- 10 für Deutschland
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10 für Deutschland ist ein Buch der politischen Journalistin Mely Kiyak, in dem „Gespräche mit türkeistämmigen Abgeordneten“ Deutschlands nachzulesen sind. Das 2007 bei der Edition Körber-Stiftung in Hamburg erschienene Buch basiert auf Interviews der Autorin.
Die Idee zu dem Buch geht auf das 2004 gegründete Netzwerk türkeistämmiger MandatsträgerInnen zurück, dessen Hauptziel es ist „das Engagement von Mandatsträgern mit Migrationshintergrund bekannter zu machen und dadurch auch andere Zuwanderer zur politischen Partizipation in Deutschland zu motivieren“[1].
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Das publizistische Werk beginnt mit einer umfangreichen Analyse der Beteiligung türkeistämmiger Abgeordneter am politischen Leben in Deutschland. Diese bildet quasi den gesellschaftspolitischen Rahmen für die folgenden Gespräche, in deren Mittelpunkt Fragen nach Motivation und Ziel des Engagements der Befragten für Deutschland steht. Daneben kommen Fragen zur Integrationspolitik, insbesondere zum neuen Zuwanderungsgesetz und dem Verhältnis der Gesprächspartner zum Islam vor und auch spezifische Schwierigkeiten türkeistämmiger Menschen bei der politischen Partizipation werden thematisiert. Gesprächspartner Kiyaks waren Lale Akgün, SPD-Bundestagsabgeordnete, Evrim Baba, PDS-Mitglied Abgeordnetenhaus Berlin, Ergun Can, SPD-Stadtrat Stuttgart, Ekin Deligöz, Bundestagsabgeordnete der Grünen, Dilek Kolat, SPD-Mitglied Abgeordnetenhaus Berlin, Murat Kalmiş, FDP-Stadtrat Delmenhorst, Mustafa Kara, CDU-Stadtrat Neckarsulm, Cem Özdemir, Grünen-Abgeordneter EU-Parlament, Ali Ertan Toprak, Grünen-Stadtrat Recklinghausen und Nesrin Yilmaz, ehemalige CSU-Stadträtin Ingolstadt.
Auszug
„Der Gang ins Amt für Einbürgerung und ins türkische Konsulat geschieht nicht automatisch. Was waren Ihre Gründe? – Ich habe meinen Antrag aus zwei Gründen gestellt. Erstens, weil ich mit 16 Jahren schon bei den Grünen war und es mich geärgert hat, dass ich nicht wählen durfte. Und der zweite Grund war der Militärdienst, ich konnte mir mich damals einfach nicht in der türkischen Armee vorstellen.“
– Gespräch zwischen Mely Kiyak und Cem Özdemir, zitiert nach Körber-Forum, 7. November 2007
Kritiken
Laut Elke Nicolini (Süddeutsche Zeitung) entlockt die Autorin ihren Gesprächspartnern „Aufschlussreiches über ihre politischen und persönlichen Erfahrungen und Erwartungen“[2]. Astrid Hölscher (Frankfurter Rundschau) konstatiert „eine ebenso lehrreiche wie amüsante Lektüre“[2] und sieht das Werk als „gelungen“ an. Der Berliner Tagesspiegel nannte die Interviews „lesenswert“, untermauerte aber mit ihnen auch die These, dass die derzeitig in Deutschland vorhandene Terminologie bezüglich des Themenfeldes Migration und Integration kaum ausreichend ist.[3]
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