Deutsche Energie-Agentur

Deutsche Energie-Agentur
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
Logo der dena
Rechtsform GmbH
Gründung Herbst 2000
Sitz Berlin
Leitung Stephan Kohler, Andreas Jung
Mitarbeiter 2010: ca. 150
Umsatz 2009: EUR 23 Mio
Branche Energie
Website http://www.dena.de

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (kurz dena) ist ein deutsches Unternehmen, das sich als Kompetenzzentrum für Energieeffizienz und erneuerbare Energien bezeichnet. Es befindet sich mehrheitlich in Staatseigentum.

Inhaltsverzeichnis

Finanzierung und Anteilseigner

Anteilseigner ist zu 50 % der Bund direkt, zusätzlich hierzu der Bund mit 21 % und die Länder mit 5 % indirekt über die KfW Bankengruppe. Seit 2007 sind mit je 8 % Allianz SE, Deutsche Bank AG und DZ BANK AG beteiligt.

Über 50 % der laufenden Mittel zahlt die Energiewirtschaft, überwiegend die vier großen Stromkonzerne (E.on, EnBW, RWE, Vattenfall Europe), weitere Mittel kommen aus staatlichen Förderprogrammen und Aufträgen.

Kritik

In die Kritik geriet, dass die dena 2008 eine Stromunterversorgung (Stromlücke) voraussagte, falls keine neuen Großkraftwerke errichtet würden.[1][2]

Die Deutsche Umwelthilfe bezeichnete die hierzu verwendeten Zahlen als „Zweckpropaganda“ und warf der Studie methodische Schwächen und den Hintergrund einer politischen Agenda vor. Die Ergebnisse der dena-Studie widersprachen einer Studie des Bundesumweltministeriums, die Strombedarf und Strommenge auf Stundenbasis untersucht hatte und zu dem Ergebnis kam, dass für eine sichere Stromversorgung bis 2020 weder AKW-Laufzeitverlängerungen noch zusätzliche Kohlekraftwerke nötig seien.[3][4]

Eine 2010 publizierte Studie der WestLB kommt zu dem Schluss, dass neue Kohlekraftwerke nur noch selten wirtschaftlich rentabel sind: "Unter den heutigen Rahmenbedingungen am deutschen Strommarkt rechnen sich Investitionen in fossile Großkraftwerke oft nicht mehr. (...) Ein Ausbau der Erneuerbaren Energien hat eine Strompreis senkende Wirkung an der Strombörse. Dies führt zu einer Verschlechterung der Rendite von allen Kraftwerken, die sich am Strommarkt behaupten müssen. (...) Die vermehrte Investition der großen Stromversorger in Erneuerbare Energien ist (...) als wirtschaftlich richtiger Schritt zu werten." [5]

Personalia

  • dena-Geschäftsführer Stephan Kohler stand im Sommer 2009 vor dem Wechsel zur RWE, als Vorstand der geplanten RWE-Effizienzgesellschaft. Weil RWE-Netzvorstand Rolf Martin Schmitz jedoch keine Kompetenzen abgeben und Kohlers Ressort bei RWE auf eine „Denkfabrik“ beschränken wollte, erklärte Kohler im Mai 2009, doch bei der dena zu bleiben.[6]
  • Anfang 2011 hat Kohler den Vorsitz des Beirates der RWE Innogy übernommen [7]

Einzelnachweise

  1. Deutsche Umwelthilfe: Stromlücke entspringt „strategischem Kalkül“ der Energiekonzerne. Pressemeldung vom 7. April 2008.
  2. Darstellung des Stromlückenstreits und Synopse der Energieprognosen
  3. Frank Dohmen und Christian Schwägerl: Energiepolitik – Atomkraft macht Klimakiller billiger, 18. Oktober 2009, unter SPON.
  4. Nadine Michel: Trotz Überschüssen – Energieagentur warnt vor Stromlücke, 21. Oktober 2009, online unter taz.de.
  5. www.climate-mainstreaming.net/co2strom
  6. Kohler findet neue RWE-Tochter zu wenig attraktiv und bleibt bei der Dena
  7. Stephan Kohler wird Beirats-Chef der RWE Innogy

Weblinks


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