Bahnstrecke Biel/Bienne–Bern

Bahnstrecke Biel/Bienne–Bern
Biel/Bienne–Bern
Fahrplanfeld: 303
Stromsystem: 16 2/3 Hz, 15 kV ~
Legende
Strecke – geradeaus
von Neuchâtel, von La Chaux-de-Fonds
Strecke – geradeaus
und Moutier via Sonceboz
Bahnhof, Station
Biel/Bienne Endpunkt  S3 
Gleisdreieck – geradeaus, nach links, von links
nach Olten und Moutier via Grenchen
Bahnhof, Station
30,5 Brügg
Brücke über Wasserlauf (groß)
Aarebrücke Brügg 108 m
Haltepunkt, Haltestelle
28,1 Studen
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
aus Büren an der Aare
Bahnhof, Station
26,2 Busswil
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Kerzers
Bahnhof, Station
23,4 Lyss
Bahnhof, Station
19,9 Suberg-Grossaffoltern
Bahnhof, Station
15,7 Schüpfen
Bahnhof, Station
10,1 Münchenbuchsee
Planfreie Kreuzung – oben
Solothurn–Worblaufen
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Altstrecke aus Olten
Bahnhof, Station
7,5
98,8
Zollikofen Anschluss an RBS
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
NBS Mattstetten–Rothrist
Planfreie Kreuzung – oben
Bern–Worb
Gleisdreieck – geradeaus, nach links, von links
von/nach Thun und von/nach Luzern
Haltepunkt, Haltestelle
Bern Wankdorf
   
103,3 Bern Wylerfeld
   
von Thun
Brücke (groß)
Lorraineviadukt (1080 m)
Bahnhof, Station
106,1 Bern
Strecke – geradeaus
nach Thun  S3 , nach Schwarzenburg,
Strecke – geradeaus
nach Lausanne und nach Kerzers–Neuchâtel

Die Bahnstrecke Biel/Bienne–Bern ist eine Eisenbahnstrecke in der Schweiz und verbindet die Stadt Biel/Bienne mit der Bundesstadt Bern. Die Strecke befindet sich in Eigentum der SBB, der operative Betrieb im Fernverkehr obliegt der SBB, derjenige des Regionalverkehrs der BLS.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Berner Staatsbahnen

Der erste Abschnitt zwischen Bern Wylerfeld und Zollikofen wurde am 16. Juni 1857 von der Schweizerischen Centralbahn eröffnet, als diese ihre Bahnstrecke nach Olten in Betrieb nahm. Ein knappes Jahr später wurde sie dann zum heutigen Bahnhof Bern verlängert. Knapp sieben Jahre nach der Eröffnung der Strecke nach Zollikofen wurde die Verlängerung über Lyss nach Biel/Bienne dem Verkehr übergeben, die Strecke entstand unter den Fittichen der Bernischen Staatsbahnen[1]. Das Teilstück war Teil der Berner Staatsbahn von La Neuveville über Biel/Bienne und Bern nach Langnau[2]. Diese Eröffnung sorgte für Umbauten an den Bahnhöfen beider Endpunkten, aber auch für einen Doppelspurausbau der SCB-Strecke von Zollikofen nach Bern[3]. Die Bernische Staatsbahn ging 1884 in die Jura-Bern-Luzern-Bahn auf, diese wiederum schloss sich 1890/19 mit der SOS zur Jura-Simplon-Bahn zusammen. Als die JS 1902 zusammen mit der SCB, der NOB und der VSB in den Schweizer Bundesbahnen aufging, war die Strecke zwischen Biel und Bern erstmals im Eigentum einer einzigen Gesellschaft.

Ausbau und Elektrifizierung

Die Strecke wiederum wurde in drei Etappen elektrifiziert, 1919 das Teilstück zwischen Bern und dem Wylerfeld, als die SBB die Strecke nach Thun unter Spannung stellte, ferner erhielt 1927 die Linie nach Zollikofen eine Fahrleitung, ehe 1928 das Reststück nach Biel erfolgte.

Der Doppelspurausbau zog sich über mehrere Etappen von 1859 bis 1996 hin. Vor der Übernahme der SBB waren erst die Teilstücke Bern–Zollikofen und Busswil–Lyss (als Teil der Bahnstrecke Lausanne–Payerne–Lyss–Solothurn) zweispurig ausgebaut. 1933 wurde der Abschnitt bis Münchenbuchsee ausgebaut, ab 1962 wurden die restlichen Lücken geschlossen. Der letzte Doppelspurabschnitt wurde am 19. August 1996 zwischen Schüpfen und Suberg-Grossaffoltern in Betrieb genommen.

