- Charlie Wilson (Politiker, 1933)
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Charles Nesbitt „Charlie“ Wilson (* 1. Juni 1933 in Trinity, Texas; † 10. Februar 2010 in Lufkin, Texas) war ein US-amerikanischer Politiker. Er war texanischer Kongressabgeordneter der Demokratischen Partei und ehemaliger amerikanischer Marineoffizier. Er ist durch seine führende Rolle bei der größten verdeckten CIA-Operation der Geschichte bekannt geworden, die die afghanischen Mudschahidin im Widerstand gegen die sowjetische Intervention unterstützte. Das 2003 erschienene Buch Der Krieg des Charlie Wilson, auf dem auch ein 2007 unter demselben Titel erschienener Kinofilm basiert, behandelt diesen Abschnitt seines Lebens.
Inhaltsverzeichnis
Jugend und Ausbildung
Wilson wurde in Trinity im Trinity County, Texas geboren und graduierte 1951 an der Trinity High School. Anschließend schrieb er sich an der United States Naval Academy ein, wo er 1956 mit einem Bachelor abschloss.
Politische Karriere
Als Erwachsener zunächst politisch uninteressiert, unterstützte er als Freiwilliger den Präsidentschaftswahlkampf von John F. Kennedy. Im Jahr 1960 entschied er sich, während eines dreißigtägigen Urlaubs von der Navy, für ein Amt in Texas zu kandidieren – obwohl es die Auflagen der Navy verbieten, als aktiver Soldat für ein öffentliches Amt anzutreten. Mit der Unterstützung von Familie und Freunden schaffte er es 1961, dieses Ziel zu erreichen und wurde für den Wahlbezirk 18 (Trinity) Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Texas. 1966 wurde er im Wahlbezirk 6 (Lufkin) in den Senat von Texas gewählt. Bevor er 1972, ebenfalls im Wahlbezirk Lufkin, für die Demokraten in das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten gewählt wurde, hatte er durch seinen ausschweifenden Lebensstil bereits den Spitznamen „Good Time Charlie“ (deutsch: „Partylöwe“) erhalten.
Sowjetisch-Afghanischer Krieg
Wilson las 1980 einen Artikel in der Associated Press über hunderttausende Menschen, die aus Afghanistan flüchteten – eine Tatsache, die in der amerikanischen Öffentlichkeit bis dahin kaum Beachtung fand. Da Wilson kurz zuvor in einen Ausschuss für die Budgetkontrolle des CIA gerufen worden war, sorgte er dafür, dass sich das Budget für die verdeckte „Operation Cyclone“ von 20 bis 30 Millionen US-Dollar im Jahr 1980 auf 630 Millionen US-Dollar im Jahr 1987 erhöhte.[1] Dieses Budget hatte einen erheblichen Einfluss auf die militärische Ausrüstung der Mudschahidin und die Entwicklung des Krieges in Afghanistan.[2]
Ruhestand
Nachdem er 1997 nicht mehr in den amerikanischen Kongress gewählt wurde, zog er sich nach Lufkin, Texas zurück, wo er bis zu seinem Tode lebte. Im Februar 1999 heiratete er Barbara Alberstadt, die er bereits 1980 auf einer Party in Washington D.C. kennengelernt hatte. Im September 2007 unterzog er sich einer Herztransplantation. Drei Monate später war Charlie Wilson bei der Filmpremiere des Films Der Krieg des Charlie Wilson in L.A. anwesend und sprach gerührt: „Sie waren gut zu mir.“
Literatur
- George Crile: „Charlie Wilson’s War“ 2003, dt. „Der Krieg des Charlie Wilson“. Wolfenbüttel: Seeliger-Verlag 2008, ISBN 978-3-936281-32-3
Verfilmung
„These things happened. They were glorious and they changed the world… and then we fucked up the end game.“
„Diese Dinge sind geschehen. Sie waren glorreich und veränderten die Welt … und dann vermasselten wir alles.“
– Charlie Wilson: Abschlusszitat im Film
Das Zitat bezieht sich auf die nach dem Krieg ausbleibende finanzielle Hilfe der USA zum Wiederaufbau Afghanistans.
Weblinks
- Charles Wilson im Biographical Directory of the United States Congress
- Charlie Wilson Biografie auf biography.com (englisch)
- „Afghanistan’s New Militant Alliances,“ Artikel der BBC über die Geschichte der militärischen Besetzung Afghanistans zitiert Wilson’s Einflussnahme, 17. April 2006 (englisch)
- „Charlie Did It,“ von Paul Wolf, 7. Juni 2003, zitiert aus der Financial Times (englisch)
- Stern-Artikel über den Kinofilm mit aktuellem Foto von Wilson
- Charles Wilson Congressional Papers bei der Stephen F. Austin University auf sfasu.edu (englisch)
- Nachruf von Brian Cloughley
Einzelnachweise
- ↑ Peter Bergen: Holy War, The Free Press, New York 2001, S. 68.
- ↑ CIA in Afghanistan: Das Erbe des Charlie Wilson
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