Älvdalsbahn

Älvdalsbahn
Mora–Älvdalen[1]
Älvdalsbahn bei Mora
Älvdalsbahn bei Mora
Streckennummer: 54
Streckenlänge: 40,71 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: Mora–Morastrand 15 kV, 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit: 40[2] km/h
Legende
   
40,71 Älvdalen
   
Kopframpe
Blockstelle, Awanst, Anst etc.
37,80 Märbäck
   
36,35 Gåsvarv (ehem. Bf.)
Blockstelle, Awanst, Anst etc.
31,30 Blyberg (ehem. Bf.)
Brücke über Wasserlauf (groß)
28,20 Österdalälven (150 m)
Blockstelle, Awanst, Anst etc.
27,27 Oxberg (ehem. Bf.)
   
21,65 Gopshus (ehem. Bf.)
   
13,00 Läde
   
8,67 Eldris
   
2,09 Morkarlby
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Kristinehamn
Haltepunkt, Haltestelle
1,10 Morastrand
Bahnhof, Station
0,00 Mora 167 m.ö.h.
Brücke über Wasserlauf (groß)
Österdalälven
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Östersund
Strecke – geradeaus
nach Rättvik

Die Älvdalsbahn (schwed.: Älvdalsbanan) ist eine nur noch dem Güterverkehr dienende Eisenbahnstrecke in der mittelschwedischen Provinz Dalarnas län.

Inhaltsverzeichnis

Mora–Älvdalens Järnvägsaktiebolag (MEJ)

In den frühen 1890er Jahren investierte die Gemeinde Älvdalen eine Million Kronen für die Voruntersuchung und dann den Bau einer Bahnstrecke zwischen Älvdalens kyrkby und dem Bahnhof Mora Noret an der bereits bestehenden Strecke der Falun–Rättvik–Mora Järnvägsaktiebolag (FRMJ) nach Falun. C. H. Öhnell führte diese Untersuchungen durch; danach wurde eine Konzession beantragt und die Mora–Älvdalens Järnvägsaktiebolag (MEJ) gegründet. Die Konzession für die Strecke wurde am 28. August 1894 erteilt. 1895 gab man die Konzession für den Streckenabschnitt Mora–Mora Noret an die FRMJ ab.[3]

1897 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Die Stationsgebäude plante der Architekt Ferdinand Boberg. Im August 1899 war die Brücke über den Österdalälven bei Oxberg fertiggestellt. Der erste Personenzug fuhr inoffiziell am 8. Oktober 1899. Der Betrieb wurde durch die Mora–Vänerns Järnväg (MVJ) durchgeführt. Die 40,71 km lange Strecke zwischen Älvdalen und Mora wurde nach dreijähriger Arbeit am 1. November 1900 für den allgemeinen Verkehr eröffnet.[4] Sie zweigt in Mora von der Inlandsbahn ab und führte in Richtung Westen bis zum Endbahnhof Älvdalen. Ursprüngliche Pläne, die Strecke nach Elverum in Norwegen zu verlängern, wurden nicht weiter verfolgt.

1901 stellte man fest, dass die gezeichnete eine Million Kronen nicht ausreichen würden. Deshalb nahm man zusätzlich einen Kredit über 800.000 Kronen bei der Stockholms Enskilda Bank mit einer 40-jährigen Laufzeit auf. Die finanzielle Lage blieb schlecht; bis 1904 konnten die 4.000 Kronen für die im Jahre 1898 gelieferten Schwellen an die Kopparberg-Hofors Sägewerksgesellschaft nicht bezahlt werden. Deshalb bot man im gleichen Jahr der Gävle–Dala Järnvägsaktiebolag (GDJ) und der MVJ die Übernahme der Gesellschaft an. Beide zeigten jedoch kein Interesse.

Im Jahre 1906 ging die Mora–Älvdalens Järnvägsaktiebolag in die Insolvenz. Bei der Hauptversammlung der Gävle–Dala Järnvägsaktiebolag 1907 wurde vorgeschlagen, dass die FRMJ die MEJ kaufen solle. Bei der Versteigerung der MEJ am 26. Mai 1908 erhielt die FRMJ für 480.000 Kronen den Zuschlag. Formell wurden die Verwaltung und der Verkehrsbetrieb der MEJ am 1. Mai 1909 von der FRMJ übernommen.

