Burgstraße (Berlin)

Burgstraße (Berlin)
Blick von der Stadtbahntrasse nach Süden zum Berliner Dom
Palais Itzig, 1857: Blick über die Spree auf die Burgstraße von der Friedrichsbrücke aus
Die Börse, 1910

Die Burgstraße ist eine Nebenstraße im Berliner Ortsteil Mitte im gleichnamigen Bezirk und gehört zu den ältesten Verkehrswegen der Hauptstadt. Ende des 17. Jahrhunderts erhielt sie ihren Namen nach der kurfürstlichen Burg aus dem 15. Jahrhundert am – zum damaligen Cölln gehörenden – gegenüberliegenden Spreeufer.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Der heutige Verlauf der Burgstraße beginnt an der Stadtbahntrasse im Norden, an der Straßenkreuzung Kleine Präsidentenstraße Ecke Neue Promenade und verläuft dann rund 150 Meter nahe dem Spreeufer in südlicher Richtung bis zur Anna-Louisa-Karsch-Straße an der Friedrichsbrücke.

An der östlichen Straßenseite befinden sich Geschäftshäuser. Westlich des Straßenzuges liegen eine öffentliche Grünanlage und die Spree.

An der Ecke Anna-Louisa-Karsch-Straße befindet sich die Theologische Fakultät der Humboldt-Universität.[1]

Geschichte

Im Mittelalter zog sich der Straßenzug am Ostufer der Spree entlang und durchquerte die Stadtviertel Heilig-Geist- und Nikolaiviertel. Der Beginn war etwa an der heutigen Friedrichsbrücke und das Ende hinter der heutigen Rathausbrücke. Aus dieser Zeit sind auch die Straßennamen Hinter dem Wursthofe (nahe Pomeranzenbrücke, heute Friedrichsbrücke) und An der langen Brücke am Wasser (also bei der Rathausbrücke) bekannt.

Zwischen 1702 und 1704 wurde von der Burgstraße zur Poststraße südlich der Langen Brücke nach Plänen Schlüters das Palais des Grafen Johann Kasimir Kolbe von Wartenberg erbaut. Nach dessen Amtsenthebung 1711 wurde es mit dem angrenzenden Posthaus als „(Alte) Post“ zusammengefasst; Wartenberg trug seit 1702 den Titel eines „General-Erb-Oberpostmeisters“.

Als um 1750 der Wall der Festung abgetragen wurde, erfolgte die Verlängerung des nördlichen Straßenzugs bis zur heutigen Stadtbahntrasse. Der südliche Teil der Straße wurde bis zur Mühlendammbrücke verlängert und die gesamte Uferstraße erhielt den heutigen Namen.

An der Burgstraße 25 südlich der Pomeranzenbrücke stand 1765 ein Komplex von fünf Häusern, die von Oberbaurat August Gotthilf Naumann d. J. für Daniel Itzig zum Palais Itzig umgebaut wurden. Das Palais wurde 1857 abgerissen und an gleicher Stelle entstand durch den Urenkel des damaligen Bauherren, den Architekten Friedrich Hitzig, das Gebäude der Börse. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude 1945 zerstört.

Nach dem Neu- und Umbau des Stadtzentrums von Ost-Berlin in den Jahren 1965–1969 wurde die Burgstraße zwischen Littenstraße (bis 1951 Neue Friedrichstraße) und der Mühlendammbrücke aufgehoben.

1978 wurde der Teilabschnitt der Littenstraße zwischen Burg- und Spandauer Straße an die Burgstraße angeschlossen und 2001 in Anna-Louisa-Karsch-Straße umbenannt.

Weblinks

 Commons: Burgstraße (Berlin) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. hu-berlin.de
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