Blumberger Damm

Blumberger Damm
Blumberger Damm
Coat of arms of Berlin.svg
Straße in Berlin
Blumberger Damm
Blumberger Damm nahe der Mehrower Allee
Basisdaten
Ort Berlin
Ortsteil Marzahn, Biesdorf
Angelegt im 20. Jahrhundert
Hist. Namen Globsower Straße
Anschlussstraßen Kemberger Straße, Köpenicker Straße
Querstraßen (von Nord nach Süd) Mehrower Allee, Glambecker Ring, Straßenzug Rudolf-Leonhard-Straße – Hohensaatener Straße, Landsberger Allee, Straßenzug Bärenstein Straße – Eisenacher Straße, Straßenzug Elisabethstraße – Alwineweg, Cecilienstraße, Altentreptower Straße
Plätze keine
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV
Technische Daten
Straßenlänge 6000 Meter

Der Blumberger Damm ist eine Hauptverkehrsstraße im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Er verläuft in Nord-Süd-Richtung zwischen der Wuhletalstraße/ Kemberger Straße und der Straße Alt-Biesdorf, der Bundesstraße 1/5, an der Grenze zu Biesdorf Süd. Er wurde 1937 neu angelegt und seitdem bereits zweimal umbenannt.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Der Blumberger Damm beginnt an der Gabelung der von Westen kommenden Wuhletalstraße und der von Norden heranführenden Kemberger Straße im Ortsteil Marzahn. In seinem fast geradlinigen Verlauf nach Süden kreuzt er nach 1,5 Kilometern die Landsberger Allee. Kurz vor dieser Kreuzung teilt sich die Straße in zwei Richtungsfahrbahnen mit je zwei Spuren, die durch einen Grünstreifen getrennt sind. Zwischen der Eisenacher Straße und dem Alwineweg liegt auf der Ostseite das große Areal des Erholungsparks Marzahn. An der Cecilienstraße geht der Blumberger Damm in den Ortsteil Biesdorf über. (Die Geokoordinate bezieht sich auf die Kreuzung mit der Cecilienstraße.)

Geschichte

Zwischen den Dörfern Biesdorf, Marzahn und Landsberg, zu Beginn des 19. Jahrhunderts weit hinter der östlichen Stadtgrenze von Berlin, verlief die Verbindungsstraße Straße nach Alt-Landsberg. Die Straßenführung reichte von Dorfanger zu Dorfanger und entspricht heute eher dem Verlauf der Oberfeldstraße. Mit dem Ausbau der Dörfer und ihrer Eingemeindung nach Berlin 1920 wurden auch die Fahrstraßen gepflastert und verbreitert. 1937 entstand eine völlig neue Verbindungsstraße zwischen den östlichen Peripherien von Biesdorf und Marzahn. Diese neue Straße erhielt die Bezeichnung Globsower Straße, nach dem Ort Neuglobsow. Diesen Namen trug sie bis zum Baubeginn für die neuen Berliner Stadtteile Marzahn II und III sowie Marzahn–Nord und Marzahn-Ost. Als die ersten Bewohner in die Plattenbauten einzogen, ließ die Ost-Berliner Stadtverwaltung die Nord-Süd-Straße nach dem Arbeiterführer Otto Buchwitz benennen. Nach der Wende begann eine durch den neuen Senat initiierte Umbenennung von Straßen, darunter fielen besonders die Namen von sozialistischen oder kommunistischen Persönlichkeiten. So erhielt diese Straße am 31. Januar 1992 die neue Bezeichnung Blumberger Damm, weil sie Berlin mit dem Ort Blumberg, einer kleinen Gemeinde im Landkreis Barnim, verband.

