhof ohne Personenverkehr
48,0 Heilbronn-Klingenberg (seit 1975)
   
50,6 Heilbronn-Böckingen 159 m
Bahnhof ohne Personenverkehr
51,2 Heilbronn Gbf
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Kraichgaubahn von Karlsruhe
Brücke über Wasserlauf (groß)
52,0 Neckar-Kanal (107 m)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Industrie- und Hafenbahn Heilbronn
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Innenstadtstrecke der Stadtbahn HN (seit 2001)
Bahnhof, Station
52,6 Heilbronn Hbf 158 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Hohenlohebahn nach Crailsheim
Brücke über Wasserlauf (groß)
53,1 Neckar (60 m)
Brücke (groß)
53,3 Bundesstraße 39 (61 m)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Industriebahn Heilbronn
Haltepunkt, Haltestelle
53,9 Heilbronn Sülmertor 156 m
Straßenbrücke
54,7 Industriebrücke (59 m)
Straßenbrücke
57,6 Neckartalbrücke der A 6 (1350 m)
Bahnhof, Station
58,2 Neckarsulm 155 m
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
62,0 Abzw Bad Friedrichshall Einmündung Audi
Haltepunkt, Haltestelle
62,0 Bad Friedrichshall-Kochendorf 155 m
Brücke über Wasserlauf (groß)
62,7 Kocher (142 m)
   
Untere Kochertalbahn von Ohrnberg (bis 1993)
Bahnhof, Station
63,8 Bad Friedrichshall-Jagstfeld 155 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Elsenztalbahn nach Heidelberg
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Neckartalbahn nach Heidelberg
   
67,1 Duttenberg-Obergriesheim (bis 1971) 156 m
Haltepunkt, Haltestelle
68,8 Untergriesheim 160 m
Haltepunkt, Haltestelle
73,6 Herbolzheim (Jagst) 161 m
Haltepunkt, Haltestelle
75,1 Neudenau 164 m
Haltepunkt, Haltestelle
78,7 Siglingen 176 m
Bahnhof, Station
81,1 Züttlingen 179 m
Brücke über Wasserlauf (groß)
82,7 Jagst (144 m)
Bahnhof, Station
85,8 Möckmühl 181 m
   
Jagsttalbahn nach Dörzbach (bis 1988)
Haltepunkt, Haltestelle
91,2 Roigheim 201 m
Brücke über Wasserlauf (groß)
93,1 Seckach (47 m)
Haltepunkt, Haltestelle
94,7 Sennfeld 217 m
Haltepunkt, Haltestelle
98,0 Adelsheim Ost 232 m
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Neckarelz
Bahnhof, Station
101,8
81,3
Osterburken 247 m
Haltepunkt, Haltestelle
86,0 Rosenberg (Baden) 292 m
   
88,9 Hirschlanden 302 m
Bahnhof, Station
93,1 Eubigheim 333 m
   
95,4 Seewiese (Kehrbahnhof)
Tunnel
95,9 Eubigheimer Tunnel (272 m)
Straßenbrücke
96,5 Bundesautobahn 81 (54 m)
   
99,7 Uiffingen 313 m
Bahnhof, Station
104,0 Boxberg-Wölchingen 260 m
   
105,9 Schweigern (Baden) 241 m
   
109,0 Unterschüpf 251 m
   
110,9 Sachsenflur 206 m
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Taubertalbahn von Crailsheim
Bahnhof, Station
113,6 Königshofen (Baden) 192 m
Bahnhof, Station
116,1 Lauda 192 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Taubertalbahn nach Wertheim
Brücke über Wasserlauf (groß)
117,9 Tauber (81 m)
Haltepunkt, Haltestelle
118,4 Gerlachsheim 188 m
Haltepunkt, Haltestelle
122,9 Grünsfeld 205 m
Haltepunkt, Haltestelle
126,5 Zimmern (Main-Tauber) 219 m
Tunnel
131,1 Wittighauser Tunnel (137 m)
Haltepunkt, Haltestelle
131,7 Wittighausen 244 m
Haltepunkt, Haltestelle
133,8 Gaubüttelbrunn 255 m
Haltepunkt, Haltestelle
136,4 Kirchheim (Unterfr) 285 m
Bahnhof, Station
143,2 Geroldshausen 318 m
Haltepunkt, Haltestelle
148,6 Reichenberg (Unterfr) 251 m
Straßenbrücke
152,4 Bundesautobahn 3 (82 m)
Bahnhof ohne Personenverkehr
153,7 Würzburg-Heidingsfeld West 184 m
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Treuchtlingen
Bahnhof ohne Personenverkehr
154,0
135,0
Würzburg-Heidingsfeld West Ültg
Haltepunkt, Haltestelle
137,8 Würzburg Süd 196 m
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Nürnberg und von Bamberg
Bahnhof, Station
140,2 Würzburg Hbf 181 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Schnellfahrstrecke nach Hannover
Strecke – geradeaus
Main-Spessart-Bahn nach Aschaffenburg