Durch die Auflösung der Falun–Rättvik–Mora Järnvägsaktiebolag (FRMJ) ging die Strecke 1920 an die Gävle–Dala Järnvägsaktiebolag (GDJ) über. Die GDJ wurde 1948 verstaatlicht und somit die Statens Järnvägar (SJ) Betreiber der Strecke.

Verkehr

Die Mora–Älvdalens Järnvägsaktiebolag hatte keine eigenen Fahrzeuge und musste diese hauptsächlich von der Mora–Vänerns Järnväg ausleihen. In den ersten Betriebsjahren fuhren zwei Güterzüge, die auch Personenwagen mit sich führten. Später kamen zwei reine Personenzüge hinzu, die in Mora Anschluss Richtung Stockholm hatten.

1940 wurden im Personenverkehr die ersten Triebwagen eingesetzt.[5] Der letzte Personenzug von Älvdalen nach Mora fuhr am 9. Juni 1954.[6] Nach anderen Quellen soll es Personenverkehr ab den 1930er Jahren bis zum 1. September 1961 gegeben haben.[7]

Die Dampflokomotiven wurden in den 1970er Jahren von Diesellokomotiven ersetzt. Zum Einsatz kamen vor allem im Sommer Lokomotiven der Baureihe Tb in Mehrfachtraktion, die im Winter jedoch im Schneeräumdienst eingesetzt wurden.

1982 wurde der zehn Kilometer lange Abschnitt Blyberg–Älvdalen wegen Instandhaltungsarbeiten zehn Monate lang gesperrt. Im Juni 1983 wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Am 1. Oktober 1989 wurde der Güterverkehr zwischen Älvdalen und Blyberg eingestellt.[8] Der Abbau der Strecke Älvadelen–Märbäck fand 1995 statt. Inzwischen wurde der Güterverkehr nach Märbäck wieder aufgenommen.

1997 wurde der Güterverkehr von privaten Unternehmen übernommen. Hier fuhr zuerst der Holzganzzug Woxna Express auf der Strecke Märbäck–Mora–OrsaBollnäs. 1999 übernahm Orsatåg diese Transporte bis 2001. Heute ist Green Cargo für den regelmäßigen Wagenladungsverkehr von Mora nach Blyberg zuständig und verwendet hierfür die Baureihe T44. Nach Märbäck gibt es nur Bedarfsverkehr.

Im Personenverkehr verkehren Sonderzüge, vor allem im Zusammenhang mit dem Wasalauf, bis nach Oxberg.

Unglücke

Durch den Bau der Strecke zwischen Gopshus und Oxberg entlang des Österdalälven gab es mehrfach Schäden durch Überschwemmungen. Bereits im Mai 1906 unterspülten die Wassermassen das Gleis, so dass nur bis zur Brücke bei Oxberg gefahren werden konnte. Die Fahrgäste mussten die Brücke zu Fuß überqueren und wurden den ganzen Sommer über mit Pferdekarren bis Älvdalen gebracht.

1928 wurde durch Treibeis die Strecke rund 1,5 km zwischen Gopshus und Oxberg weggespült. Das Eis wurde vom schwedischen Militär gesprengt. Die Reparaturarbeiten, bei den 50 bis 50 Arbeiter eingesetzt waren, dauerten fünf Monate, in denen der Verkehr ruhte. 1943 und 1965 wiederholte sich dieses Problem in gleicher Weise, allerdings war 1965 nur noch der Güterverkehr behindert.

Einzelnachweise

  1. Kilomterangaben nach banvakt.se (schwed.)
  2. Geschwindigkeitstabelle der schwedischen Eisenbahnen
  3. Geschichte der MEJ (schwed.)
  4. Zeittafel Järnvägar i historien 1900
  5. Geschichte der Bahn am Beispiel des Bahnhofes Gopshus
  6. Quelle: Gopshusboken
  7. Zeittafel Järnvägar i historien 1961
  8. Zeittafel Järnvägar i historien 1989

Weblinks


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