Herrenhaus Divitz

Herrenhaus Divitz
Das Herrenhaus Divitz um 1860 von Norden gesehen, Sammlung Alexander Duncker

Das Herrenhaus Schloss Divitz ist ein Herrenhaus im Tal der Barthe im Ortsteil Divitz der Gemeinde Divitz-Spoldershagen im Landkreis Vorpommern-Rügen.

Das Herrenhaus war ursprünglich als Wasserburg konzipiert und gilt als eine der bedeutendsten Wasserburgen in Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist in der Zeit der deutschen Ostkolonisation im 13. Jahrhundert angelegt worden. Als Erbauer der Burg gilt ein Conrad (oder Cord) von Krakevitz, vermutlich waren es aber die Ritter von Divitz, welche bis zu ihrem Aussterben im 14. Jahrhundert Eigentümer der Burganlage waren. Im Jahr 1374 wurde eine Familie von Vitzen als Besitzer benannt, davor die Familie von Moltke. Von 1480 bis 1625 war die Familie von Krackewitz in Besitz der Burg. Diese bauten die Burg im 16. Jahrhundert aus, so entstand der zweigeschossige Nordflügel in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts. Mit dem Aussterben des Divitzer Zweiges der Familie fiel das Gut an den Herzog von Pommern Bogislaw XIV. Dieser verlieh es 1627 bis 1648 an seinen Kanzler Philipp von Horn. Nach Aussterben des pommerschen Herzogsgeschlechts ging es wohl direkt in das Eigentum der Horns über. Diese vererbten Herrenhaus und Gut an Johannes von Lilienstedt, der später in den Grafenstand erhoben wurde. Er begann mit dem zeitgemäßen Umbau der Burg in ein barockes Herrenhaus. Er ließ dabei den Ostflügel mit zwei Portalen zwischen den Jahren 1729 und 1743 ergänzen. Der mittelalterliche Burggraben blieb erhalten.

Durch Weitervererbung gelangte das Gut an die Familie von Krassow. Im Jahr 1840 erhob der preußische König Friedrich Wilhelm IV. anlässlich der Thronbesteigung den Freiherrn Friedrich Heinrich von Krassow in den Grafenstand. Dieser ließ zwischen 1820 und 1830 durch den Preußischen Hofgärtner Gustav Meyer einen südlich des Gebäudes liegenden Landschaftsgarten anlegen.

Im folgenden Jahr stiftete er testamentarisch ein Familienfideikommiss, bestehend aus den Rittergütern Divitz, Spoldershagen, Frauendorf, Wobbelkow, Gäthkenhagen und Martinshagen.[1] Als Majorat eingerichtet, stand der Grafentitel allein dem Oberhaupt des Fideikommisses zu. Nach dessen Tod im Jahr bewirtschafte sein Sohn Carl Reinhold von Krassow das Gut Divitz. Nach Auflösung des Familienfideikommisses gelangte das Gut 1892 bis 1945 an die Familie der Grafen von der Groeben.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Herrenhaus als Wohnhaus genutzt. Seit der Wende ist es unbewohnt. Anfang der 1990er Jahre wurde die Immobilie durch die Gemeinde an eine Eigentümergesellschaft verkauft. Nach Jahren des Verfalls wurde das Gebäude im Jahr 2001 an einen neuen Interessenten verpachtet. Das Herrenhaus steht aber weiterhin leer und zum Verkauf.

Weblink

Literatur

Bruno J. Sobotka:Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Mecklenburg-Vorpommern, Stuttgart, 1993

Nachweise

  1. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Friedrich Voigt, Leipzig 1864, S. 269 (Google bücher).
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