Carl von Kühlewein

Carl von Kühlewein

Ludwig Friedrich Theodor Carl von Kühlewein (* 25. Februar 1846 in Malchin; † 21. Februar 1916 in Berlin) war ein deutscher Unternehmer und Numismatiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Kühlewein war Direktor der 1871 gegründeten Großen Berliner Pferde-Eisenbahn AG, die 1873 den Betrieb mit der Strecke vom Rosenthaler Platz nach Gesundbrunnen begann, 1898 mit der Elektrifizierung in der Großen Berliner Straßenbahn (GBS) als der dominierenden Berliner Verkehrsunternehmung aufging und schließlich 1929 in die noch heute bestehende städtische Berliner Verkehrs-AG (BVG) überführt wurde.

Er trug den Titel Geh. Regierungsrat und gab die Anregung für die erste Berliner Gewerbeausstellung (1896). Per 31. Juli 1895 wurden er und seine jüngeren Brüder, Hermann (1847–1931), königlich preußischer Forstmeister in Ziegelroda bei Roßleben, und Leopold (1849–1928), königlich preußischer Generalarzt, als Söhne des kaiserlich russischen Hofrats (mit russ. Erbadel) und Rittergutsbesitzers auf Pieskow (Kreis Beeskow-Storkow) Gustav Kühlewein (1800–1867), durch königliches Diplom in den preußischen Adelsstand aufgenommen.

1898 wurde er Mitglied des Aufsichtsrats der Maschinenfabrik Ludwig Loewe & Co. AG in Berlin, in dem er bis zu seinem Tode verblieb. Weiterhin betätigte er sich als Numismatiker, speziell als Medaillensammler, verfasste eine Reihe von Beiträgen für münzkundliche Periodika (Zeitschrift für Numismatik, Zeitschrift für numismatisches Sammelwesen, Berliner Münzblätter) und war Mitglied der Numismatischen Gesellschaft zu Berlin. Als Vermächtnis schenkte er seine bedeutende Sammlung von 5000 Berliner Medaillen dem Berliner Münzkabinett (1916). Verheiratet war er in erster Ehe seit 1877 mit Bertha Krey (1855–1903), ab 1905 in zweiter Ehe mit Agnes von Garnier (* 1857).

Seine letzte Ruhestätte befindet sich nach Umbettung auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf. Nach ihm ist eine Straße in Berlin-Reinickendorf benannt.

Schriften (Auswahl)

  • Berliner Medaillen. In: Zeitschrift für Numismatik. 20 (1904).
  • Das Pferd auf brandenburgisch-preußischen Münzen und Medaillen. In: Berliner Münzblätter. NF 1/1906.
  • Der Bildhauer und Modelleur Leonhard Posch (1750–1831). In: Berliner Münzblätter. NF 2/1907, S. 614–619 (mit Hildegard Lehnert).

Literatur

  • Emil Bahrfeldt: Sammlung Christian Lange & Sammlung Carl von Kühlewein. In: Berliner Münzblätter. 5/37 (1916), S. 540–541.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser. Jahrgang 1. 1907, S. 449.
  • Adelslexikon. Band VII, Limburg 1989, S. 64.

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