- Dranske
-
Wappen Deutschlandkarte 54.63083333333313.232Koordinaten: 54° 38′ N, 13° 14′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Vorpommern-Rügen Amt: Nord-Rügen Höhe: 2 m ü. NN Fläche: 20,73 km² Einwohner: 1.203 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 58 Einwohner je km² Postleitzahl: 18556 Vorwahl: 038391 Kfz-Kennzeichen: RÜG Gemeindeschlüssel: 13 0 73 019 Adresse der Amtsverwaltung: Ernst-Thälmann-Straße 37
18551 SagardWebpräsenz: Bürgermeister: unbesetzt Lage der Gemeinde Dranske im Landkreis Vorpommern-Rügen Dranske ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Rügen auf der Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt Nord-Rügen mit Sitz in der Gemeinde Sagard verwaltet.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Ortsgliederung
Das ehemalige Fischerdorf Dranske liegt zwischen dem Wieker Bodden und der Ostsee. Das Gemeindegebiet umfasst den südwestlichen Teil der Halbinsel Wittow und deren Landzunge Bug. Dranske ist die größte Gemeinde auf der Halbinsel Wittow.
Zur Gemeinde Dranske gehören die Ortsteile Dranske, Banz, Bug, Dranske-Hof, Goos, Gramtitz, Kreptitz, Kuhle, Lancken, Nonnevitz und Starrvitz.
Heute gehört der südlichste Teil des Bug zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Diesen kann man im Rahmen einer geführten Wanderung besuchen. Für den nördlichen, ehemals militärisch genutzten Teil des Bugs gibt es derzeit noch kein realisiertes Nutzungskonzept.
Von Dranske verläuft ein Hochuferweg entlang der Ostseeküste bis zum Kap Arkona. Dieser Weg tangiert das Erholungsgebiet Bakenberg mit Sandstrand unterhalb der Steilküste und dem Küstenwald.
Geschichte
Name
Der slawische Name Dranske lässt zwei Möglichkeiten für seine Bedeutung zu. Er wird vom slawischen Wort „dransky“ = „Stange“, Stock abgeleitet oder vom wendischen Wort „dornik“ = „Schwarzdorn“.
Mittelalter
Dranske wie auch die anderen Ortschaften der Gemeinde sind slawischen Ursprunges. Dranske wurde 1314 erstmals urkundlich erwähnt, der Ortsteil Nonnevitz sogar bereits in einer Schenkungsurkunde des Rügenfürsten Jaromar I. an das Zisterzienserinnenkloster in Bergen im Jahr 1193. Die Orte waren im Besitz der Rügener und Stralsunder Klöster. Der Ort war bis 1326 Teil des Fürstentums Rügen und danach des Herzogtums Pommern.
1600-1900
Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde Rügen und somit auch das Gebiet von Dranske im Zuge des Westfälischen Friedens von 1648 ein Teil Schwedisch-Pommerns. Im Jahr 1815 kam der Ort als Teil von Neuvorpommern zur preußischen Provinz Pommern. Die Bevölkerung lebte von der Landwirtschaft und von der Fischerpacht, Seenotrettung und Schiffsbergung. Im Jahr 1683 eröffnete die Schiffspostlinie Ystad - Bug - Stralsund, welche dem Ort einen weiteren Entwicklungsschub brachte. So entstanden auf dem Bug ein Posthaus und der Posthafen. Der Linienverkehr wurde bis ins Jahr 1895 betrieben.
Von 1818 bis zum 4. September 2011 gehörte Dranske zum Kreis/Landkreis Rügen, von 1952 bis 1955 zum Kreis Bergen.
Neuere Zeit
Von 1916 bis 1991 war Dranskes Entwicklung durch das Militär bestimmt. Die Halbinsel Bug südlich von Dranske wurde etwa 75 Jahre militärisch genutzt. 1916 bis 1918 war es eine Seeflugstation der kaiserlichen Marine. Zwischen 1920 und 1930 wurde der Bug als Erholungsheim für den Deutschen Wirtschafts- und Beamtenbund genutzt. Nach 1930 bis 1945 wurde ein Seefliegerhorst der deutschen Luftwaffe aufgebaut und deshalb ab 1936 das alte Fischerdorf Dranske bis auf das alte Schulhaus von 1870, abgerissen und es entstand bis 1939 die Gartenstadt Dranske, eine Militärsiedlung mit unterschiedlichsten Versuchsbauten. Der Fliegerhorst Bug diente zu reinen Ausbildungszwecken für Piloten, Funker, Bombenschützen und Aufklärer. Ende 1944 wurde hier bis Kriegsende die Seenotgruppe 81 unter Hauptmann Karl Born stationiert, die großen Anteil an der Evakuierung der deutschen Bevölkerung hatte.
