Neue Friedrichstraße

Neue Friedrichstraße

Die Neue Friedrichstraße (heute Anna-Louisa-Karsch-Straße und Littenstraße) war eine Straße in Alt-Berlin, im heutigen Bezirk Mitte zwischen der Friedrichsbrücke im Westen und der Kreuzung Stralauer Straße im Süden.

Der Straßenzug ist einer der ältesten Berlins, die in Alt-Berlin die damaligen Stadtviertel: Heilig-Geist-Viertel, Marienviertel und Klosterviertel durchquerte und mehrfach umbenannt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Straßenzug ist schon auf dem Stadtplan von Johann Georg Memhardt um 1652 zu erkennen. Bekannt sind aus der Zeit um 1700 die Straßenabschitte mit den Namen Am Walle, Garnison-Kirchen-Straße (1760) bzw. Am Königswall, Am Stralauer Thor (17. Jahrhundert bis vor 1778), Bei der Pomeranzenbrücke (um 1700 bis vor 1778), Gouverneursstraße (um 1700 bis vor 1778), Hinter den Baraquen und Casernen (um 1700 bis vor 1778).

Um 1778 entstand die Neue Friedrichstraße in ihrer gesamten Länge zum größten Teil erst nach der Abtragung des Walls der Festung Berlins um 1746. Ihren Namen erhielt sie nach Friedrich II. Sie umschloss mit dem parallel hinter ihr befindlichen ehemaligen Festungsgraben das eigentliche Alt-Berlin an der nördlichen und östlichen Seite und reichte von der großen Pomeranzenbrücke (heute: Friedrichsbrücke) bis an die Spandauer Brücke, dann weiter bis zur Königsbrücke und danach bis an die Stralauer Straße an der Waisenbrücke (nahe der heutigen Jannowitzbrücke).

Ab dem 10. Mai 1951 erhielt die Neue Friedrichstraße den Namen Littenstraße (nach dem Juristen Hans Litten). Durch den Neubau des Stadtzentrums in den Jahren 1965–1969 wurde die Littenstraße zwischen Grunerstraße und An der Spandauer Brücke aufgehoben, sodass zwei voneinander getrennte Straßenverläufe entstanden. Der Teil zwischen Spandauer Straße und der Friedrichsbrücke wurde 1978 der Burgstraße zugeordnet und erhielt am 15. Januar 2001 den Namen Anna-Louisa-Karsch-Straße (nach der Dichterin Anna Louisa Karsch).

Gebäude an der Neue Friedrichstraße

  • Die Zentralmarkthalle entstand 1886 in der Nähe des Alexanderplatz. Als Ersatz für das Ende der 1960er Jahre im Zuge der Neugestaltung des Stadtzentrums abgerissene Gebäude wurde an der Ecke zur Karl-Liebknecht-Straße eine neue Markthalle in moderner Architektur errichtet, die in den 1990er Jahren innen und außen völlig umgestaltet wurde.
  • 1250 wurde mit dem Bau einer Klosterkirche im frühgotischen Stil für das Graue Kloster der Franziskaner begonnen, die während des Zweiten Weltkrieges am 3. April 1945 zerstört worden ist. Ab 1950 wurden die Trümmer entfernt und die Ruine von 1959 bis 1963 gesichert. Die übrigen, ebenfalls ruinös erhaltenen, Klostergebäude wurden vollständig abgerissen. Die Umgebung der Kirchenruine wurde als Grünanlage gestaltet.
  • Gegenüber der Klosterkirche befindet sich ein in den Jahren 1896 bis 1905 für die Berliner Justiz errichteter Gebäudekomplex, in dem derzeit die Berufungskammern des Landgerichts Berlin sowie das Amtsgericht Mitte untergebracht sind. Im Zuge der Verbreiterung der Grunerstraße wurde der Komplex in den 1960er Jahren durch Abriss um ca. 1/3 des Gebäudevolumens reduziert.

Literatur

  • Berlin um 1723, Stadtplan von Abraham Guibert Dusableau.
  • Berlin um 1850, Stadtplan von Reimer
  • Berlin in der Tasche, Stadtatlas Ullsteinverlag Berlin um 1960
  • Berlin 1968, Stadtplan von SenBauWohn.
  • Berlin Atlas, VEB Tourist Verlag, 4.Auflage 1988
  • Städteatlas Berlin, RV-Verlag, 73751 Ostfildern, ISBN 3-575-11467-6

Weblinks

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