Cappel (Blomberg)

Cappel (Blomberg)
Cappel (Blomberg)
Stadt Blomberg
Koordinaten: 51° 57′ N, 9° 0′ O51.9572222222228.9977777777778182Koordinaten: 51° 57′ 26″ N, 8° 59′ 52″ O
Höhe: 182 m
Fläche: 2,81 km²
Einwohner: 638 (2007)
Eingemeindung: 1. Jan. 1970
Postleitzahl: 32825
Vorwahl: 05236
Karte

Lage von Cappel (Blomberg) in Blomberg

Blick auf Cappel von Osten

Cappel ist seit 1970 eine von 19 Ortschaften der Stadt Blomberg im Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen. Cappel liegt etwa 8 km westlich des Blomberger Stadtzentrums. In Cappel gibt es auf 2,81 km² Fläche 638 Einwohner, das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 227 Einwohner/km². Der derzeitige Ortsvorsteher ist Dietmar Albrecht (Stand: 18. Dezember 2008). Den Mittelpunkt des Dorfes bildet außer der Kirche die 1992 umgebaute alte Dorfschule, die den Vereinen als Versammlungsort dient. Zu den jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen zählen das Gänsekuhlenfest und der Weihnachtsmarkt.[1]

Seit Beginn der 1980er Jahre ist Cappel ein attraktiver Ort für Golfspieler geworden. Der Lippische Golfclub betreibt am Dorfrand eine 18-Loch-Anlage. Darüber hinaus gibt es das Waldstadion nicht nur für Fußballspieler und mehrere Tennisplätze.[1]

Geschichte

Vermutlich um 800 n.Chr. wurde hier eine Kapelle in der Nähe eines Brunnens errichtet, wahrscheinlich die erste christliche Kirche und Gemeinde in Lippe. Eine Urkunde aus dem Jahr 1366 gibt darüber Auskunft, dass Cappel einer der Amtssitze (Verwaltungsstellen) des lippischen Landesherrn Bernhard V. war. Bis 1590 trafen sich in Cappel die Vertreter der lippischen Städte und Adelsgüter, die sogenannten Landstände, um sich mit dem Landesherrn zu beraten. 1538 wurde hier die neue, nach hessischem Vorbild gestaltete, lutherische Kirchenverfassung verabschiedet und in ganz Lippe eingeführt eingeführt.[1][2]
Im Jahr 1605 erfolgte dann die zweite Reformation in der Grafschaft Lippe: Landesherr Graf Simon VI. ordnete an, in allen Städten und Gemeinden, somit auch Cappel, das evangelisch-reformierte Bekenntnis nach Johannes Calvin einzuführen.

Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges, am 8. September 1636, wurde die Kirche von durchziehenden schwedischen Truppen geplündert und niedergebrannt. Es blieb nur der massive Unterbau des Kirchturms erhalten. Auf dem alten Grundriss wurde eine neue Kirche errichtet. Sie war allerdings so schlecht konstruiert, dass das Kirchenschiff am 22. Juli 1827 kurz nach Beendigung des Gottesdienstes einstürzte. Eine neue Kirche im klassizistischem Stil wurde unverzüglich wieder aufgebaut und zwei Jahre später eingeweiht.[1]

Die in Großenmarpe, Kleinenmarpe, Cappel, Mossenberg und Eschenbruch lebenden Juden errichteten in den Jahren 1844/45 eine Synagoge in Cappel. Aufgrund des immer schwächer werdenden Besuchs aus der jüdischen Gemeinde wurde die Synagoge schließlich verkauft und 1896 abgerissen.[2]

Am 1. Januar 1970 wurde Cappel in die Stadt Blomberg eingegliedert.[3]

Einzelnachweise

  1. a b c d Blomberger Ortsteil Cappel
  2. a b Christian Kuhnke: Lippe Lexikon. Stichwort: Cappel. Boken Verlag, Detmold 2000. ISBN 3-935454-00-7
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Weblinks


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