Nach Kriegsende 1945 folgte wieder eine kurze Etappe der zivilen Nutzung des Bug, als Zeltplatz und Jugendherberge bzw. Nutzung als Weide für Pensionsvieh. 1963 begann die Volksmarine der DDR mit der Errichtung eines Schnellbootsstützpunktes, der bis 1990 betrieben wurde. Gleichzeitig vergrößerte sich der Ort Dranske mit 15 Plattenbauten (1.000 Wohnungen) und Folgeeinrichtungen wie Kaufhalle, Dienstleistungsgebäude, zwei Kindereinrichtungen und zwei Schulen. Als 1991 die Abwicklung des Marinestützpunktes beendet war, wurde dieser geschlossen und 1993 international zum Verkauf ausgeschrieben. 2001 erhielt die Firma Oetken aus Oldenburg den Zuschlag und begann auch gleich mit dem Abriss der meisten Gebäude auf dem Bug. Seit Mai 2002 ruht das Vorhaben eine Marina für 400 Segelboote und 2.000 Gästebetten zu schaffen, da die Investoren fehlen.
Dranske erlebte nach der Schließung des Marinestützpunktes einen starken Einwohnerverlust. Noch im Jahr 1990 lebten im Ort rund 4.000 Einwohner. Durch den Abriss von acht Wohnblöcken, des Gymnasiums, der Kindereinrichtungen Anne Frank und Jenny Marx und der Kaufhalle erhielt Dranske fast seine ursprüngliche Struktur zurück. Die ehemalige Realschule wurde versteigert und verfällt und das ehemalige Haus der NVA wurde im Jahre 1996 geschlossen, weiterverkauft und wird gegenwärtig zu einem Appart-Hotel umgebaut. Der 2009 abgerissene Anleger im Wieker Bodden wurde neu aufgebaut. Seit Mai 2010 verkehren in der Sommersaison wieder regelmäßig Schiffe auf der Linie Wiek-Dranske-Hiddensee und zurück.
Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 4. Juli 2011 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 336 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.[2]
Der Name der Gemeinde Dranske leitet sich aus dem slawischen Wort Dransky ab, das „Stock“ bedeutet. Dargestellt wird dieser Name im Wappen durch einen Schlehdornzweig. Eine seit 1684 bestehende Seeverkehrsverbindung mit dem schwedischen Ort Ystad wird durch die Abbildung des zweimastigen Segelschiffs „Posthornett“ im Wappen symbolisiert. Beide Symbole werden durch einen blauen Wellenschnitt voneinander getrennt, der auf die Lage der Gemeinde Dranske am Meer hinweist.
Sehenswürdigkeiten
→ Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Dranske
- Marinehistorisches- und Heimatmuseum Dranske / Bug, in dem der Besucher viel aus der Geschichte dieser Gemeinde und auch der Halbinsel Bug erfahren kann.
- Im Ortsteil Kuhle, an der Nordspitze des Wieker Boddens, steht die älteste noch existierende Gaststätte Rügens, der „Schifferkrug“, dessen Existenz seit 1455 bewiesen ist.
- Im Ortsteil Lancken liegt der Park Dranske-Lancken, der etwa um 1720 bis 1730 als barocker Gutspark angelegt wurde, mit ehemaligem Herrenhaus.
Veranstaltungen
- Im Mai findet in Dranske regelmäßig die Auftaktveranstaltung zum Deutschen Windsurfcup mit internationaler Beteiligung statt.
- Am ersten Augustwochenende wird die traditionelle dreitägige Bodden-Party veranstaltet, bei der um den Windland-Pokal gesurft wird.
