Perlentaucher.de

Perlentaucher.de
Perlentaucher Medien
Unternehmensform GmbH
Gründung 2000
Unternehmenssitz Berlin
Unternehmensleitung

Niclas Seeliger

Produkte

Presseschauen, Buchkritiken

Website

www.perlentaucher.de

Der Perlentaucher ist ein deutsches Onlinemagazin für Literatur und Kultur.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Perlentaucher ist nach eigenen Angaben mit über 500.000 Besuchern im Monat (Stand: 2007)[1] „wohl das größte Kulturmagazin im deutschsprachigen Netz“ ([2]) Kernelemente sind eine Feuilletonrundschau, in der täglich die Feuilletons der großen deutschsprachigen Qualitätszeitungen (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Neue Zürcher Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Der Tagesspiegel, tageszeitung, Die Welt, Die Zeit) ausgewertet und zusammengefasst werden, eine internationale Magazinrundschau sowie eine Buchdatenbank mit derzeit 35.000 Einträgen, in der sich seit dem Jahr 2000 Resümees zu praktisch allen in diesen Zeitungen veröffentlichten Buchkritiken finden. Am 23. November 2006 scheiterten die FAZ und die SZ mit einer Unterlassungsklage am Frankfurter Landgericht gegen den Weiterverkauf dieser Zusammenfassungen an den Online-Buchhändler buecher.de, durch den sie ihre Urheberrechte verletzt sehen.[3] [4] [5] Auch das Oberlandesgericht Frankfurt entschied am 11. Dezember 2007, dass die komprimierte Wiedergabe von Buchrezensionen (Abstracts) auf der Perlentaucher-Website grundsätzlich zulässig sei.[6] Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig, das OLG hat die Revision zum BGH zugelassen.

Die Feuilletonrundschau mit dem Titel „Heute in den Feuilletons“ wird täglich durch Spiegel Online übernommen. Perlentaucher verkauft Bannerwerbung auf der Website und in den verschickten E-Mail-Newslettern und bietet einen Service zum Erstellen von Websites an.

Die Idee für den Perlentaucher hatten im Jahr 1999 Anja Seeliger und Thierry Chervel, die dann zusammen mit Adam Cwientzek und Niclas Seeliger die Perlentaucher Medien GmbH gründeten. Seit 15. März 2000 ist der Perlentaucher online.

Die Website wurde 2003 mit dem „Grimme Online Award Medienjournalismus“ ausgezeichnet. Die Jury bezeichnete Perlentaucher.de als ein einzigartige[s] „Journal der Journale“.[7]

Im Jahr 2005 hat der Perlentaucher mit Förderung der Kulturstiftung des Bundes eine englischsprachige Schwesterseite gegründet: signandsight.com richtet sich an ein internationales Publikum und will mit einer eigenen Feuilletonschau, Übersetzungen ausgewählter Artikel und Themen-Schwerpunkten einen Einblick in das zeitgenössische Kulturleben und die gesellschaftliche Debatte in Deutschland geben.

Perlentaucher betreute gemeinsam mit dem Magazin Courrier international (Le Monde) von 2005 bis zum April 2008 die Presseschau der Seite euroǀtopics, eines Webangebots der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).[8] Nachdem im Juni 2007 der damalige freie Mitarbeiter für euro|topics, Olaf Sundermeyer, in der FAZ einen Artikel gegen die Arbeit von Perlentaucher veröffentlicht hatte,[9] ließ im Oktober 2007 bpb-Präsident Thomas Krüger das Projekt neu ausschreiben. Die Ausschreibung gewann das Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung e.V. (n-ost), einem auf Osteuropa spezialisierten Netzwerk von etwa 200 internationalen Journalisten[10] und Medien, dem auch Sundermeyer angehört.[11] Beiratsmitglied von n-ost ist der FAZ-Mitherausgeber Werner d'Inka. Dieser versicherte, von der Bewerbung nur „beiläufig in meiner Funktion als Beirat“ erfahren zu haben und erst danach mit Sundermeyer Kontakt aufgenommen zu haben.[12] Perlentaucher verlor damit seinen bis dahin größten Auftrag in Höhe von 560 000 Euro.[13]

Kritik

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung wirft Perlentaucher vor, die „Gedanken der anderen“ zu Geld machen. Zudem werde das Unternehmen (via euroǀtopics) staatlich subventioniert.[9]

Perlentaucher wehrte sich mit zwei Artikeln[14] gegen die Vorwürfe und kündigte rechtliche Schritte an.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Laut IVW, nachzuschlagen unter diesem Link
  2. „Signandsight – das ist hier die Frage“, Perlentaucher, 21. Februar 2005
  3. „FAZ“ und „SZ“ gegen Perlentaucher: Urteil im November. In: Die Welt, 12. Oktober 2006
  4. Klagen abgewiesen, Perlentaucher, 23. November 2006
  5. „Kein Diebstahl“, Die Zeit, 23. November 2006
  6. Urteile vom 11. Dezember 2007 - Az: 11 U 75/06 und 11 U 76/06; OLG Frankfurt: Zulässige Inhaltsangaben von Buchkritiken Dritter in verkürzter Form (Abstracts)
  7. „Preisträger des »Grimme Online Award Medienjournalismus«“, Adolf-Grimme-Institut, 2003
  8. „In eigener Sache. Abschied von Eurotopics“, perlentaucher.de, 4. März 2008
  9. a b „Internet. Die Gedanken der anderen“, FAZ, 29. Juni 2007
  10. „Die Gedanken der anderen“, die tageszeitung, 8. März 2008
  11. Beiträge von Sundermeyer, n-ost
  12. Daland Segler: „Kulturmagazin. Eine Perle weniger“, Frankfurter Rundschau, 10. März 2008
  13. „Perlentaucher verliert seinen größten Auftrag“, Tagesspiegel, 11. März 2008
  14. Anja Seeliger: „Olaf Sundermeyers FAZ-Artikel gegen den Perlentaucher: Einige Richtigstellungen“, perlentaucher.de, 10. Juli 2007;
    Thierry Chervel: „Die Perlentaucher-Affäre – oder die FAZ als Waffe“, perlentaucher.de, 10. Juli 2007

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