Bahnstrecke Kolmården–Virå

Bahnstrecke Kolmården–Virå
Kolmården–Virå
Dampflok Virå
Dampflok Virå
Streckenlänge: 17,7 km
Spurweite: 600 mm (Schmalspur)
Maximale Neigung: 33,33 
Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h
Legende
   
18 Virå
   
16 Virlångshult
   
Krågvasken
   
13 Stavsjö Såg
   
zum Kraftwerk[1]
   
Vattgluggen
   
10 Stavsjö bruk
   
7,5 Skjutgropen
BSicon .svgBSicon exABZlf.svgBSicon exKBHFr.svg
7 Stavsjö
   
Bahnstrecke Järna–Åby
   
4,6 Långängen
   
4,3 nach Nöden am Lövsjön
   
Bränntorp
   
0,0 Kolmården

Die Bahnstrecke Kolmården–Virå, (auch als Nunnebanan bezeichnet), war eine schmalspurige Eisenbahnstrecke in Schweden. Sie hatte eine Spurweite von 600 Millimeter.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hintergrund der Errichtung der Eisenbahnstrecke waren große Waldschäden in den Jahren 1898 bis 1902 in der Region um Björkvik und Kila in Södermanlands län. Die Bäume auf einer Fläche von rund 3.000 Hektar mussten geschnitten und abtransportiert werden. Der nächste Verladehafen am Bråviken war über zwei schwedische Meilen (ca. 21 km) entfernt. In das Schadholz fiel der Nonnenfalter (schwed. Nunnefjärilen – Lymantria monacha) ein, wodurch die Bahn im Volksmund den Namen Nunnebanan erhielt.

Aktiebolaget Stafsjö järnväg

Der Eigentümer der Ländereien in Stafsjö und Virå, Fredrik Enhörning, schlug daher die Errichtung einer Bahn von der Verladestelle Sandvikens lastageplats in Kolmården am Bråviken über Stafsjö Bruk nach Övre Virå vor. Er beantragte eine Konzession für die Strecke, es sollte eine elektrische Schmalspurbahn mit der Spurweite von 600 mm werden. Die Konzession wurde am 30. November 1899 erteilt.

Im Jahre 1900 gründete er mit G. De Broen und O. F. Kugelberg eine Aktiengesellschaft mit dem Namen Aktiebolaget Stafsjö järnväg. Das Grundkapital betrug 157.000 Kronen, erster Vorsitzender der Gesellschaft wurde Fredrik Enhörning. Für die Errichtung der Strecke berechnete der Ingenieur Henry Browall Kosten in Höhe von 343.000 Kronen.

Im Rahmen dieses Plans sollte am 1. Juli 1900 mit dem Bau begonnen werden und die Inbetriebnahme am 1. Januar 1902 stattfinden. Obwohl ursprünglich nur für den Holztransport gedacht, änderte man den Betriebszweck auf allgemeinen Güter- und Personenverkehr. Den elektrischen Betrieb verwarf man noch in der Planungsphase. Browall übernahm die Bauleitung und der inoffizielle Betrieb auf der Strecke konnte schon im September 1901 aufgenommen werden. Am 19. Juli 1902 war die Strecke fertig und es wurde der Güterverkehr offiziell eröffnet. Endgültig wurde der Gesamtbetrieb als Bahn des öffentlichen Verkehrs am 26. August 1903 aufgenommen. Die Kosten beliefen sich dann aber auf 444.490 Kronen.

Die 17,7 Kilometer lange Strecke wurde mit Stahlschienen mit einem Metergewicht von 17 bzw. 14,2 Kilogramm errichtet, die maximale Steigung betrug 33,33 ‰.

1914 wurde ein Anschluss zum Lövsjön errichtet, um das Holz aus der Gegend zum Sägewerk nach Nöden zu transportieren. Diese Strecke wurde 1927 abgebaut, nachdem zwischen Stavsjö und Nöden eine Fahrstraße angelegt wurde.[2]

Am 27. September 1916 wurde die Strecke mit einer Anschlussbahn zum Staatsbahnhof Stavsjö der SJ an der Bahnstrecke Järna–Åby erweitert.

Fahrzeuge

Dampflokomotiven[3]
Nummer Name Bauart Achsfolge Hersteller Fabr.-Nr./
Baujahr
Besonderes
1 STAFSJÖ Tenderlok 1' B 1' Motala Verkstad, Motala 271
1901
ausgemustert 1941
2 VIRÅ Tenderlok 1' B 1' Motala Verkstad, Motala 272
1901
1919 verkauft an A/S Björkåsen Gruber, Ballangen (Norwegen), 1965 an Östra Södermanlands Järnväg
3 KOLMÅRDEN Tenderlok 1' C 1' Orenstein & Koppel, Berlin 7767
1914
1940 an Munkedals Järnväg, dort Nr. 5, ausgemustert 1955
2 Tenderlok D Orenstein & Koppel, Berlin 9129
1920
1934 von Anneberg–Ormaryds Järnväg, AOJ, 1940 an Höganäs, dort Nr. 12 (Umbau auf 760 mm), ausgemustert 1955

Zudem beschaffte man zwei Drehgestell-Personenwagen sowie 31 zweiachsige Güterwagen. Später baute man zwei dieser Güterwagen in so genannte Sommerwagen für den Personenverkehr um. Um den Personenverkehr zu verbilligen, kaufte man einen vier Meter langen gebrauchten Lastwagen (35 PS, 2,3 Tonnen)[4] und baute diesen selbst zu einem Triebwagen um. Dieser lief von 1926 an bis zur Einstellung des Personenverkehrs im Jahre 1933. Für den Güterverkehr wurden nach Bedarf weitere Wagen beschafft, so dass der Bestand im letzten Betriebsjahr 52 Güterwagen betrug.

Im Bahnhof Virå, dem nördlichen Streckenendpunkt, befand sich ein Lokschuppen mit einer Drehscheibe, ein Frachtmagazin und eine Laderampe. In Stavsjö bruk befand sich die Werkstatt der Bahngesellschaft.[5]

Stilllegung

Nachdem zu Beginn der 1930er Jahre die Konkurrenz des Straßenverkehrs immer größer wurde, stellte man den Personenverkehr am 1. Februar 1933 ein. Der Güterverkehr wurde noch einige Jahre betrieben, aber am 18. August 1939 fuhr auch der letzte Güterzug. Danach wurde die Strecke abgebaut.

Die Dampflokomotive VIRÅ, zwei restaurierte Langholzwagen[4] und der Personenwagen Nr. 2, die bei der Östra Södermanlands Järnväg in Mariefred ihre Heimat fanden, sind erhalten. Die Schienen und Weichen wurden an verschiedene Gesellschaften verkauft, ein Teil davon ist heute noch bei der Museumsbahn zwischen Risten und Lakvik in Gebrauch. Bei ihr ist auch der gedeckte Drehgestellgüterwagen Nr. 1 erhalten.

Literatur

  • Svenska Järnvägsföreningens 50-år, 1926
  • Svensk järnvägsstatistik, järnvägsdata
  • Lennart Welander, Nunnebanan. Stafsjö Järnväg. Kolmårdens egen järnväg, 1978, Krokeks hembygdsförening und Östra Södermanlands Järnväg[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stafsjö Fakta
  2. Beschreibung der Nunnebanan
  3. teilweise aus Lokstatistik pospichal.net
  4. a b Zeitungsberichte
  5. Ergänzungen aus banvakt.se (schwed.)
  6. Nunnebanan

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