- Großenmarpe
-
Großenmarpe Stadt BlombergKoordinaten: 51° 56′ N, 9° 5′ O51.9330555555569.0830555555555152.5Koordinaten: 51° 55′ 59″ N, 9° 4′ 59″ O Höhe: 152,5 m ü. NN Fläche: 9,137 km² Einwohner: 1.342 (1. Jan. 2007) Eingemeindung: 1. Jan. 1970 Postleitzahl: 32825 Vorwahl: 05236 Lage von Großenmarpe in Blomberg
Großenmarpe gehört seit 1970 zu den 19 Ortschaften der Stadt Blomberg im Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen. Die Ortschaft liegt in der Luftlinie rund 6 km nordwestlich der Kernstadt. In Großenmarpe leben rund 1.342 Einwohner auf einer Gemeindefläche von 9,137 km² (Stand: 2008), das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 147 Einwohner/km². Großenmarpe ist damit nach der Kernstadt und dem Dorf Istrup der drittgrößte Ortsteil Blombergs. Der Ortsvorsteher Großenmarpes ist derzeit Erhard Oerder (SPD) (Stand: 18. Dezember 2008).[1]
Inhaltsverzeichnis
Name
Der Name Marpe stammt von dem Bach Marpe, der das Gebiet entwässert. Marpe heißt Moor oder Sumpfwasser und ist auf die altdeutsche Bezeichnung apa für Wasser oder Gewässer zurückzuführen. Unter der Bezeichnung Marpe erscheint der Ort mehrfach in den ältesten Urkunden und wurde bis etwa 1600 von den Bewohnern gebraucht. Später wurde der Ort geteilt und es entstand Lütkermarpe, heute Kleinenmarpe, und aus dem bisherigen Marpe wurde Großenmarpe. [2]
Geschichte
In den Güterverzeichnissen des Klosters Corvey aus den Jahren 1106 bis 1126 wird Marpe erstmals genannt. Es ist zu vermuten, dass das Kloster den Besitz in Marpe, es handelte sich offenbar nur um einen Hof, im 10. Jahrhundert erhielt. Umfangreicher waren die Besitztümer der Abtei Herford in Marpe. Die Klöster bildeten sogenannte Villicationen, in der eine Anzahl von Höfen zusammengefasst wurden. An deren Spitze stand der Villicus, der Güterverwalter oder Meier, der für die Abgaben verantwortlich war. Die Villication Marpe erscheint in den frühesten Herforder Verzeichnissen, wurde jedoch noch vor dem Jahr 1300 aufgelöst, während einzelne Höfe in Marpe weiterhin genannt werden.[2]
Vom späten Mittelalter bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts waren die Bauern auf dem Land Leibeigene der Grundherren. Außer der Bewirtschaftung der Höfe mussten sie für ihre Grundherren sogenannte Frondienste leisten. Der Bauer konnte ein gewisses Eigentumsrecht am Hof durch Zahlung des Weinkaufs erwerben. Grundherren in Großenmarpe waren außer den lippischen Landesherren die Abtei Herford, die Pfarrei Cappel, die Kirche Cappel, die Kapelle Großenmarpe, die Pfarrei Donop, Kerkmann in Lemgo und die Rentkammer in Bückeburg. Im Jahr 1808 hob Fürstin Pauline die Leibeigenschaft auf und die Bauern wurden persönlich unabhängig. Zwischen 1843 und 1845 wurden die Großenmarper Gemeinheiten, das waren gemeinschaftlich genutzte Weideflächen, aufgeteilt und privatisiert. Doch die neue Freiheit brachte auch Probleme. Während in der Zeit der Leibeigenschaft zwischen 1500 und 1810 nur ein Hof wirtschaftlich zugrunde ging, standen nach Aufhebung der Leibeigenschaft mindestens neun Höfe in Großenmarpe vor dem wirtschaftlichen Aus.[2]