Drei Jahre später erhielt das nördliche Teilstück, an welchem der Charakter der Straße eher ländlich und die Bebauung geringer ist, den Namen Kemberger Straße. Damit verkürzte sich der ursprüngliche Blumberger Damm um einen circa 680 Meter langen Abschnitt. Das südliche Stück des Blumberger Dammes wurde 1995 bis 1996 erneuert und verbreitert.[1] Um die Jahrtausendwende wurden zahlreiche Wohngebäude entlang der Straße saniert und modernisiert.[2] Zur Verbesserung der Infrastruktur der Wohnviertel ließ das Land Berlin Anfang der 2000er Jahre parallel zum Blumberger Damm neue Fernheizungsrohre einbauen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung stellte 2007 für den südlichen Bereich um den Blumberger Damm einen Flächennutzungsplan auf, der eine Bestandsaufnahme des Umweltzustandes und Maßnahmen zur Erhaltung/ Verbesserung darstellt.[3] Für das von Cecilienstraße, Wuhlestraße, Garzauer Straße, Buckower Ring und Blumberger Damm umschlossene Areal begann nach den Plänen der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf im Jahr 2008 die Errichtung von Neubauten für Wohnen und Gewerbe unter frühzeitiger Bürgerbeteiligung.[4]

Etwas verwirrend für Besucher Marzahns tragen einige östliche und westliche Erschließungsstraßen in die Wohngebiete ebenfalls den Namen Blumberger Damm.

Verkehrssituation

Die zum Ende der 1970er Jahre gebauten Wohnviertel für insgesamt rund 100.000 Bewohner wurden mit dem Bau einer neuen S-Bahnstrecke (Linie 7) parallel zur Märkischen Allee (westlich des Blumberger Damms) und der Verlängerung der U-Bahnlinie 5 über den bisherigen Endpunkt Friedrichsfelde bis zur neuen Endstation Hönow erschlossen (östlich des Blumberger Damms).

Direkt durch den Blumberger Damm verkehrt der Schnellbus X69. Den nördlichen Bereich bedient die Omnibuslinie 197, den südlichen Bereich die Linien 191/291 in verschiedenen Abschnitten (Stand November 2009).[5] Eine Straßenbahnlinie entlang der Landsberger Allee erschließt das nördliche Gebiet beidseits des Blumberger Dammes.

Parallel zum gesamten Blumberger Damm verlaufen auf beiden Seiten Fahrradwege, die meist als kombinierte Fuß-/Radwege ausgeführt sind.

Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten entlang des Blumberger Dammes

  • Am nördlichen Beginn des Blumberger Dammes gibt es den Wellenpark, einen im Bereich der Ahrensfelder Berge gestalteten Grünzug bis zur Wuhleniederung.[6]
Schulkomplex, benannt nach Rudolf Virchow
  • Die Sportvereinigung „Fortuna Biesdorf“ besitzt und nutzt am Glambecker Ring Ecke Blumberger Damm Sporthallen u.a. für ihre Sektionen Handball, Basketball, Judo.[7]
    Direkt an der Kreuzung steht ein kolossaler Schulneubau, die Rudolf-Virchow-Oberschule.
  • Erholungspark Marzahn mit den Gärten der Welt
  • Hausnummern 12/14: Haus pro social – Jugendgästehaus, Internationale Begegnungsstätte und Flüchtlingswohnheim[8]
  • Wilhelm-Griesinger-Krankenhaus mit dem gestalteten Wuhlepark

