- Carl Vering
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Carl Vering (* 1871 in Hannover; † 15. Juni 1955 in Brakel) war ein deutscher Jurist, Kaufmann und Philosoph.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Verings Vater Carl Hubert Vering († 1896) war einer der größten Bauunternehmer im Deutschen Kaiserreich. Carl Vering studierte Rechtswissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Er war Mitglied der Corps Rhenania Freiburg (1889) und Guestphalia Bonn (1891).[1] Zum Dr. iur. promoviert, stieg er 1896 in den väterliche Unternehmen ein, das den Kaiser-Wilhelm-Kanal, den Elbe-Trave-Kanal, den Hamburger Freihafen, die Häfen von Tsingtau und Hongkong und andere Großprojekte baute.
In Ostasien wandte sich Vering immer mehr der Philosophie zu, vor allem der Welt der Brahmanen, Buddha und Platon. Seine Werke wurden unter anderem beim Verlag Walter de Gruyter verlegt.
Bei seiner Liebe zur Musik war ihm der Wiederaufbau der Bayreuther Festspiele nach dem Ersten Weltkrieg zu verdanken. Er gehörte dem Kuratorium an, das 1924 nach zehnjähriger Pause wieder Festspiele organisierte. Als einer der maßgeblichen Finanziers knüpfte er Kontakte zu Industrie, Politik und Aristokratie. Zeitlebens war er eng befreundet mit Siegfried Wagner. Als Verings Hamburger Haus (Holzdamm 8) 1943 in der Operation Gomorrha zerstört worden war, nahm ihn Winifred Wagner bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in der Villa Wahnfried auf.[2]
Noch im Krieg hatte er seine Hamburger Haushälterin Anna Willecke geheiratet. Mit ihr von der US-amerikanischen Militärregierung aus Bayreuth vertrieben, zog er zu Verwandten seiner Frau in Westfalen. Anna Vering starb noch 1945. Vering blieb kinderlos.
Vering war ein passionierter und erfolgreicher Skeletonfahrer.
Die Freiburger Rhenanen verdankten ihm ihr zweites Corpshaus und verliehen ihm 1931 die Ehrenmitgliedschaft. Zeitlebens litt er unter dem für seinen Gegner tödlichen Duell Vering-Salomon.
Werke
- Platons Dialoge in freier Darstellung. Frankfurt am Main
- Platons Gesetze. Frankfurt am Main 1926
- Platons Staat, 3. Aufl.. Frankfurt am Main 1932
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 35, 537; 10, 605
- ↑ Vering war nicht Ehrenbürger von Bayreuth
Literatur
- Tobias C. Bringmann: Carl Vering – Lebensweg eines Duellanten. Einst und Jetzt 40 (1995), S. 111–113
Weblinks
- Literatur von und über Carl Vering im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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