Charlie Chan in Ägypten

Charlie Chan in Ägypten
Filmdaten
Deutscher Titel Charlie Chan in Ägypten
Originaltitel Charlie Chan in Egypt
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1935
Länge 73 Minuten
Stab
Regie Louis King
Drehbuch Robert Ellis,
Helen Logan, basierend auf einer Romanreihe von Earl Derr Biggers
Produktion Edward T. Lowe Jr.
Musik Samuel Kaylin
Kamera Daniel B. Clark
Schnitt Alfred DeGaetano
Besetzung
  • Warner Oland: Charlie Chan
  • Pat Paterson: Carol Arnold
  • Thomas Beck: Tom Evans
  • Rita Hayworth: Nayda
  • Stepin Fetchit: Snowshoes
  • Jameson Thomas: Dr. Anton Racine
  • Frank Conroy: Prof. John Thurston
  • Nigel De Brulier: Edfu Ahmad
  • Paul Porcasi: Inspektor Fouad Soueida
  • Arthur Stone: Dragoman
  • James Eagles: Barry Arnold
  • Frank Reicher: Dr. Jaipur
  • George Irving: Prof. Arnold

Charlie Chan in Ägypten (Original: Charlie Chan in Egypt) ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm mit Warner Oland als Titelheld und Rita Hayworth in einer Nebenrolle aus dem Jahr 1935. Die Figur des chinesisch-hawaiischen Detektivs Charlie Chan basiert auf einer Romanreihe von Earl Derr Biggers.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Detektiv Charlie Chan reist im Auftrag der französischen Gesellschaft für Archäologie nach Ägypten, um vor Ort herauszufinden, warum wertvolle Fundstücke einer französischen Grabung unter der Leitung von Professor Arnold statt in den Museen von Paris in privaten Sammlungen auftauchen. In Kairo angekommen, erfährt Chan von Arnolds Tochter Carol und ihrem Verlobten Tom Evans, dass der Professor seit über einem Monat vermisst wird. Um Carols Nerven zu beruhigen, lässt Tom Dr. Anton Racine zu ihr bringen, nachdem sie halluziniert, Sachmet, die ägyptische Göttin der Rache, zu sein, die das Grab bewacht, wo die Artefakte gefunden wurden. Dr. Racine verabreicht ihr ein Beruhigungsmittel und ihre Dienerin Nayda kümmert sich um sie, während Chan seinen Ermittlungen nachgeht. Im Labor von Arnolds Haus untersuchen Chan, Tom und Professor John Thurston daraufhin eine Mumie der Grabung mit Hilfe von Röntgenstrahlen. Als Chan bemerkt, dass in der Brust der Mumie eine Pistolenkugel steckt, befreien sie die angebliche Mumie von ihrer Hülle und entdecken, dass darin kein altägyptischer Herrscher seine letzte Ruhe fand, sondern Professor Arnold.

Prof. Thurston offenbart Chan anschließend, dass er es war, der die Fundstücke an private Sammler gewinnbringend verkauft hatte, um Dr. Racine Geld zurückzuzahlen, welches er sich von diesem einst geliehen hatte. Arnolds Sohn Barry, der sich ebenfalls im Kreis der Wissenschaftler aufhält, hört heimlich, wie sich Chan und Thurston über den Tod seines Vaters unterhalten und in einem Anfall von Hysterie verkündet er, dass seine gesamte Familie früher oder später durch den Fluch des Grabes vorzeitig sterben werde.

Noch in der gleichen Nacht will Chan das Grab genauer unter die Lupe nehmen. Zu diesem Zweck begleiten ihn Tom und dessen Diener Snowshoes. Nur kurz nachdem sie das Grab betreten, werden sie von einer Vision der Sachmet heimgesucht, sodass sie sofort ihr Vorhaben abbrechen und in ihre Unterkunft zurückkehren. Am nächsten Tag reist Chan nach Luxor, um dem Chemiker, der Dr. Racines Medizin fabriziert, einige Fragen zu stellen. Als Chan in Arnolds Haus zurückkehrt, ist eine Autopsie des Professors bereits im vollen Gange. Als Chan mit der Leiche allein ist, entnimmt er ihr die Kugel nahe dem Herzen und versammelt kurz darauf alle Beteiligten im Salon des Hauses. Er befragt Dr. Racine nach einer Droge namens Mapouchari, die schwere Halluzinationen und den Tod verursacht. Chan vermutet, dass eben dieses Mittel in kleinen Dosen auf Carols Zigaretten platziert wurde, um bei ihr Wahnvorstellungen hervorzurufen.

Als Chan mit Barry Arnold über dessen Vater und einen geheimen Schatz sprechen will, findet er diesen tot in seinem Zimmer vor. Er starb, während er auf seiner Violine spielte. Angesichts dieses weiteren Todesfalls, beschließen Chan, Tom und Snowshoes, das Grab erneut zu betreten, wo sie schließlich eine geheime Kammer finden, die zahlreiche Kostbarkeiten beherbergt. Als Tom diesen Raum betritt, wird er plötzlich angeschossen. Chan und Snowshoes bringen den bewusstlosen Tom unverzüglich zum Haus zurück, um seine Wunde zu versorgen. Daraufhin untersucht Chan Barrys Zimmer, um Hinweise auf einen Mord an Barry zu finden. Wie sich herausstellt, befand sich in Barrys Violine eine kleine Glaskapsel, die mit Giftgas gefüllt war und bei besonders hohen Tönen der Violine zersprang, sodass das Gift freigesetzt wurde und dadurch Barry das Leben nahm. Chan ist überzeugt, dass es die geheime Schatzkammer war, die den Mörder zu seinen Taten motivierte.