Die Frankenbahn ist eine 180 Kilometer lange Eisenbahnstrecke im Norden Baden-Württembergs und im unterfränkischen Teil Bayerns, die Stuttgart mit Würzburg verbindet. Der Name leitet sich von der auf einem Großteil der Strecke durchquerten Region Franken ab. Die Hauptbahn ist heute durchgehend elektrifiziert und fast vollständig zweigleisig ausgebaut.

Inhaltsverzeichnis

Begriff

Die Bezeichnung „Frankenbahn“ für die Eisenbahnstrecke Stuttgart–Würzburg ist kein historischer Begriff sondern wurde erst ab 1996 im Rahmen der Regionalisierung durch den Betreiber, die Deutsche Bahn und den Besteller der SPNV-Leistungen, die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, geprägt.

Im Kursbuch wird die Strecke in der Tabelle 780 aufgeführt, die auch noch einen Ast Bad Friedrichshall-Jagstfeld–Mosbach-Neckarelz enthält, welcher unter geografischen, betrieblichen und historischen Gesichtspunkten der Neckartalbahn zuzuordnen ist. Weitere Kursbuchtabellen, die einzelne Streckenabschnitte abdecken, sind die Nummern 790.4 und 790.5 für den Bereich der S-Bahn Stuttgart und 920 für den Abschnitt Würzburg Süd–Würzburg Hbf der Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg.

Einzelne Abschnitte der Strecke führen unterschiedliche offizielle Streckennummern: Der Abschnitt Stuttgart–Bietigheim-Bissingen wird als Teil der württembergischen Westbahn der Strecke 4800 Stuttgart–Bretten zugeordnet, die daran anschließende Strecke bis Osterburken führt die Nummer 4900. Die Fortsetzung weiter bis Würzburg-Heidingsfeld ist Teil der Strecke 4120, welche als Teil der badischen Odenwaldbahn historisch in Mosbach-Neckarelz beginnt. Das letzte Teilstück bis zum Würzburger Hauptbahnhof ist aus betrieblicher Sicht Teil der Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg mit der Streckennummer 5321.

Weitere historische Bezeichnungen für einzelne Abschnitte der Strecke sind „Centralbahn“ – dies war die erste württembergische Eisenbahnstrecke Esslingen–Stuttgart–Ludwigsburg, „Nordbahn“ – als Bezeichnung für die Verlängerung bis Heilbronn, „Untere Jagstbahn“ oder „Östliche Gabelbahn“ für den mittleren Streckenabschnitt von Bad Friedrichshall nach Osterburken und „Odenwaldbahn“ für den Abschnitt weiter bis Würzburg.

Geographie

Der Verlauf der Strecke folgt im südlichen Teil in weiten Bereichen verschiedenen Flussläufen, während die geografischen Verhältnisse im nördlichen Teil eine Streckenführung nötig machten, die überwiegend quer zu größeren Flüssen verläuft. Der Verlauf des Neckars mit vielen Schleifen machte jedoch auch im Süden eine aufwendigere Trassierung nötig. Bei einer Luftlinie zwischen dem Stuttgarter und dem Heilbronner Hauptbahnhof von etwa 40 km beträgt die Länge der Bahnstrecke etwa 50 km, während eine durchgehende Streckenführung entlang des Neckars eine Länge von etwa 70 km bedeutet hätte.

So verlässt die Strecke kurz nach dem Bahnhof den Stuttgarter Talkessel und unterquert in einen Basistunnel den Pragsattel. Entlang der Stuttgarter Außenbezirke gewinnt die Strecke weiter an Höhe, um entlang der Hochfläche westlich des Neckars bei Kornwestheim einen Scheitelpunkt zu erreichen. Vorbei am Hohenasperg nähert sich die Strecke nun dem Enztal, das bei Bietigheim erreicht wird. Die hier abzweigende Westbahn überquert das Enztal auf dem Bietigheimer Eisenbahnviadukt auf einer Höhe von etwa 33 m, während die Strecke der Frankenbahn bis Besigheim der Enz folgend annähernd Flussniveau erreicht. Nach der dortigen Mündung der Enz in den Neckar verläuft die Strecke nun bis Bad Friedrichshall-Jagstfeld sehr kurvenreich im Neckartal, lediglich eine Schleife bei Neckarwestheim wird durch den Kirchheimer Tunnel abgekürzt.

