Ballenhausen

Ballenhausen

Ballenhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Friedland im niedersächsischen Landkreis Göttingen.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Ballenhausen liegt im östlichen Bereich der Gemeinde, 5 km nordöstlich vom Ortskern Friedland entfernt. 637 Einwohner leben auf einer Fläche von 7,19 km².[1] Der Ort liegt östlich des Göttinger Leinegrabens und der Bundesstraße 27 und westlich des Reinhäuser Waldes auf einer Höhe von 182 bis 205 m ü. NN, er ist durch die Kreisstraße 21 an die Bundesstraße bei Stockhausen und an das nordöstlich gelegene Reinhausen angebunden. Der Mainebach verläuft am Nordrand des Ortes, am Südrand des Ortskerns der Rhienbach; beide fließen am westlichen Ende des Ortes zusammen und bilden den Ahrenbach, der bei Stockhausen in die Leine mündet.[2] Die Ortsstruktur des Ortskerns Ballenhausens als Haufendorf ist unregelmäßig und kleinteilig.[3] Im 20. und 21. Jahrhundert wurden insbesondere im Osten des Ortes Neubaugebiete angelegt.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes wird meistens auf das Jahr 1109 angesetzt,[3][1] in diesem Jahr soll ein Unico de Ballenhusen erwähnt worden sein.[4] Im Niedersächsischen Ortsnamensbuch wird eine Urkunde des Jahres 1101 (1111–1119), die diesen Namen enthält, als Fälschung des 13. Jahrhunderts angegeben.[5] Die Geschichte des Dorfes ist spätestens seit dem Spätmittelalter durch die Besitzungen der Herren von Bodenhausen eng mit der des wüstgefallenen, östlich angrenzenden Bodenhausen und dessen Burg verbunden.[6] Allerdings soll sich bereits im 12. Jahrhundert eine adlige Familie derer von Ballenhausen nach dem Dorf benannt und auf einer örtlichen Burg ihren Wohnsitz gehabt haben. Von dieser nicht mit der Burg Bodenhausen identischen Burg am Südwestrand des Ortes sollen im Jahr 1833 noch Gräben und ein Schutt- und Steinhaufen vorhanden gewesen sein. Das Geschlecht derer zu Ballenhausen ging im 13. Jahrhundert eine Verbindung mit den adligen Herren von Hardenberg ein, die fortan bis in das 14. Jahrhundert eine eigene Linie derer von Ballenhausen führten.[7] Die Burg von Ballenhausen wird in schriftlichen Quellen nicht genannt und ist auch in neuerer Literatur im Gegensatz zur benachbarten Burg Bodenhausen nicht erwähnt.

Bauwerke

Das Bild des Ortskerns ist von zweigeschossigen Fachwerkhäusern geprägt. Besonders auffällig ist der ehemalige Meierhof, dessen Fachwerk-Wohnhaus aus den Jahren 1801–02 mit einem Krüppelwalmdach mit dunkel glasierten Krempziegeln überdacht ist.[3] In der Nähe der Kirche befindet sich auch das Ehrenmal und der Thie.

St.-Johannis-Kirche

Ev. Kirche St. Johannes

Mittelpunkt des Dorfes ist die 1774 neu errichtete und 1777 eingeweihte[8] evangelische Kirche St. Johannes. Die schlichte rechteckige Saalkirche ist aus verputztem Bruchsteinmauerwerk mit Sandsteinfassungen an den Ecken und den Rundbogenfenstern errichtet. Auf dem relativ flach geneigten Walmdach sitzt im Westen ein verschieferter Dachreiter, der durch seinen breiten Grundriss und die flache, geschwungene Haube etwas gedrungen wirkt. Im Innenraum befindet sich ein Kanzelaltar aus dem Spätbarock. Die Kirche wurde 1982 gründlich renoviert.[3]

Vereine

In Ballenhausen gibt es zahlreiche Vereine: BKC Ballenhäuser Karnevalsclub, DRK Ballenhausen, Feuerwehr Ballenhausen, Gemischter Chor, Schützenverein Ballenhausen, SoVD Sozialverband Deutschland - Ortsverband Ballenhausen, Sportverein Rot-Weiß Ballenhausen und einen Tanzkreis.[9]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Ortschaften auf der Website der Gemeinde Friedland, abgerufen am 29. Oktober 2011
  2. Online-Karte Natur erleben in Niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz, abgerufen am 29. Oktober 2011
  3. a b c d Peter Ferdinand Lufen: Landkreis Göttingen, Teil 2. Altkreis Duderstadt mit den Gemeinden Friedland und Gleichen und den Samtgemeinden Gieboldehausen und Radolfshausen. In: Christiane Segers-Glocke (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen. 5.3, CW Niemeyer, Hameln 1997, ISBN 3-8271-8257-3, S. 217f.
  4. Burchard Christian von Spilcker, Adolf Broennenberg: In: Burchard Christian von Spilcker, Adolf Broennenberg (Hrsg.): Vaterländisches Archiv für hannoverisch-braunschweigische Geschichte. 1, Herold & Wahlstab, Lüneburg 1833, S. 120.
  5. Kirstin Casemir, Uwe Ohainski, Jürgen Udolph: Die Ortsnamen des Landkreises Göttingen. Niedersächsisches Ortsnamensbuch (NOB) Teil IV. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2003, ISBN 3-89534-494-X, S. 34–36
  6. Burchard Christian von Spilcker, Adolf Broennenberg: In: Burchard Christian von Spilcker, Adolf Broennenberg (Hrsg.): Vaterländisches Archiv für hannoverisch-braunschweigische Geschichte. 1, Herold & Wahlstab, Lüneburg 1833, S. 121f.
  7. Burchard Christian von Spilcker, Adolf Broennenberg: In: Burchard Christian von Spilcker, Adolf Broennenberg (Hrsg.): Vaterländisches Archiv für hannoverisch-braunschweigische Geschichte. 1, Herold & Wahlstab, Lüneburg 1833, S. 117.
  8. Hector Wilhelm H. Mithoff: Kunstdenkmale und Alterthümer im Hannoverschen, Bd. 2: Fürstenthümer Göttingen und Grubenhagen nebst dem Unter-Eichsfeld, dem hannoverschen Theile des Harzes und der Grafschaft Hohnstein, Hannover 1873, S. 8
  9. Ballenhausen - Vereine

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