Corvette C6 Z06-R GT3

Corvette C6 Z06-R GT3

Die Corvette C6 Z06-R GT3 basiert auf der normalen Serien-Z06 der Corvette C6. Im Jahre 2005 wurde im Auftrag von General Motors (GM-Racing) die Z06 durch den bekannten Tuner und Entwickler "Callaway Competition" in Leingarten bei Heilbronn zur Z06-R GT3 umgebaut. Diese Rennversion ist ausschließlich für die FIA-Rennserien nach GT3-Reglement bestimmt. Äußerlich gleicht die Z06-R GT3 der originalen Z06 und auch bei der Leistung des Motors wurde nicht viel verändert, technisch unterscheidet sie sich jedoch deutlich von der Straßenversion. Sämtliche Corvette in der FIA GT3 und bei den ADAC GT Masters kommen aus dem Callaway-Stall. Das Team um Ernst Wöhr hat diese Renn-Vette in Eigenregie entwickelt. Um die Aerodynamik zu verbessern, wurde im Windkanal getestet.

Inhaltsverzeichnis

Technik

Um das Fahrzeuggewicht zu vermindern wurde der Innenraum ausgeräumt, ein FIA-konformer Überrollkäfig eingebaut und die Serienräder durch Zentralverschluss-Magnesium-Felgen von OZ ersetzt, bestückt mit Vollslicks (30/65-18 vorne und 31/71-18 hinten). Es wurde eine Plexiglas-Heckscheibe sowie ein pneumatisches Wagenhebesystem installiert. Der Motor ist mit einer speziellen Trockensumpfschmierung, Katech-Kolben und speziellen Nockenwellen ausgestattet. Die Höchstdrehzahl liegt mit ca. 6.300/min niedriger als die Serienversion (7.000/min), eine höhere Drehzahl ist aber im GT3 nicht notwendig, da der Motor durch einen FIA-Luftmengenbegrenzer begrenzt wird.

Motor

Obwohl der Motor und damit die Leistung fast Serie ist, lässt sich das Fahrzeug dank leichterer Carbon-Karosserie, sequenziellem Getriebe und dem optimierten Renn-Fahrwerk fast wie ein GT1-Wagen fahren. Die Z06-R lenkt direkt ein und beschleunigt danach sehr schnell und stabil aus Kurven heraus. Das Callaway-Team hat mit seiner Corvette einen ernstzunehmenden Gegner für die Konkurrenz von Porsche und Lamborghini gebaut.

Der sieben Liter große V-Motor mit acht Zylindern leistet mit 540 PS nur etwa 30 PS mehr als ein Serienmodell. Das maximale Drehmoment von 650 Nm ist im Vergleich zur normalen Z06 mit 637 Nm auch ähnlich. Dafür wiegt die Z06-R fast 200 Kilo weniger. Mit einem Leergewicht knapp über 1200 kg und zusammen mit dem sequenziellen Getriebe sprintet die GT3-Corvette aus dem Stand in 3,9 Sekunden auf 100 und in nur 10,2 Sekunden auf 200 km/h. Mit der normalerweise eingebauten Übersetzung ist lediglich eine Höchstgeschwindigkeit von 285 km/h möglich. Mit anderen Zahnrädern im Getriebe und somit anderer Getriebeübersetzung werden aber mehr als 320 km/h erreicht.

Fahrwerk

Seit der Saison 2008 verfügt auch die Corvette über ein sequentielles 6-Gang-Getriebe von Hewland. Die Serientanks wurden durch FT3-Sicherheitstankzellen aus Kevlar mit Schnelltanksystem ersetzt. Das Fahrwerk ist mit Schraubenfedern anstatt mit Blattfedern ausgestattet. Die Karosserie wurde aufgrund der großen Raddurchmesser und Felgenbreiten durch eigenentwickelte Carbon-Kotflügel verbreitert. Zusätzlich wurden für mehr Abtrieb ein Frontsplitter sowie ein Heckflügel, der an die GT1-Corvette erinnert, angebracht. Das Homologationsgewicht beträgt 1.272 kg, nach der FIA Balance of Performance-Regelung muss jedoch seit dem Rennen in Oschersleben 2008 mit 80 kg Zusatzballast gefahren werden.