Nun ist die Strecke in der Region Franken angelangt und schlägt eine nordöstliche Richtung ein. Sie führt über das ebenfalls kurvenreiche Tal der Jagst bis Möckmühl, von wo aus sie bis Adelsheim entlang der Seckach die Landschaft des Baulands erreicht. Entlang der Kirnau verläuft die Strecke über Osterburken und den mit 333 m ü. NN höchstgelegenen Bahnhof Eubigheim dieser Strecke durch den Eubigheimer Tunnel, der die Wasserscheide vom Neckar zum Main unterquert. Weiter bis Königshofen nutzt die Trassierung das Tal der Umpfer, die bei Königshofen in die Tauber mündet. Entlang der Tauber führen nun Franken- und Taubertalbahn gemeinsam bis nach Lauda.

Während die Taubertalbahn weiter der Tauber folgt, überquert der Schienenweg in Richtung Würzburg den Fluss und gewinnt entlang des Grünbachs und des Wittigbachs an Höhe, wobei der Wittighauser Tunnel eine Schleife abkürzt. Der nun folgende Bahnhof Gaubüttelbrunn befindet sich noch in Baden-Württemberg, die eigentliche Ortschaft bereits in Bayern. Ab Geroldshausen senkt sich die Strecke bis Würzburg-Heidingsfeld herab zum Main, welchen sie gemeinsam mit der Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg überquert.

Geschichte

Regionalbahn von Stuttgart vor dem Kirchheimer Tunnel

Die Frankenbahn entstand aus historischer Sicht im Wesentlichen aus drei unterschiedlichen Strecken. Der Abschnitt zwischen Stuttgart und Heilbronn wurde als Teil der württembergischen Zentralbahn bzw. der Nordbahn zwischen 1844 und 1848 erbaut. Baden erbaute zwischen 1862 und 1866 seine Odenwaldbahn von Heidelberg über Mosbach und Osterburken nach Würzburg. Aufgrund eines zwischen Baden und Württemberg 1864 geschlossenen Staatsvertrags wurde eine Verbindung zwischen den beiden Bahnen hergestellt, die auch als „Untere Jagstbahn“ bezeichnet wurde. Diese wurde durch Württemberg erbaut, führte von Heilbronn über Jagstfeld nach Osterburken und wurde zwischen 1866 und 1869 eröffnet.

Die Bedeutung dieser Strecke war früher bedeutend höher. In der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg verkehrten hier mehrere wichtige Schnellzüge zwischen Stuttgart und Berlin und nach 1945 zwischen Stuttgart und Hamburg, da dies die jeweils kürzeste Verbindung zu diesen beiden Städten war. Beispielsweise wurde die Strecke 1934 von diesen Zugpaaren befahren:

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Bahnstrecke wie viele andere wichtige Eisenbahnstrecken in Deutschland elektrifiziert; die Elektrifizierung begann 1959 von Süden her und war 1975 abgeschlossen. Jedoch wurden in der Folgezeit viele an der Strecke gelegene Bahnhöfe – insbesondere zwischen Osterburken und Lauda – mangels Rentabilität aufgegeben. Da die Strecke sehr kurvenreich ist, erlaubt sie keine hohen Geschwindigkeiten, weshalb sie ihre Bedeutung im Fernverkehr völlig eingebüßt hat. Dazu kommt, dass die anschließende Strecke Würzburg–Erfurt (Schweinfurt, Meiningen, Rennsteigbahn Neudietendorf, Erfurt) durch die deutsche Teilung unterbrochen war. Aber auch nach der Wende konnten die Frankenbahn und die Rennsteigbahn (ebenfalls recht kurvig und dazu steil) ihre alte Bedeutung nicht mehr erreichen. So wurde der InterRegio „Rennsteig“, der von Stuttgart nach Erfurt verkehrte und der letzte auf der Frankenbahn verbliebene Fernzug war, zum Fahrplanwechsel 2001 eingestellt.

Im Juni 1959 kam es bei Lauffen am Neckar auf einem Bahnübergang zum Zusammenstoß eines Eilzuges der Frankenbahn mit einem vollbesetzten Linienbus, bei dem 45 Menschen starben.

Betrieb

Regional-Express von Mannheim vor dem Salzbergwerk Bad Friedrichshall-Kochendorf

Personenverkehr

Die Gesamtstrecke wird gegenwärtig von Regional-Express-Zügen im Zwei-Stunden-Takt befahren, die durch einige zusätzliche Züge ergänzt werden. Auf dem Abschnitt Stuttgart–Bietigheim-Bissingen ist sie in das Netz der Stuttgarter S-Bahn als S5 integriert. Auf dem Zweig Stuttgart–Mosbach-Neckarelz verkehren Regionalbahnen, ebenso auf dem Abschnitt Heilbronn–Osterburken. Zwischen Lauda und Würzburg gibt es einen Zwei-Stunden-Takt mit Dieseltriebwagen der Baureihe 628 der Westfrankenbahn als Regionalbahn.