Nachdem sich Carol von Thurston überreden lässt, Tom etwas Ruhe zu gönnen und sich selbst schlafen zu legen, erscheint Thurston in Toms Zimmer, um ihn mit Dr. Racines Lanzette an der Stelle seiner Schusswunde zu erstechen. Doch Chan erreicht zusammen mit der Polizei den Schauplatz des Geschehens im letzten Moment und verhindert einen weiteren Mord, nachdem er festgestellt hatte, dass die Kugeln, die Arnold getötet und Tom verletzt hatten, aus Thurstons Waffe stammen. Zudem war es auch Thurston, der Carol mit der Droge in den Wahnsinn treiben wollte. Während dieser schließlich abgeführt wird, erlangt Tom sein Bewusstsein und Carol fällt ihm erleichtert in die Arme.

Hintergrund

Die Figur des Charlie Chan basiert auf einer Romanreihe des amerikanischen Autors Earl Derr Biggers. Charlie Chan in Ägypten war der achte Teil der beliebten Verfilmungen dieser Reihe durch die Fox, wobei Warner Oland erneut die Rolle des chinesisch-hawaiianischen Detektivs übernahm, der Krimifans vor allem durch seine Aphorismen bekannt wurde, wie „Hasty conclusion easy to make, like hole in water“ (zu dt.: „Übereilte Schlüsse lassen sich leicht machen, genauso wie Löcher in Wasser“).[1]

Der erste Charlie Chan-Film wurde bereits 1926 unter dem Titel The House Without a Key gedreht und ab 1931 wurde daraus durch Fox bzw. ab 1935 durch 20th Century Fox eine 16-teilige Serie mit Oland. Danach schlüpfte eine Reihe weiterer Darsteller in die Rolle des Detektivs. Fast 50 Mal erschien Charlie Chan auf der Leinwand, u. a. auch mit Peter Ustinov in Charlie Chan und der Fluch der Drachenkönigin (Charlie Chan and the Curse of the Dragon Queen) von 1981.

Kritiken

„Großartige Atmosphäre, einzigartige Kulissen und noch dazu köstliche Gags von Stepin Fetchit setzen diesen [Film] an die Spitze der Charlie Chan-Reihe. Oland ist in Hochform.“

Photoplay[2]

„Das Ergebnis hat alle Zutaten, um den Ansprüchen von Krimifans gerecht zu werden. [...] Neben Oland liefert Eagles eine ebenfalls herausragende Leistung.“

Variety[3]

Charlie Chan in Ägypten ist ein lebendiger und unterhaltsamer, wenngleich auch unbedeutender Krimi. [...] Warner Oland ist natürlich ideal besetzt in seiner berühmtesten Leinwandrolle.“

André Sennwald, The New York Times[4]

Charlie Chan in Ägypten hat ein ziemlich anständiges Skript zu bieten; und die Kulisse und Horrorelemente geben diesem Film eine spezielle Note, durch die er innerhalb der Reihe hervorsticht. [...] Wie immer ist Warner Oland als Chan herausragend und es ist zudem ein Vergnügen, die noch sehr junge Rita Hayworth als Dienerin zu sehen.“

Hal Erickson, All Movie Guide[5]

Deutsche Fassung

Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1977 durch die Lingua Film GmbH München im Auftrag der ARD.[6]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Charlie Chan Warner Oland Klaus Höhne
Carol Arnold Pat Paterson Johanna Mertinz
Tom Evans Thomas Beck Günter Clemens
Nayda Rita Hayworth Monika Rasky
Dr. Anton Racine Jameson Thomas Eberhard Mondry
Prof. John Thurston Frank Conroy Karl Walter Diess

Literatur

  • Charles P. Mitchell: A Guide to Charlie Chan Films. Greenwood Press, 1999, 312 S., ISBN 0-313-30985-X (engl. Ausgabe)
  • Howard M. Berlin: The Charlie Chan Film Encyclopedia. McFarland & Company, 2005, 384 S., ISBN 0-7864-2452-4 (engl. Ausgabe)
  • Ken Hanke: Charlie Chan at the Movies: History, Filmography, and Criticism. McFarland & Company, 2004, 270 S., ISBN 0-7864-1921-0 (engl. Ausgabe)

Einzelnachweise

  1. Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 61
  2. "Grand atmosphere and unique settings plus some hilarious comedy with Stepin Fetchit puts this one way up top in the Charlie Chan series. Oland is A-1.", Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 62
  3. "The outcome has all that it takes to satiate the general run of mystery addicts. [...] Next to Oland's, the standout performance is that of Eagles.", Variety
  4. "Charlie Chan in Egypt [...] is a lively and entertaining if somewhat minor mystery work. [...] Warner Oland, of course, is quite perfect in his most famous screen characterization.", New York Times
  5. "Charlie Chan in Egypt also boasts a pretty decent script, and the setting and horror elements add a special quality to this entry which makes it stand out in the series. [...] As always, Warner Oland is tops as Chan, and it's also a treat to catch a very young Rita Hayworth as a servant.", All Movie Guide
  6. synchrondatenbank.de

Weblinks


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