Bernhard Reemtsma

Bernhard Reemtsma
Bernhard Reemtsma

Bernhard Reemtsma (* 1857; † 1925) war ein deutscher Unternehmer und Begründer der Reemtsma A.G..

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bernhard Reemtsma stammte aus Ostfriesland und heiratete Flora Fürchtegott Zülch, deren Bruder Hermann in Osterholz-Scharmbeck eine Zigarrenfabrik betrieb. Als Kolonialwarengroßhändler ließ sich das Paar zunächst in Erfurt nieder. Ab 1894 betreibt Bernhard Reemtsma eine Tabakwarengroßhandlung mit Fabrikation in Blankenburg (Harz). 1909 erwarb er eine Beteiligung an der Erfurter Zigarettenmanufaktur „Dixi“. In einer Sechs-Zimmer-Wohnung in der Erfurter Schillerstraße 25 stellten anfangs sieben Frauen per Handarbeit die Marke „Thüringer Gold“ her, die nur im Erfurter Raum verkauft wurden. Ein Jahr später gab Reemtsma seine übrigen Geschäfte auf und übernahm gleichzeitig die restlichen Anteile von Dixi. Die Firma bezog neuen Räume in der Schmidtstedter Straße.

Nach dem Ersten Weltkrieg bezog Reemtsma seine Söhne Philipp und Hermann in die Geschäftsführung mit ein. Das Unternehmen firmierte 1918 als „OHG Cigarettenfabrik Dixi, Inh. B. Reemtsma & Söhne“. Hermann entwickelte eine Maschine zur Zigarettenproduktion und löste damit die Handarbeit ab, Philipp kümmerte sich vor allem um das Marketing und die Finanzen. 1920 erfolgte der Umzug in die infolge des Versailler Vertrages leerstehende ehemalige preußische Gewehrfabrik am Mainzerhofplatz im Stadtteil Brühl.

Das 1920 entwickelte Logo

Der Tabakexperte David Schnur und der innovativen Markentechniker Hans Domizlaff wurden für das Unternehmen gewonnen. 1919 wurde der Name Dixi aufgegeben und die ersten originären Reemtsma-Marken, darunter „R6“, „Ernte 23“ und „Gelbe Sorte“ in Deutschland eingeführt. Im gleichen Jahr entwarf Wilhelm Deffke im Stil des Weimarer Bauhauses das bekannte Reemtsma-Warenzeichen: einen stilisierten Wikingerschiffsbug mit rotem Punkt, der die aufgehende Sonne symbolisierte. Das Warenzeichen prangte nicht nur auf allen Packungen, sondern prägte im Sinne eines Corporate Design alle Werbemaßnahmen. Unter anderem startete die Firma als eine der ersten Streckenreklamen an den Eisenbahnlinien.

1921 wandelten B. Reemtsma & Söhne ihr Unternehmen in eine Aktiengesellschaft, die "Reemtsma AG", um und legten so die Basis für die spätere Entwicklung zum Großkonzern. 1922 kündigte der Staat den Pachtvertrag für die Produktionsräume in der ehemaligen Gewehrfabrik. Daraufhin zog die Gesellschaft 1923 ins damals noch preußische Altona-Bahrenfeld. Das hatte auch steuerliche Gründe, da im Hamburger Freihafen Tabak bis Produktionsbeginn unbesteuert gelagert werden konnte. Mitte der 30er Jahre hielt die Reemtsma A.G. ca. zwei Drittel der deutschen Zigarettenproduktion in ihren Händen.

Bernhard Reemtsma zog sich nach der endgültigen Übergabe der Geschäftsleitung an seine Söhne 1923 allmählich aus der Firma zurück und starb zwei Jahre später.

Einzelnachweise


Quellen und Literatur

  • Thüringer Allgemeine (gn): Reemtsma: Rauch von gestern Erfurt 20. Februar 2010
  • Erik Lindner: Die Reemtsmas. Geschichte einer deutschen Unternehmerfamilie, Hoffmann und Campe, Hamburg 2007, ISBN 3455095631

Weblinks


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