Regional-Express auf der eingleisigen Jagstbrücke

Ausbau

Die Frankenbahn ist fast durchgehend zweigleisig ausgebaut, lediglich ein 3,7 km langer Abschnitt im Bereich der Brücke über die Jagst zwischen Züttlingen und Möckmühl ist zurzeit eingleisig. Durch einen Ausbau dieses Stückes wäre ein günstigerer Fahrplan möglich und Verspätungen würden weniger häufig entstehen. Für die Umsetzung wird mit Baukosten in Höhe von 22,3 Mio. € gerechnet, sie ist derzeit Gegenstand eines Konfliktes zwischen dem Land Baden-Württemberg und der DB Netz AG als Betreiberin der Strecken-Infrastruktur. Während das Land auf einem Ausbau besteht, möchte die Deutsche Bahn die Planung erst wieder fortsetzen, wenn diese durch das Land finanziert wird, ungeachtet dessen, ob es wirklich zum Ausbau kommt oder nicht.[1][2]

alte (vorne) und neue (hinten) Enzbrücke kurz vor Zerlegung der alten Konstruktion (Mai 2006)

Die im Jahr 1874 in Betrieb genommene[3] 221 m lange Fachwerkbrücke über die Enz und die B 27 zwischen Bietigheim-Bissingen und Besigheim war in marodem Zustand und konnte darum nur noch mit geringer Geschwindigkeit befahren werden. Deshalb wurde sie 2004 bis 2006 vollständig durch einen Neubau ersetzt. Das neben der alten Brücke errichtete 205 m lange Nachfolge-Bauwerk besteht aus einer fünffeldrigen Spannbeton-Hohlkastenbalkenbrücke und einer stählernen Fachwerk-Trogbrücke. Als außergewöhnliche Maßnahme musste ein 130 m langer nachfolgender Abschnitt in Richtung Besigheim aufgrund mangelnder geologischer Stabilität mit über 40 m tiefen Pfahlgründungen und einer Spannbetonplatte, die aus Lärmschutzgründen im Damm verborgen ist, gesichert werden. Im Dezember 2005 wurde zuerst das nordwärts nach Heilbronn führende Streckengleis auf die neue Brücke verschwenkt, im Juni 2006 folgte das südwärts in Richtung Bietigheim führende. Die alte Konstruktion wurde abgetragen und verschrottet, die unmittelbare Umgebung renaturiert. Die Kosten für den Neubau beliefen sich auf rund 17 Mio. €.[4]

Im Juni 2007 wurde von elf Anliegergemeinden der Strecke die Arbeitsgemeinschaft Frankenbahn gegründet, die sich für eine deutliche Aufwertung der Verbindung Stuttgart–Würzburg einsetzen will. Sie fordert neben der Wiederherstellung des zweiten Gleises im Bereich Züttlingen und der Beseitigung der Langsamfahrstellen einen durchgehenden Stundentakt, wie ihn die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg bereits seit mehreren Jahren plant, sowie den Einsatz neuer Fahrzeuge mit Neigetechnik, um die Fahrtzeiten zu senken.[5] Diese sind Stand 2010 länger als noch vor dem Zweiten Weltkrieg.[6]

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010 wurde der Haltepunkt Reichenberg wieder reaktiviert und wird von den Regionalbahnen zwischen Lauda und Würzburg angefahren.

Literatur

  • Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Bd. 1: Historische Entwicklung und Bahnbau. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2001, ISBN 3-8825-5766-4.
  • Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Bd. 2: Ausgestaltung, Betrieb und Maschinendienst. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2001, ISBN 3-8825-5768-0.
  • Hans-Wolfgang Scharf: Die Eisenbahn im Kraichgau. Eisenbahngeschichte zwischen Rhein und Neckar. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2006, ISBN 3-8825-5769-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.lok-report.de/news/news_verkehr.html (Pressemeldung Innenministerium Baden-Württemberg vom 18. Februar 2006)
  2. http://www.scritti.de/text/Bahnnetz.html
  3. http://de.structurae.de/structures/data/index.cfm?ID=s0001208
  4. http://www.bahnaktuell.net/News04/NKW17-04/Donnerstag/donnerstag.html
  5. Bürgermeister machen Frankenbahn Dampf – Rhein-Neckar-Zeitung vom 23. Juni 2007
  6. Bahn fährt öfter, aber nicht schneller nach Stuttgart. In: Main-Echo vom 27. September 2010, abgerufen am 10. Oktober 2010

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