1999 wurde die Haltestelle Studen BE eröffnet.

Drittes Gleis Zollikofen-Rütti

2009 wurde der Spatenstich für den Bau des dritten Gleises zwischen Zollikofen und dem Ortsteil Rütti gesetzt. Bisher mündeten in Zollikofen die beiden Doppelspuren aus Biel und Olten in die Doppelspur nach Rüti, wo danach die Dreispur bis Bern führt. Durch das Schliessen dieses Engpasses kann einerseits das Angebot auf der Bieler Strecke erweitert werden, andererseits werden auch die Zufahrten der Züge aus Thun verbessert, so dass neu alle RegioExpress-Züge aus Brig und Zweisimmen bis Bern geführt werden können[4]. In diesem Zuge werden neu alle Berner Ausfahrtsgleise mit der Strecke nach Thun verbunden.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2011 weitet die BLS ihr S-Bahn-Angebot zwischen Bern und Münchenbuchsee auf den Viertelstundentakt aus, dies dank dem dritten Gleis zwischen Zollikofen und Rütti. Im Gegenzug hebt die SBB den Halt der RegioExpress-Züge in Münchenbuchsee auf [5].

Verkehr

Der Fernverkehr Bern–Neuenburg (–Paris) verkehrt nicht via Biel, sondern über die direkte BLS-Strecke via Kerzers. Auf der Strecke Biel-Bern verkehren halbstündlich RegioExpress-Züge vorwiegend mit IC 2000-Doppelstockwagen und einer Re 460. Die Züge halten in Münchenbuchsee und Lyss. Die Fahrzeit dauert 26 Minuten [6]. 10 Minuten länger dauert die Fahrt mit der ebenfalls im Halbstundentakt verkehrenden  S3  der S-Bahn Bern, welche von Biel nach Bern und weiter durchs Gürbetal nach Belp, am Abend zeitweise sogar bis Thun geführt wird. Während die RegioExpress-Züge als Fernverkehrszüge von der SBB betrieben werden, wird der S-Bahn-Betrieb von der BLS ausgeführt. Von den RE wird einer der beiden auf eigenwirtschaftlicher Basis der SBB betrieben, der andere wurde vom Kanton bestellt. Früher verkehrten diese Züge als InterRegio, wurden aber wegen der geringen Laufdistanz von unter einer Stunde als RegioExpress eingestuft. In Zukunft sollen die IC2000 anderen Strecken zur Verfügung stehen, stattdessen werden Stadler Kiss eingesetzt.

Einzelnachweise

  1. Enrico Ghidelli: Die Bernische Staatsbahn. The missing link. In: Bulletins. Scripophila Helvetica, 24. Juli 2006, S. 2, abgerufen am 28. August 2011 (PDF, deutsch, 2,3 MB).
  2. Mitarbeiter: Geschichte. In: Offizielle Webseite. Einwohnergemeinde Münchenbuchsee, 2011, S. 1, abgerufen am 28. August 2011 (HTML, deutsch): „1864 Die Bahnlinie Biel-Bern-Langnau wird eröffnet.“
  3. Oliver Tanner: Bahnstrecke Bern-Biel/Bienne. In: Webseite schienenverkehr-schweiz.ch. Oliver Tanner, S. 1, abgerufen am 28. August 2011 (HTML, deutsch).
  4. Mitarbeiter: Spatenstich für das 3. Gleis Rütti–Zollikofen. In: Medienmitteilung. Schweizerische Bundesbahnen SBB, 6. November 2009, S. 1, abgerufen am 28. August 2011 (HTML, deutsch).
  5. Mitarbeiter: Änderungen Fernverkehr / Changements Trafic Grandes Lignes. ab / dès 11.12.2011. Schweizerische Bundesbahnen SBB, 16. Mai 2011, S. 11, abgerufen am 28. August 2011 (PDF, deutsch / français, 285 KB).
  6. Mitarbeiter: Laufweg RE 2971. Online-Fahrplan. In: Webseite SBB Fahrplan. Schweizerische Bundesbahnen SBB, 2011, S. 1, abgerufen am 27. August 2011 (HTML, deutsch).

Literatur

  • Hans G. Wägli Schienennetz Schweiz, Réseau Ferré suisse Dritte nachgeführte und vollständig überarbeitet Auflage 2010 AS Verlag ISBN 978-3-909111-74-9

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