Die ehemaligen Dörfer Hestrup und Süntrup befanden sich auf dem Gebiet des heutigen Großenmarpe und gingen vermutlich im 15. Jahrhundert darin auf. Hestrup und Süntrup lagen im Osten des heutigen Ortsteils. Heute besteht der Ortsteil Großenmarpe aus dem historischen Großenmarpe und der Wohnsiedlung Erdbruch. 1773 wurde eine Kapelle im gotischen Stil errichtet, die man 1906 gegen den Protest vieler Bewohner abriss und an ihrer Stelle im Dorfzentrum einen Uhrenturm baute.[2]
Am 1. Januar 1970 wurde Großenmarpe in die Stadt Blomberg eingegliedert.[3]
Infrastruktur
In Großenmarpe gibt es u.a. eine Grundschule, einen Kindergarten, zwei Sportplätze, ein Feuerwehrhaus, eine Sozialstation und eine Seniorenbegegnungsstätte. Darüber hinaus gibt es zwölf landwirtschaftliche Vollerwerbs- und vier Nebenerwerbsbetriebe, eine Bäckerei, einen Biolandhof, eine Gaststätte, zwei Geldinstitute, einen Arzt und 26 Gewerbe- und Handwerksbetriebe.[1]
Vereine
In Großenmarpe findet man u.a. einen Sportverein, einen Schützenverein, einen Gesangverein, die Marpetaler Blaskapelle, die Arbeiterwohlfahrt, den Fahr- und Freizeitverein Stollberg, den Alttraktorenverein und die Freiwillige Feuerwehr. Großenmarpe nimmt regelmäßig am Landeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft teil. Im Kreiswettbewerb gab es regelmäßig gute Plätze, 1991 sogar den ersten Preis.[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Ortschaft Großenmarpe
- ↑ a b c d Chronik von Großenmarpe
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
Weblinks
Ortschaften von BlombergAltendonop | Blomberg | Borkhausen | Brüntrup | Cappel | Dalborn | Donop | Eschenbruch | Großenmarpe | Herrentrup | Höntrup | Istrup | Kleinenmarpe | Maspe | Mossenberg-Wöhren | Reelkirchen | Siebenhöfen | Tintrup | Wellentrup
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Blomberg — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Liste der Baudenkmäler in Blomberg — Die Liste der Baudenkmäler in Blomberg enthält die denkmalgeschützten Bauwerke auf dem Gebiet der Stadt Blomberg im Kreis Lippe in Nordrhein Westfalen (Stand: September 2011). Diese Baudenkmäler sind in Teil A der Denkmalliste der Stadt… … Deutsch Wikipedia
Blomberg (Lippe) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Liste der Gemeinden Westfalens A-G — Diese Liste enthält alle Gemeinden Westfalens mit ihren Gebietsveränderungen ab 1858. Die Gemeinden des lippischen Landesteils werden erst ab ihrer Zugehörigkeit zum Land Nordrhein Westfalen mit ihren Gebietsänderungen aufgeführt. Die Zahlen in… … Deutsch Wikipedia
Liste von Windkraftanlagen in Nordrhein-Westfalen — Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder … Deutsch Wikipedia
Brüntrup — Stadt Blomberg Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Dalborn — Stadt Blomberg Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Detmold-Gesetz — Das „Gesetz zur Neugliederung des Kreises Detmold (Detmold Gesetz)“, das am 2. Dezember 1969 vom nordrhein westfälischen Landtag beschlossen wurde, umfasst die Gebietsreform für das Gebiet des damaligen Kreises Detmold und Teile des Kreises Lemgo … Deutsch Wikipedia
Liste der Gemeinden Westfalens A–G — Diese Liste enthält alle Gemeinden Westfalens mit ihren Gebietsveränderungen ab 1858. Die Gemeinden des lippischen Landesteils werden erst ab ihrer Zugehörigkeit zum Land Nordrhein Westfalen mit ihren Gebietsänderungen aufgeführt. Die derzeit… … Deutsch Wikipedia
Mossenberg — Wöhren Stadt Blomberg Koordinaten … Deutsch Wikipedia