Christian Schwägerl

Christian Schwägerl

Christian Schwägerl (* 1968 in Weiden in der Oberpfalz) ist ein deutscher Wissenschafts-, Politik- und Umweltjournalist sowie Autor.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Christian Schwägerl sammelte seine ersten journalistischen Erfahrungen bei der Lokalzeitung Der neue Tag. 1988 richtete die Körber-Stiftung einen Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten aus und Schwägerl unternahm mit einem Stipendium eine Recherchereise nach Neuseeland. Für seine angefertigte Reportage erhielt er die Herbert-Weichmann-Medaille für journalistische Talente. Daraufhin absolvierte er von 1989 bis 1990 eine Ausbildung zum Redakteur an der Deutschen Journalistenschule in München. In Folge begann er zunächst ein Studium der Biologie an der Freien Universität Berlin. Dieses schloss er 1996 mit dem Master of Science an der University of Reading ab. Während des Studiums war er als freier Mitarbeiter für die Zeitschrift GEO und die Süddeutsche Zeitung tätig.

Im Jahre 1997 trat er in Bonn in die Parlamentsredaktion der Berliner Zeitung ein. Von 2001 bis 2007 arbeitete er für die Frankfurter Allgemeine Zeitung im Bereich Feuilleton und in den Ressorts Politik und „Natur und Wissenschaft“. Seit Anfang 2008 betreut er die Ressorts Umwelt-, Energie- und Forschungspolitik im Hauptstadtbüro des Nachrichtenmagazins Der Spiegel.

Schwägerl schreibt seit mehr als 20 Jahren über Umweltthemen. Hierfür erhielt er mehrere Auszeichnungen.

Im September 2010 erschien im Riemann-Verlag Schwägerls erstes Buch. Das Buch - Menschenzeit - Zerstören oder gestalten? Die entscheidende Epoche unseres Planeten - baut auf der Forderung des Chemie-Nobelpreisträgers Paul J. Crutzen auf, unser Erdzeitalter von Holozän in Anthropozän („Zeitalter des Menschen“) umzubenennen, weil der Mensch durch sein Bewusstsein, durch Technik und das Wachstum von Bevölkerung und Wirtschaft die Erde langfristig und irreversibel umgestaltet.

Globale Erwärmung, Artenschwund und Überfischung nennt Schwägerl als Belege dafür, dass der Mensch seiner neuen Rolle als Weltbeherrscher bislang nicht gewachsen ist. Er beschreibt einen kulturellen und gesellschaftlichen Reifungsprozess, der zum einen mit bewusster Mäßigung (etwa beim Energie- und Fleischkonsum) und zum anderen mit einer wissenschaftlich-technologischen Offensive zu schaffen sei. Schwägerl entwickelt die Idee eines „Biofuturismus“, bei dem die Kräfte von Wissenschaft und Technik in den Dienst der Biosphäre gestellt werden.[1] Das Buch wurde am 27. September 2010 vom Chef des Uno-Umweltprogramms, Achim Steiner, der Öffentlichkeit vorgestellt. Er würdigte es als ein „intellektuell anspruchsvolles Buch“ sowie als „Werk eines Vaters, der seinen Kindern erklärt, was mit unserer Erde passiert“.

Im Januar 2011 veröffentlichten Schwägerl und Crutzen gemeinsam einen Essay, in dem sie die Anthropozän-Idee beschreiben.[2]

Schwägerl lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Berlin.

Auszeichnungen

Publikationen

  • Menschenzeit: Zerstören oder gestalten? Die entscheidende Epoche unseres Planeten. Riemann Verlag, München 2010, ISBN 3-570-50118-3

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.menschenzeit.de
  2. Essay (engl.)
  3. Georg von Holtzbrinck Preis.
  4. IUCN-Reuters Media Award.
  5. Ecosense-Journalistenpreis.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Menschheitsgeschichte — Die Menschheitsgeschichte umfasst die Entwicklung der gesamten Menschheit. In diesem Artikel geht es um die historische Entwicklung in den einzelnen Weltregionen, die zwar schon früh stark von Interdependenzen bestimmt waren, aber erst seit Ende… …   Deutsch Wikipedia

  • Der Architekt (Zeitschrift) — Titelseite „Der Architekt“, 6/2009 Der Architekt ist die Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten BDA. Die Zeitschrift wurde 1952 gegründet und erscheint seit 2007 mit sechs Ausgaben pro Jahr. Der Architekt ist interdisziplinär ausgerichtet:… …   Deutsch Wikipedia

  • Der Spiegel — Beschreibung Nachrichtenmagazin Sprache …   Deutsch Wikipedia

  • Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus — Der Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus ist ein deutscher Journalistenpreis. Der Preis wurde 1995 von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck anlässlich des 150 jährigen Bestehens der Zeitschrift „Scientific American“, einer …   Deutsch Wikipedia

  • Achim Steiner — (* 1961 in Carazinho, Brasilien) ist ein deutscher Politiker und Untergeneralsekretär bei den Vereinten Nationen. Derzeitig leitet er als Exekutivdirektor das UN Umweltprogramm (UNEP). Leben Achim Steiner (links) auf der „TUNZA International… …   Deutsch Wikipedia

  • Berliner Museum für Naturkunde — Naturkundemuseum, Eingangsbereich Das von 2005 bis 2007 überarbeitete Skelett von Brachiosaurus …   Deutsch Wikipedia

  • Cobalt — Eigenschaften …   Deutsch Wikipedia

  • Cobalt-60 — Eigenschaften …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Energie-Agentur — GmbH (dena) Rechtsform GmbH Gründung Herbst 2000 Sitz Be …   Deutsch Wikipedia

  • Jürgen Mlynek — (* 15. März 1951 in Gronau (Leine)) ist ein deutscher Physiker und seit 2005 Präsident der Helmholtz Gemeinschaft. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Veröffentlichungen (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”