Bahnstrecke Järna–Åby

Bahnstrecke Järna–Åby
Järna–Åby(–Norrköping)[1][2]
Bahnhof in Vagnhärad
Bahnhof in Vagnhärad
Streckenlänge: 109 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV 16 2/3 Hz ~
Maximale Neigung: 12,5 
Minimaler Radius: 600 m
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von Södertälje
Bahnhof, Station
0,0 Järna
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Katrineholm
Bahnhof ohne Personenverkehr
8,2 Hölö (ehem. Personenhalt)
   
10,8 Norrvrå (bis 1972)
Bahnhof, Station
18,5 Vagnhärad
Brücke über Wasserlauf (groß)
Trosaån
   
22,8 Västerljung
Bahnhof ohne Personenverkehr
31,6 Lästringe (ehem. Personenhalt)
Bahnhof ohne Personenverkehr
37,6 Tystberga (ehem. Personenhalt)
   
45,0 Svärtagård
Bahnhof ohne Personenverkehr
49,8 Sjösa (ehem. Personenhalt)
   
55,2 Nyköpings Östra
Brücke über Wasserlauf (groß)
Nyköpingsån
Bahnhof, Station
56,8 Nyköping C
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Oxelösund
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Eskilstuna
Bahnhof ohne Personenverkehr
65,2 Enstaberga (ehem. Personenhalt)
   
68,5 Grova grusgrop (1917–1943, früher Harsta grusgrop,
Strecke – geradeaus
2,7 km bis Sigtomtamalmen)
Bahnhof ohne Personenverkehr
72,7 Jönåker (ehem. Personenhalt)
Brücke über Wasserlauf (groß)
Kilaån
Bahnhof ohne Personenverkehr
82,0 Ålberga (ehem. Personenhalt)
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90,6 Stavsjö (ehem. Personenhalt)
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Bahnstrecke Kolmården–Virå (Schmalspurbahn 600 mm)
Bahnhof, Station
96,7 Kolmården
   
98,6 Bråviken (früher Kolmårdssanatoriet)
   
99,8 Porsgata
   
101,3 Getå turiststation (früher Bråvikenstrand)
   
102,5 Getå lastplads (ab 1947 Bråvikens lastplats)
Bahnhof ohne Personenverkehr
103,1 Getå (ehem. Personenhalt)
   
104,3 Sikudden (1950–1965)
   
105,9 Björnsnäs (1927–1965)
   
107.5 Bråvalla
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Katrineholm
Bahnhof ohne Personenverkehr
108,6 Åby (ehem. Personenhalt)
Bahnhof, Station
(116,2) Norrköping
Strecke – geradeaus
nach Linköping


Die Bahnstrecke Järna–Åby ist eine normalspurige Eisenbahnstrecke in Schweden. Der Streckenabschnitt JärnaNyköping wurde 1913 und der Abschnitt zwischen Nyköping und Åby 1915 eröffnet. Die Strecke wurde mit dem Hintergrund gebaut, zwischen Stockholm und Nyköping neben der Västra Stambanan zwischen Södertälje und Katrineholm eine weitere Strecke als Ausweichroute zur Verfügung zu haben. Erbauer und Betreiber der Strecke waren die Statens Järnvägar (SJ).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereit Ende der 1890er-Jahre wurde wegen des zunehmenden Verkehrs auf der Västra stambanan über den Neubau einer Entlastungsstrecke über Nyköping nachgedacht, um kürzere Fahrzeiten zu erreichen. Am 12. März 1895 wurde beschlossen, die Möglichkeiten einer neuen Bahnstrecke zwischen Järna an der Västra stambanan und Åby an der Södra stambanan zu untersuchen. Es wurden verschiedene Optionen geprüft, aber die Planerstellung und Kostenschätzung wurde nur für die Strecke Järna–Nyköping–Norrköping durchgeführt. Am 26. Mai 1907 beschlossen die beiden Kammern des schwedischen Reichstages den Entwurf.

Die Strecke sollte in zwei Etappen errichtet werden, der Baubeginn war im Juni 1908. Die Strecke sollte bis 1909 errichtet sein. Die Baukosten einschließlich dem Rollmaterial wurden mit 13,3 Millionen Kronen veranschlagt. Als erste Etappe wurde der Abschnitt Järna–Enstaberga festgelegt, die zweite Etappe war der Abschnitt Enstaberga–Åby. Die Strecke zwischen Åby und Norrköping wurde parallel zur Östra stambanan errichtet, damit wurde dieser Abschnitt zweigleisig.

Für den ersten Abschnitt erhielt Skånska Cementgjuteriet als Generalunternehmer für ein Angebot von 4,59 Millionen Kronen den Zuschlag. Die Trassierungsarbeiten begannen Ende 1909 und die Bauarbeiten wurden am 1. Dezember 1913 offiziell beendet. Die Betriebsaufnahme zwischen Nyköping und Enstaberga wurde jedoch verschoben, nachdem man beschlossen hatte, dass diese erst nach Fertigstellung der Gesamtstrecke, also auch der zweiten Etappe, erfolgen sollte.

