Bahnhof Biel/Bienne

Bahnhof Biel/Bienne
Bahnhof Biel/Bienne
Picswiss BE-98-25 Biel Bienne- Bahnhof SBB CFF.jpg
Hauptportal des Hauptbahnhofs Biel
Daten
Betriebsart Trennungsbahnhof, Durchgangsbahnhof
Perrongleise 11
Reisende 45'000 täglich[1]
Abkürzung BI
Eröffnung 1923
Lage
Stadt Biel/Bienne
Kanton Bern
Staat Schweiz
Koordinaten (585209 / 220143)47.13217.24368Koordinaten: 47° 7′ 55,6″ N, 7° 14′ 37,2″ O; CH1903: (585209 / 220143)
Eisenbahnstrecken
Liste der Bahnhöfe in der Schweiz

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Der Bahnhof Biel/Bienne ist der Bahnhof der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und der Aare Seeland mobil (ASm) der Stadt Biel/Bienne in der Schweiz.

Mit einem täglichen Passagieraufkommen von 50'000 gehört er zu den zehn grössten SBB-Bahnhöfen der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Bahnhof Biel/Bienne liegt - anders als in anderen Städten - weit von der Altstadt entfernt in der Nähe des Bielerseeufers. Dies liegt daran, dass er im Laufe der Zeit zweimal an den jeweiligen Stadtrand verschoben wurde, wo es noch genügend Freiflächen gab. Die erhöhte Lage auf dem Damm erhielt er anlässlich der Streckenverlegung, mit welcher 1919 begonnen wurde und die 1923 abgeschlossen werden konnte.

Geschichte

Erster Bieler Bahnhof

Die SCB, die am 1. Juni 1857 den Betrieb aufnahm, legte am Schüss-Kanal dafür einen provisorischen Bahnhof an (im Bereich der SBB-Werkstätte). Auch die Ost-West-Bahn, die 1861 von der Bernischen Staatsbahn aufgekauft wurde, legte 1860 bei der Eröffnung der Strecke nach La Neuveville (damals Neuenstadt) einen provisorischen Bahnhof in der Nidaumatte an. In Hinblick auf die Eröffnung der Strecke nach Bern wurde der Bahnhof in der Nidaumatte 1864 zu einem richtigen Bahnhof aufgewertet, in dem man ein richtiges Bahnhofsgebäude erbaute. Dieses lag im Bereich des heutigen General-Guisan-Platzes. Damals verlief die Bahnlinie ungefähr in der Lage der heutigen Güterstrasse, zu der Hauptwerkstätte Biel und dem Güterbahnhof. Die Zufahrtgleise zu den Drahtwerken folgten dem ehemaligen Streckenverlauf. Der Rangierbahnhof neben der Hauptwerkstätte wurde 1890 eröffnet. Zusammen mit der Streckenverlegung 1923 wurde auch ein neuer Bahnhof am heutigen Standort eingeweiht. Bei der Steckenverlegung wurde die gesamte Eisenbahnstrecke auf einen Damm gelegt, um niveaugleiche Bahnübergänge zu vermeiden.

1975 wurde die unterirdische Zufahrt der Biel-Täuffelen-Ins-Bahn (BTI) zum Bahnhof fertiggestellt.[2]

Der anfänglich eher kleine südöstliche Ausgang, der zusammen mit dem BTI-Bahnhof entstand und neben den Gleisen des BTI hinausführte, wurde anlässlich der Expo.02 zu einem ordentlichen Ausgang in südwestlicher Richtung aufgewertet.

Gebäude

Über den provisorischen Bahnhof von 1857 am Schüss-Kanal ist bekannt, dass er nach den Entwürfen von K. Etzel und L. Maring erstellt wurde.

Bahnhofsgebäude 1864

Das Bahnhofsgebäude wurde von J. Jenzer, dem damaligen Architekten der Berner Staatsbahn, entworfen. Es handelt sich um ein Gebäude in Fachwerkbauweise. Dieses ist in eine mittige Haupteingangspartie mit dreifacher Bogenstellung und beidseitigen Anbauten gegliedert. Ähnlich waren auch die zuvor errichteten Bahnhöfe von Thun und Luzern gestaltet. Das Gebäude war bei der Eröffnung der Strecke nach Bern am 1. Juni 1864 zwar errichtet, der Innenausbau war aber noch nicht abgeschlossen. Neben dem Empfangsgebäude wurden noch zwei Lokomotivschuppen, Güter- und Lagerhallen sowie ein Beamtenwohnhaus errichtet. Im Jahr 1888 wurde der Bahnhof erweitert und eine Beleuchtungsanlage eingebaut, die durch die Gebrüder Sulzer in Winterthur geliefert wurde. Sie bestand aus einem Maschinenhaus, in das eine halblokomobile Dampfmaschine eingebaut wurde. Diese trieb die beiden Lichtmaschinen an, die nach dem System Thury arbeitete. Als Leuchtmittel kamen Bogenlampen, die als Teilungslampe nach System Schukert aufgebaut waren, zum Einsatz.