Erfolge

Die Leistungsdaten alleine entscheiden nicht über den Erfolg dieses Fahrzeugs. Die einzelnen Komponenten in diesem Auto sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Motor, Fahrwerk und Bremse harmonieren so gut, dass auch ein Gastfahrer zügig um den Kurs kommen kann. So weit entfernt von der GT1-Corvette ist diese Z06-R zwar nicht mehr, dafür ist sie aber nicht so laut und schwer zu beherrschen. Ein zusätzlicher Schalldämpfer lässt sich bei Bedarf wieder ausbauen. Wegen der verschiedenen Lärmvorschriften wird ein 98-Dezibel-Endschalldämpfer für manche Tracktests verbaut; normalerweise entwickelt der Rennwagen 110 Dezibel.

In der FIA-GT3-Europameisterschaft 2008 war dieses Team mit den Piloten James Ruffier und Arnaud Peyroles fast unschlagbar. Mit elf Punkten Vorsprung sicherten sich die beiden Franzosen im Z06R GT3 beim Saisonfinale in Dubai den Europameistertitel. Damit setzten sie die Erfolgsgeschichte der von Callaway entwickelten und aufgebauten Corvette in der hart umkämpften GT3-EM fort. Mit dem Gewinn der EM-Teamwertung 2007, der Fahrer-Vizemeisterschaft 2007 und dem Titelgewinn 2008 ist „Martini Callaway Racing“ das erfolgreichste Team in der seit 2006 ausgefahrenen FIA-GT3-Europameisterschaft.

Hier ein kurzer Überblick:

  • 2007: Team-Meister / Champion in der FIA GT3-Europameisterschaft
  • 2007: Vize-Fahrer-Meister in der FIA GT3-Europameisterschaft
  • 2008: Dritter Platz als Team-Meister in der FIA GT3-Europameisterschaft
  • 2008: Fahrer-Meister in der FIA GT3-Europameisterschaft
  • 2009: Vize-Fahrer-Meister in der ADAC GT Masters
  • 2009: Team-Meister in der ADAC GT Masters

Technische Daten

Technische Daten Corvette Z06-R GT3 Corvette Z06 (Serie)
Motor LS7 V8 7.0 Liter LS7 V8 7.0 Liter
kW (PS) bei 1/min 397 (540)/6400 377 (512)/6300
Literleistung 77,1 PS/Liter 73 PS/Liter
Nm bei 1/min 650 637
Getriebe 6-Gang sequentiell 6-Gang manuell
Reifen vorne / hinten 30-65-18 / 31-71-18 275-35-18 / 325-30-19
Reifenhersteller Michelin Goodyear
Länge/Breite/Höhe 4545/1927/1190 mm 4459/1927/1246 mm
Leergewicht 1272 kg 1418 kg
Leistungsgewicht 2,36 kg/PS 2,77 kg/PS
Tankvolumen 100 Liter 69 Liter
Treibstoff FIA Rennbenzin 102 Super Plus
Fahrzeugpreis (2009) 265'000.-- € 88'000.-- €

Fahrleistungen

Messwerte Corvette Z06-R GT3 Corvette Z06 (Serie)
Beschleunigung 0–100 km/h 3,9 s 3,9 s
Beschleunigung 0–200 km/h 10,1 s 11,9 s
Bremsweg aus 100–0 km/h ca. 28 m 34,9 m
Höchstgeschwindigkeit 295-320 km/h 320 km/h

Weblinks

 Commons: Chevrolet Corvette Z06-R GT3 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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