Christian Roder

Christian Roder

Christian Roder (* 5. Dezember 1845 in Dangstetten; † 4. Mai 1921) war ein deutscher Lehrer, Archivar und Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Roders Eltern waren der Gemeinderechner und Landwirt Xaver Roder und Katharina geborene Mühlhaupt. Er sollte Priester werden und kam auf die Bezirksschule in Zurzach und anschließend an das Lyzeum in Konstanz. Die Zeit des Kulturkampfes bewog ihn zum Studium der Klassischen Philologie, vor allem begeisterten ihn Latein und Griechisch. 1872 bestand er das Staatsexamen und wurde Lehrer in Karlsruhe. Es folgten Schwetzingen, Ladenburg, und Villingen, wo er an der dortigen Realschule von 1876-1892 als Professor tätig war. Im Anschluss wurde er für kurze Zeit nach Rastatt berufen und bekam bald danach die Leitung der Realschule in Überlingen anvertraut, an der er bis 1912 wirkte.

In Villingen war Roder auch Leiter des Stadtarchivs. Von ihm stammen verschiedene wichtige Schriften zur Geschichte Villingens. Er stand in Kontakt mit Sigmund Riezler und Franz Ludwig Baumann. Roder hat die Bestände des Stadtarchivs erschlossen und legte 1886 ein Repetorium des Archivs vor.[1] Er gab die Villinger Chronik des Ratsherrn Heinrich Hug heraus, welche die Zeit des Bauernkrieges beschreibt. Auch bearbeitete er die Geschichte des Schweizerkrieges von 1499.

Seine Lebensarbeit galt der Geschichte der Stadt Villingen. Er bearbeitete die Manuskripte, dennoch wurde seine Arbeit nicht genug anerkannt, so dass er frustriert aufgab, bevor er sie veröffentlichte. Ein versuchter weiterer Anlauf zur Herausgabe scheiterte am Beginn des Ersten Weltkrieges. Die Druckerei Laupp in Tübingen sandte ihm wegen Mangel an Setzerpersonal die Manuskripte zurück. Im Jahre 1970 wurden die 1085 Seiten in der Schriftenreihe der Stadt Villingen veröffentlicht.

In Überlingen war er Mitglied des heute noch bestehenden Bodenseegeschichtvereins und wurde 1902 in den Vorstand gewählt. Roder war Vizepräsident und später Ehrenmitglied.

Schon 1885 wurde er für seine historischen Arbeiten außerordentliches Mitglied in der Badischen historischen Kommission (heute: Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg), und wurde zum Hofrat ernannt. Roder wurde in seiner Heimatgemeinde Dangstetten begraben.

Schriften

  • Heinrich Hug´s Villinger Chronik von 1499 bis 1533,Tübingen 1883
  • Das Zunftwesen im alten Villingen Online-Version

Einzelnachweise

  1. Eineitung in: Christian Roder: Das Zunftwesen im alten Villingen Digitalisat

Literatur

  • Emil Müller-Ettikon: Küssaberg im Landkreis Waldshut, S. 126-127
  • Paul Revellio: Beiträge zur Geschichte der Stadt Villingen, S. 3-6,(mit Abb.), 1964
  • Schriftenreihe der Stadt Villingen: Inventar über die Bestände des Stadtarchivs Villingen, 1970, 2 Bände

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