Bahnhofsgebäude 1923

Die SBB und das Eidgenössische Department des Innern schrieben im Juni 1916 eine nationalen Wettbewerb aus. Für diesen Wettbewerb «zur Erlangung von Entwürfen für die einheitliche architektonische Gestaltung der Fassaden des neuen Bahnhofsgebäudes und des Postgebäudes» konnten folgende Personen als Preisrichter gewonnen werden: der damalige Generaldirektor der SBB Wilhelm Otto Sand, der damalige Stadtpräsident von Biel Louis Leuenbergen, der damalige Oberpostdirektor Anton Stäger, die Architekten E. Baumgartner aus Bern, Charles Chamorel aus Lausanne, Alphonse Laverière aus Lausanne, Martin Risch aus Chur, Robert Rittmeyer aus Winterthur, sowie Oskar Weber, der damalige Adjunkt der Eidgenössischen Baudirektion in Bern. Die Klassierung war wie folgt: Auf dem 1. und 2. Platz landete ein Projekt von Moser & Schürch, auf dem 3. Platz das Werk von Schell und Thévaz aus Lausanne, weiterhin wurden noch die Plätze 4 bis 7 vergeben. Die Ausführung wurde an Moser & Schürch vergeben.

Das neuklassizistische Gebäude ist auf die Achse der Bahnhofstrasse ausgerichtet. Der Haupteingang ist als mächtige Tempelfront ausgebildet. Er wirkt wie ein neues Stadttor, was sicher nicht ganz falsch ist, ist ein Bahnhof doch ein Tor zur Welt. Beidseitig des Haupteinganges sind zwei Seitenflügel angebaut.

Verkehrsanbindung ans nationale Eisenbahnnetz

Der Bahnhof ist ein wichtiger Knotenpunkt an der Jurasüdfussline, und gilt als Knotenbahnhof. Die Züge sind Fahrplanmässig so angelegt, dass sie möglichst in alle Richtungen Anschluss gewährleisten. Der Bahnhof Biel ist ein Taktknoten mit Taktabfahrten jeweils stündlich um 15 und 45. In der Schweiz bei den Taktknoten üblich ist normalerweise jeweils stündlich 30 und 60.

Fernverkehrsverbindungen:

  • ICN St. Gallen-Zürich-Olten-(NBS)-Biel/Bienne-Genf
  • ICN Basel-Delemont-Grenchen Nord-Biel/Bienne-Lausanne
  • IR Konstanz-Weinfelden-Winterthur-Zürich-Olten-Oensingen-Biel/Bienne
  • RE Bern-Münchenbuchsee-Lyss-Biel/Bienne
  • RE Biel/Bienne-St.Imier-La-Chaux-de-Fonds
  • RE Biel/Bienne - Grenchen Nord - Delemont - Porrentruy - Delle

Regionalverkehr

  • S 3 halbstündlich (Thun)-Belp-Bern-Lyss-Biel/Bienne
  • R Biel/Bienne-Tavannes-Moutier
  • R Biel/Bienne-La Chaux de Fonds
  • R Biel/Bienne-Solothurn-Olten
  • R Biel/Bienne-Neunenburg
  • R Biel/Bienne-Täuffeln-(Ins) (Schmalspur)

Verbindung zum Nahverkehr

Schon 1877 wurde in Biel ein normalspuriges Rösslitram von der Compagnie générale des tramways suisses eröffnet. Dieses besass eine einzige Strecke, welche über den Bahnhof führte. Dieses Rösslitram entwickelte sich aber nie, da es nicht wirklich rentabel war. Deshalb wurde es 1901 von der Stadt aufgekauft. Diese baute die Strecke auf Meterspur um und elektrifizierte die Strecke, welche fortan Städtische Strassenbahn Biel hiess. 1913 wurde eine zweite Linie eröffnet, auf der auch die Biel-Meinisberg-Bahn den Bahnhof Biel erreichte. 1916 wurde in Nidau die Verbindung zur Seeländischen Lokalbahnen hergestellt. Zwischen 1940 und 1948 wurden die Strassenbahnlinien aufgehoben und durch Trolleybusse ersetzt. Diese Gesellschaft wurde in der Folge in Verkehrsbetriebe Biel umbenannt. Die Seeländischen Lokalbahnen übernahmen 1945 die Tramgleise zwischen Nidau und dem Bahnhof und nannten sich in Biel-Täuffelen-Ins-Bahn um. Sie benutzte die Tramgleise, bis sie 1975 auf der Südseite unter den Gleisen ihre neue Bahnhofzufahrt eröffnen konnte. Der unterirdische BTI-Bahnhof konnte am 22. Mai 1975[3] in Betrieb genommen werden.

Stellwerk des HB Biel

Gegenwart und Zukunft

Blick vom Bahnhof in die Bahnhofstrasse

Zwischen Mai 2008 und Herbst 2010 wurde der Bahnhof saniert. Der renovierte Ostflügel wurde am 30. September 2009 eröffnet. Die offizielle Einweihung des neugestalteten Westflügels erfolgte im Zuge der Feierlichkeiten "Arc jurassien: 150 Jahre Eisenbahn" am 25./26. September 2010.[4]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Umbau Bahnhofgebäude Biel/Bienne. Abgerufen am 13. Februar 2010.
  2. http://www.aare-seeland-mobil.ch/aare_seeland_mobil/geschichte_bahn
  3. Eisenbahn Amateur 7/1975 Seite 324
  4. http://mct.sbb.ch/mct/immobilien/immobilien_projekte/immobilien_projekte_biel.htm

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