Einzelnachweise
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ service.mvnet.de abgerufen am 8. Juli 2011
Weblinks
Commons: Dranske – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis Vorpommern-RügenAhrenshagen-Daskow | Ahrenshoop | Altefähr | Altenkirchen | Altenpleen | Baabe | Bad Sülze | Bartelshagen II b. Barth | Barth | Bergen auf Rügen | Binz | Born a. Darß | Breege | Buschvitz | Dettmannsdorf | Deyelsdorf | Dierhagen | Divitz-Spoldershagen | Dranske | Drechow | Dreschvitz | Eixen | Elmenhorst | Franzburg | Fuhlendorf | Gager | Garz/Rügen | Gingst | Glewitz | Glowe | Grammendorf | Gransebieth | Gremersdorf-Buchholz | Grimmen | Groß Kordshagen | Groß Mohrdorf | Gustow | Göhren | Insel Hiddensee | Hugoldsdorf | Jakobsdorf | Karnin | Kenz-Küstrow | Klausdorf | Kluis | Kramerhof | Kummerow | Lancken-Granitz | Lietzow | Lindholz | Lohme | Löbnitz | Lüdershagen | Lüssow | Marlow | Middelhagen | Millienhagen-Oebelitz | Neu Bartelshagen | Neuenkirchen | Niepars | Pantelitz | Papenhagen | Parchtitz | Patzig | Poseritz | Preetz | Prerow | Prohn | Pruchten | Putbus | Putgarten | Ralswiek | Rambin | Rappin | Ribnitz-Damgarten | Richtenberg | Saal | Sagard | Samtens | Sassnitz | Schaprode | Schlemmin | Sehlen | Sellin | Semlow | Splietsdorf | Steinhagen | Stralsund | Sundhagen | Süderholz | Thiessow | Trent | Tribsees | Trinwillershagen | Ummanz | Velgast | Weitenhagen | Wendisch Baggendorf | Wendorf | Wieck a. Darß | Wiek | Wittenhagen | Wustrow | Zarrendorf | Zingst | Zirkow
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Dranske — Sunset at Dranske beach … Wikipedia
Dranske — Original name in latin Dranske Name in other language State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 54.63333 latitude 13.23333 altitude 4 Population 1527 Date 2011 04 25 … Cities with a population over 1000 database
Strandhotel Dranske — (Dranske,Германия) Категория отеля: 4 звездочный отель Адрес: Hafenstraße 4, 185 … Каталог отелей
Park Dranske-Lancken — Blick die Mittelachse entlang … Deutsch Wikipedia
Gutspark Dranske-Lancken — Blick die Mittelachse entlang Senke am Südende der Mittelachse Der Park Dranske Lancken liegt im nordwestlichen Teil der Halbinsel Wittow auf der In … Deutsch Wikipedia
Liste der Baudenkmale in Dranske — In der Liste der Baudenkmale in Dranske sind alle Baudenkmale der Gemeinde Dranske (Landkreis Vorpommern Rügen) und ihrer Ortsteile aufgelistet. Gramtitz Gutshaus Lancken Gramtitz 5; Bauernhaus Lancken Gutshaus mit Sch … Deutsch Wikipedia
6. Flottille (Volksmarine) — Die 6. Flottille der Volksmarine der DDR war der Schnellbootsverband der Volksmarine. Sie war eine von drei Flottillen der Volksmarine und wurde am 1. Mai 1963 gegründet. Am 8. Mai 1965 bezog sie ihren Stützpunkt auf der Halbinsel Bug bei Dranske … Deutsch Wikipedia
Schnellbootflottille (Volksmarine) — Die 6. Flottille der Volksmarine der DDR war der Schnellbootsverband der Volksmarine. Sie war eine von drei Flottillen der Volksmarine und wurde am 1. Mai 1963 gegründet. Am 8. Mai 1965 bezog sie ihren Stützpunkt auf der Halbinsel Bug bei Dranske … Deutsch Wikipedia
Sechste Flottille (Volksmarine) — Die 6. Flottille der Volksmarine der DDR (Tarnname Bukwa[1]) war der Schnellbootsverband der Volksmarine. Sie war eine von drei Flottillen der Volksmarine und wurde am 1. Mai 1963 gegründet. Am 8. Mai 1965 bezog sie ihren… … Deutsch Wikipedia
Bug (Rügen) — Lage des Bug auf Rügen Blick vom Nordende nach Sü … Deutsch Wikipedia