Kunst entlang der Straße

  • Hausnummer 12–14: Im Vorgarten des Hauses pro social wurde eine mehrteilige Skulptur mit dem Titel Lebenslinien installiert, die nach Entwürfen von Christine Gersch aus verschiedengroßen farbig glasierten Keramikelementen besteht. Sie akzentuiert die soziale Rolle des Gebäudes und wurde im Jahr 2001 im Ergebnis eines Künstlerworkshops aus Tonröhren und Zement gefertigt.[10]
  • Hausnummer 139–141: An einer aus DDR-Zeiten stammenden Kinder-Kombination (heute KiTa Hummelburg) befinden sich drei Wandbilder von Inge Platzer aus dem Jahr 1981. Es handelt sich um ein Bild aus großflächigen geometrischen Formen mit dem Grundgestaltungselement eines auf die Spitze gestellten Quadrates. Zwei Giebelbilder stellen einen Hahn und einen Elefanten dar.[11]
  • Hausnummer 227–229: Eine andere Kindereinrichtung ist ebenfalls mit Wandbildern geschmückt: Petra Jurgasch und Birgid Anders fertigten 1989 und 1996 unterschiedliche Darstellungen zum Thema Tierwelt. Jurgaschs Bilder (hatten die Begegnung von Tieren mit der Technik zum Inhalt) sind nicht mehr erhalten. Die mehrteiligen Darstellungen von Anders zeigen Pflanzen und Tiere im und unter Wasser.[12]
  • Ein Wandbild Harlekin von Petra Flierl an der Kindereinrichtung Blumberger Damm 231–233 ist nicht mehr erhalten.
  • Hausnummernbereich 193–197: die Fassaden der Wohnbauten sind mit Wandbild aufgelockert, das die verschiedenen Giebel einer Kleinstadt zeigt. Diese Kunst am Bau stammt vom Ingenieurbüro Heinz Bischoff und wurde um das Jahr 2001 bei der Rekonstruktion der Gebäude aufgetragen.[13]
Hauszeichen Mann mit Vogel und Taube
  • Hausnummern 218 und 202: über Durchgängen zum Wohnhof wurden zwischen 1985 und 1987 metallene Hauszeichen Mann mit Vogel und Fisch sowie Mann mit Vogel und Taube aus der Werkstatt von Rüdiger Roehl angebracht. Diese Metallarbeiten sind nur noch in Teilen erhalten. Zur gleichen Zeit wurden an dem Wohngebäudekarree, das auch den Glambecker Ring und die Grumsiner Straße umfasst, weitere zwei Hauszeichen angebracht, die von Jan Skuin stammen und ebenfalls nur in Teilen erhalten sind (Fliegender Fisch und Mann in der Kugel).[14]

Literatur

  • Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR, Berlin, II; Hrsg. Institut für Denkmalpflege im Henschelverlag, Seiten 243 ff (Stadtbezirk Marzahn); Berlin 1984
  • Kunst in der Großsiedlung. Kunstwerke im öffentlichen Raum in Marzahn und Hellersdorf. Eine Dokumentation. Kommission für Kunst im öffentlichen Raum (Thorsten Goldberg, Ellena Olsen, Martin Schönfeld, Andreas Sommerer), Hrsgg. vom Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, um 2005. ISBN 978-3-00-026730-7

Weblinks

 Commons: Blumberger Damm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stefan Kegel: Nadelöhr am Blumberger Damm wird beseitigt. Ausbau kostet 21 Millionen Mark / Anwohner fürchten Lärmbelästigung. Artikel in der Berliner Zeitung vom 25. Juli 1995; abgerufen am 18. November 2009
  2. Dienstleister Balco mit einer kleinen Darstellung neuer Balkonverglasungen am Blumberger Damm; abgerufen am 18. November 2009]
  3. FNP auf der Homepage des Berliner Senats (2009)
  4. Beschlussvorlage der BVV Marzahn-Hellersdorf vom April 2009; abgerufen am 18. November 2009
  5. Liniennetz der Omnibusse im Bezirk Marzahn-Hellersdorf; abgerufen am 4. März 2011
  6. Parks auf der Homepage des BA Marzahn-Hellersdorf; hier: Wellenpark; abgerufen am 18. November 2009
  7. Infoseite zum Spielbetrieb von „Fortuna Biesdorf“; abgerufen am 18. November 2009
  8. Fassadengestaltung des Hauses „pro social“ 2008 ausgezeichnet; abgerufen am 18. November 2009
  9. Bebauungsplan für „Paradiessiedlung“ liegt jetzt aus. Artikel in der Berliner Zeitung vom 17. Juli 1996; abgerufen am 18. November 2009
  10. Kunst in der Großsiedlung..., S. 101
  11. Kunst in der Großsiedlung..., S. 122
  12. Kunst in der Großsiedlung..., S. 168
  13. Kunst in der Großsiedlung..., S. 169
  14. Kunst in der Großsiedlung..., S. 172
52.53530833333313.5676

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