- Brunnenheiligtümer (Sardinien)
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Die Brunnenheiligtümer Sardiniens (italienische Bezeichnung "Pozzo sacro", plur. Pozzi sacri) sind gefasste und zum Teil überdachte Heilige Quellen oder Brunnen. Sie wurden von den Trägern der Nuraghenkultur der Bronzezeit errichtet.
Auf Sardinien sind etwa 50 Pozzi sacri bekannt. Die Einstufung als Heiligtümer ergibt sich aus gefundenen Votivgaben. Ihre bauliche Gestaltung ist relativ einheitlich: Von einem für kultischen Handlungen genutzten Vorraum führen zwischen 5 und 40 Stufen zum Wasser oder, wie im Falle von Funtana Coberta, Is Pirois, Cuccuru Nuraxi und Quirra, zu einer tieferliegenden (bzw. völlig unterirdischen) Tholos, von der aus man Wasser aus den bis zu 22 m tiefer reichenden Brunnenschächten schöpfen konnte. Einen brunnenartigen Unterbau, dessen Bestimmung allerdings ungeklärt ist, hat auch der archaische Nuraghe Is Paras. Bei Fonte Niedda (Perfugas) und den Quellheiligtümern Su Lumarzu und Su Tempiesu gibt es eine etwas veränderte, aber ähnliche Architektur.
Inhaltsverzeichnis
Liste sardischer Brunnen- und Quellenheiligtümer
A) Brunnen
- San Salvatore
- Sa Testa
- Predio Canopoli
- Santa Anastasia
- Santa Cristina
- Santa Vittoria
- Milis
- Kukkurru Nuraxi
- Funtana Coberta
- di Tattinu
- di Coni
- Is Pirois
- Su Putzu
- Irru
- Santu Milanu
- Cucurru is Arrius
- Serra Niedda
B) Quellen
- Su Tempiesu
- Li Paladini
- Gremanu
- Su Lumarzu
- Niedda
- Noddule
- Puntanarcu
- Mitza Pidighi
Typologie
Eine dreigeteilte Typologie der Architektur besteht während der gesamten Periode.
- Typ Zyklopische Mauer. Der Bau ist aus nur grob zugearbeiteten Quadern erstellt.
- Typ Mauer Opus isodomum. Die bearbeiteten und in geraden Schichten verlegten Steine ergeben eine gute Struktur und Symmetrie.
- Typ Polygonale Mauern
Zu den besterhaltenen (bzw. restaurierten) größeren Brunnenanlagen gehören: Sa Testa und Milis bei Olbia, Predio Canopoli bei Perfugas, das Hypogäum San Salvatore bei Cabras, Santa Anastasia (Sardara) in Sardara, Santa Cristina bei Paulilatino, Santa Vittoria, Sos Nurattolos bei Buddusò und Serra Niedda bei Sorso. Ein fein gearbeiteter, aber etwas andersartiger Brunnen, ein Gigantengrab und ein Rundtempel (Capanna circolare) liegen am Nuraghen Noddule bei Bitti.
Literatur
- Paolo Melis: Nuraghenkultur. Carlo Delfino editore, Sassari 2003, ISBN 88-7138-276-5.
- Juergen E. Walkowitz: Das Megalithsyndrom. 2003, ISBN 3-930036-70-3.
Weblinks
- Nuraghen auf der Insel Sardinien, abgerufen am 17. Dezember 2010
- Pozzo Sacro Sant'Anastasia Sardara (italienisch), abgerufen am 17. Dezember 2010
Einzelnachweise
Kategorien:- Brunnenheiligtum
- Geschichte Sardiniens
- Archäologischer Fachbegriff
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