Chenopodioideae

Chenopodioideae
Chenopodioideae
Guter Heinrich (Chenopodium bonus-henricus)

Guter Heinrich (Chenopodium bonus-henricus)

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)
Unterfamilie: Chenopodioideae
Wissenschaftlicher Name
Chenopodioideae
Burnett
Atriplex halimus
Grayia spinosa
Gestielte Keilmelde (Halimione pedunculata)

Die Chenopodioideae sind eine Unterfamilie in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Zu den Chenopodioideae gehören einjährige und ausdauernde krautige Pflanzen, Halbsträucher, Sträucher oder kleine Bäume. Die Laubblätter sind meist wechselständig und flach.

Häufig kommen eingeschlechtige Blüten vor. Viele Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch) oder haben gemischte Blütenstände aus zwittrigen und eingeschlechtigen Blüten; einhäusig getrenntgeschlechtig (diözisch) sind Spinacia, Rhagodia, Grayia, Exomis und Atriplex. Den weiblichen Blüten der Atripliceae fehlt meist die Blütenhülle, dafür sind sie von zwei Deckblättern (Brakteolen) umhüllt. Arten mit Blütenhülle haben bis zu fünf Perianthblätter. Der Same ist horizontal oder vertikal, mit ringförmigem oder hufeisenförmigem Embryo.

Verbreitung

Die Chenopodioideae sind weltweit verbreitet, die Wurzeln der Unterfamilie liegen in Eurasien.

Systematik

Die Gattungen dieser Unterfamilie wurden früher in die Familie der Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae) gestellt.

Die Unterfamilie Chenopodioideae wird in drei Tribus gegliedert und enthält etwa 25 Gattungen:

  • Tribus Atripliceae C.A.Mey.:
    • Archiatriplex-Clade: Diese Gruppe aus artenarmen Gattungen mit disjunkter Verbreitung wird als Überbleibsel einer frühen Entwicklungslinie angesehen, die wohl ehemals weit verbreitet und artenreich gewesen ist:
      • Archiatriplex G.L.Chu: Mit der einzigen Art:
        • Archiatriplex nanpinensis G.L.Chu: Es ist ein Endemit in der chinesischen Provinz Sichuan, kommt dort nur im nördlichen Teil in Nanping vor und gedeiht dort zwischen Sträuchern, an strauchigen Hängen, Ufern von Fließgewässern und in der Nähe von Bauernhöfen in Höhenlagen von etwa 2100 Meter. [1]
      • Exomis Fenzl ex Moq.: Mit der einzigen Art:
        • Exomis microphylla (Thunb.) Aellen: Sie ist ein Halbstrauch im südlichen und westlichen Afrika und wächst in Gärten und Hecken.
      • Extriplex: Mit zwei Arten im westlichen Nordamerika.
      • Grayia Hook. & Arn. (Syn.: Zuckia Standl.): Mit etwa vier strauchigen Arten im westlichen Nordamerika.
      • Holmbergia Hicken: Mit der einzigen Art:
      • Manochlamys Aellen: Mit der einzigen Art:
      • Microgynoecium Hook. f.: Mit der einzigen Art:
        • Microgynoecium tibeticum: Sie kommt in Tibet und Sikkim vor und wächst in alpinen Wiesen und an gestörten Stellen.
      • Proatriplex: Mit der einzigen Art:
        • Proatriplex pleiantha (W.A.Weber) Stutz & G.L.Chu: Die einjährige Art kommt im westlichen Nordamerika vor.
      • Stutzia (Syn. Endolepis Torr.): Mit zwei einjährigen Arten im westlichen Nordamerika.
    • Atriplex-Clade: Mit der Mehrzahl der Arten in zwei Gattungen:
      • Melden (Atriplex L., Syn.: Blackiella, Cremnophyton, Haloxanthium, Neopreissia, Obione, Pachypharynx, Senniella, Theleophyton): Mit etwa 300 Arten weltweit.
      • Keilmelden (Halimione Aellen): Mit etwa drei Arten in Europa und Vorderasien, beispielsweise:
  • Tribus Axyrideae (Heklau) G.Kadereit & A.Sukhor., mit einer charakteristischen Behaarung aus Sternhaaren:
    • Axyris L.: Mit etwa sechs Arten in Zentralasien, Himalaja und westlichen China.
    • Ceratocarpus L.: Mit zwei Arten in Osteuropa und Westasien.
    • Krascheninnikovia Gueldenst.: Mit etwa acht Arten in Eurasien und Nordamerika.
  • Tribus Chenopodieae: Diese Tribus und insbesondere die Gattung Gänsefuß sind nach Kadereit et al. (2010) nicht monophyletisch. Daher sind hier in den nächsten Jahren taxonomische Umgruppierungen zu erwarten.
    • Baolia H.W.Kung & G.L.Chu: Mit der einzigen Art:
      • Baolia bracteata H.W.Kung & G.L.Chu: Es ist ein Endemit in der chinesischen Provinz Gansu, kommt dort nur im südlichen Teil in Têwo vor und gedeiht an sonnigen, steppenartigen Hängen in Höhenlagen von etwa 1900 Meter. [2]
    • Gänsefuß (Chenopodium L., Syn.: Ambrina Spach): Mit etwa 100 Arten weltweit.
    • Cycloloma Moq., (Syn.: Cyclolepis Moquin-Tandon): Mit der einzigen Art:
      • Cycloloma atriplicifolium (Sprengel) J.M.Coulter: Sie ist weitverbreitet in Kanada, den USA und im nördlichen Mexiko. [3]
    • Dysphania R.Br.: Mit etwa 32 Arten weltweit, beispielsweise:
      • Epazote, auch Mexikanischer Drüsengänsefuß (Dysphania ambrosioides (L.) Mosyakin & Clemants)
    • Einadia Raf.: Mit etwa sechs Arten in Australien und Neuseeland.
    • Micromonolepis Ulbr.: Mit der einzigen Art:
      • Micromonolepis pusilla (Torr. ex S. Watson) Ulbr.: Sie kommt im westlichen Nordamerika vor.
    • Monolepis Schrad., mit fünf Arten in nördlichen Sibirien, im westlichen Nordamerika und Südamerika
    • Rhagodia R.Br.: Mit etwa elf Arten in Australien.
    • Scleroblitum Ulbr.: Mit der einzigen Art:
      • Scleroblitum atriplicinum (F.Muell.) Ulbr.: Sie kommt in Australien vor.
    • Spinat (Spinacia L., Syn.: Sevada Moq., Spinacea Schur orth. var.): Mit etwa drei Arten in Nordafrika und Vorderasien, beispielsweise:
    • Suckleya A.Gray: Mit der einzigen Art:
      • Suckleya suckleyana (Torr.) Rydb.: Diese sukkulente einjährige Art kommt im westlichen Nordamerika vor.

Quellen

Literatur

  • Gudrun Kadereit, Evgeny V. Mavrodiev, Elizabeth H. Zacharias & Alexander P. Sukhorukov: Molecular phylogeny of Atripliceae (Chenopodioideae, Chenopodiaceae): Implications for systematics, biogeography, flower and fruit evolution, and the origin of C4 Photosynthesis, In: American Journal of Botany, Volume 97 (10), 2010, S. 1664-1687. pdf-Datei.

Einzelnachweise

  1. Gelin Zhu, Sergei L. Mosyakin & Steven E. Clemants: Chenopodiaceae: Archiatriplex, S. 360 - Online, In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 5: Ulmaceae through Basellaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2003, ISBN 1-930723-27-X.
  2. Gelin Zhu, Sergei L. Mosyakin & Steven E. Clemants: Chenopodiaceae: Baolia, S. 375 - Online, In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 5: Ulmaceae through Basellaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2003, ISBN 1-930723-27-X.
  3. Sergei L. Mosyakin: Cycloloma: Cycloloma, S. 264-265 - Online, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 4: Magnoliophyta: Caryophyllidae, part 1., Oxford University Press, New York u. a. 2003, ISBN 0-19-517389-9.

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