Calanda (Berg)

Calanda (Berg)

pd5

Calanda
Felsberger und Haldensteiner Calanda

Felsberger und Haldensteiner Calanda

Höhe 2'806 m ü. M.
Lage Kanton Graubünden / Kanton St. Gallen, Schweiz
Gebirge Bündner Alpen
Dominanz 6,5 kmfd1
Schartenhöhe 1'449 m ↓ Kunkelspassfd3
Geographische Lage (754558 / 196319)46.99.46722222222222806Koordinaten: 46° 54′ 0″ N, 9° 28′ 2″ O; CH1903: (754558 / 196319)
Calanda (Berg) (Schweiz)
Calanda (Berg)
Karte: Calanda

Karte: Calanda

Der Calanda ist ein Gebirgsstock im nördlichen Teil des Kantons Graubünden und südlichen Teil des Kantons St. Gallen, nordwestlich von Chur. Er gehört zu den nördlichen Kalkalpen und bildet den östlichsten Abschluss der Glarner Alpen. Die im Südosten durch das Churer Rheintal, im Nordwesten durch das Taminatal begrenzte Bergkette ist durch den nur 1'357 m hohen Kunkelspass von den restlichen Glarner Alpen getrennt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Bergkamm des Calanda setzt sich aus einer Reihe von Gipfeln zusammen und erstreckt sich von Südwesten nach Nordosten. Den südwestlichen Eckpunkt bildet der Taminser Calanda (2'390 m ü. M.), dann folgen Felsberger Calanda (2'697 m ü. M.), Haldensteiner Calanda (mit 2'806 m ü. M. die höchste Erhebung der Gruppe) und schliesslich Berger Calanda (2'270 m ü. M.) als nordöstlicher Eckpunkt. Von hier setzt sich der Grat nach Norden fort, erreicht aber im Zweienkopf und im Chimmispitz nur noch Höhen von etwas mehr als 1'800 m. Über den zentralen Kamm verläuft die Kantonsgrenze zwischen Graubünden und Sankt Gallen. Gegen das Taminatal fällt der Calanda mit markanten Felswänden sehr steil ab. Gegen das Rheintal ist der Hang zumindest im oberen Teil flacher, hier erstrecken sich ausgedehnte Alpen mit Bergweiden, benannt nach den jeweiligen Gemeinden am Süd- und Ostfuss des Massivs, zu denen sie gehören (Taminser Älpli, Felsberger Älpli, Haldensteiner Alp, Vazer Alp). Die Vegetation am sonnenexponierten Süd- und Südosthang hat sich an die Trockenheit angepasst und weist zum Teil mediterrane Züge auf.

Auf einer Terrasse auf 2'073 m ü. M. liegt hoch über Chur die Calandahütte des Schweizer Alpen-Clubs SAC. Sie ist Ausgangspunkt für die Bergwanderung auf den Haldensteiner Calanda. Für Biker ist die Calandahütte gut erreichbar und eine attraktives Ziel.

Geologie

Geologisch gehört der Calanda zu den Helvetischen Decken, welche in diesem Gebiet hauptsächlich aus mesozoischen Sedimenten, nämlich aus Malm- und Kreidekalk bestehen. Am Südhang des Felsberger Calanda wurden im 19. Jahrhundert kleine Mengen von Gold gewonnen.

Der Name Calanda leitet sich vom lateinischen calare her, das herablassen bedeutet. Calanda ist also „der Herablassende“, was auf die zahlreichen Rüfen und Rutschungen bis auf die Talsohle des Rheintals hinunter schon in früheren Zeiten hinweist. Auch in neuerer Zeit ereignen sich immer wieder Felsstürze, derjenige von 1843 bedrohte das Dorf Felsberg und führte dazu, dass die Siedlung Neudorf weiter vom Hangfuss entfernt angelegt wurde. Die letzten grösseren Felsstürze fanden 2001 und 2002 statt.

Ende des 20. Jahrhunderts geriet das Calandamassiv in heftige Diskussionen; es war geplant, in unterirdischen Kavernen Erdöl-Lagerstätten für Krisenzeiten anzulegen. Gefährdet fühlten sich Menschen bis weit in den süddeutschen Raum hinein, da der nahe am Fuss des Berges vorbeifliessende Alpenrhein in den Bodensee mündet, der als Trinkwasserspeicher mittels Pipeline zur Sicherung der Wasserversorgung von Stuttgart beiträgt. Von porösem Stein und Erdbebengefahr in der Region war die Rede. Die Planer halten das Vorhaben dagegen für weitgehend sicher, nicht zuletzt wegen der immensen Stärke der Felswände.

Am Fuss des Felsberger Calandas lag das Bergwerk Goldene Sonne.

Bilder

Quelle

  • Manfred Hunziker: Ringelspitz/Arosa/Rätikon. Vom Pass dil Segnas zum Schlappiner Joch. Verlag des SAC, Bern 2010, ISBN 978-3-85902-313-0, S. 245 ff. (Alpine Touren – Bündner Alpen).

Weblinks

 Commons: Calanda (Mountain) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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