1911 beschlossen die SJ, die zweite Etappe nicht an einen Generalunternehmer zu vergeben, sondern in Eigenregie zu bauen. Die Trassierungsarbeiten begannen im Herbst 1911, im Frühjahr 1914 wurden Schotter und Gleise aufgebracht. Die Bauarbeiten waren am 1. Oktober 1915 beendet – zu diesem Termin wurden dann der Betrieb auf der Gesamtstrecke aufgenommen.

Bahnhof Nyköping

Nyköping wurde bereits seit dem 1. Juni 1876 von der Oxelösund–Flen–Västmanlands Järnväg (OFWJ) mit einer Eisenbahnstrecke erschlossen. Allerdings gelang es wegen verschiedener Probleme nicht, die beiden Strecken in einen gemeinsamen Bahnhof einzuführen.[3]

Nach einer Verlegung des Bahnhofes Åby erfolgte dort die Vereinigung mit der Strecke von Katrineholm. Die neue Strecke mit einer Gesamtlänge von 116,2 Kilometer einschließlich des zur Södra Stambanangehörenden Abschnittes von Åby bis Norrköping war rund 18 Kilometer kürzer als der Weg über Katrineholm.

Die tatsächlichen Kosten der Strecke betrugen nach der Fertigstellung 16,337 Mio. Kronen. Die Schienen hatten ein Metergewicht von 40,5 kg/m. Insgesamt wurden 13 Bahnhöfe, eine Halte-, Lade- und Kreuzungsstelle, zwei Halte- und Ladestellen und zwei Haltepunkte angelegt. 30 Bahnwärterhäuser, ein Lokschuppen mit vier Ständen in Nyköping mit einer 20-Meter-Drehscheibe sowie eine Brücke über die Bahnstrecke Kolmården–Virå wurden errichtet. Der später überflüssige Lokschuppen wurde erst am 4. Mai 2007 abgerissen.

Nach dem Eisenbahnunfall von Getå, einem der schwersten in der schwedischen Bahngeschichte, war die Strecke vom 1. Oktober bis 21. Dezember 1918 geschlossen.

Ausbau der Strecke

Im Laufe der Jahre wurde die Strecke immer wieder ausgebaut. Der Fahrdraht wurde zwischen Krokek und Åby am 27. Juli 1932 und zwischen Järna und Krokek am 9. August 1932 in Betrieb genommen. Die heutigen Schienen haben meist ein Metergewicht von 50 bis 60 kg/m. Die Schienen sind durchgehend geschweißt und sind zum größten Teil auf Betonschwellen verlegt.

Das Zugsicherungssystem CTC wurde am 20. November 1968 in Betrieb genommen, ATC folgte zwischen Järna und Åby am 9. Juni 1980.

Eine neue, etwa fünf Kilometer lange doppelspurige Einführung in die Västra stambanan in Järna wurde am 20. Mai 1993 in Betrieb genommen.

Verkehr

Heute hat der Verkehr auf der Strecke mehr lokalen Charakter. Zudem verkehren einige Güterzüge. Zwischen 2006 und 2010 verkehrten von den SJ betriebene Doppelstock-X40-Triebwagen zwischen Gävle und Linköping über diese Strecke. Heute verkehren die Lokalzüge auf der Nyköpingsbanan auf Teilstrecken oder auf der Gesamtstrecke zwischen Stockholm und Linköping. Diese sind teilweise aus Zügen mit Lokomotiven, teilweise auch aus X40-Triebwagen gebildet. Dazu kommen auf dem Abschnitt Nyköping–Norrköping Triebwagen der Typen X12 und X52.

Die Züge zwischen Stockholm und Malmö verkehren in der Regel über Flen und Katrineholm, die Strecke über Nyköping wird als Umleitungsstrecke bei Verkehrsstörungen benutzt.

Zukunft

Seit der Namensgebung von Bahnstrecken durch Banverket im Jahre 1990 wird die Strecke als Nyköpingsbanan bezeichnet.

Geplant ist der so genannten Ostlänken, eine neue Eisenbahnverbindung zwischen Södertälje und Linköping. Zweck ist es, Fahrzeiten zu verkürzen, die Kapazität zwischen Stockholm und Norrköping / Linköping zu erhöhen und eine Bahnverbindung zum Flughafen Stockholm-Skavsta außerhalb Nyköpings zu errichten. Eine genaue Streckenführung ist bisher nicht definiert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Streckendaten aus järnväg.net
  2. ergänzt durch Daten aus banvakt.se - Bandel 361 und durch Daten aus Dr. Koch 1939
  3. Strid om var Nyköpings station skulle byggas (schwed).

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