Dahn Ben-Amotz

Dahn Ben-Amotz

Dahn Ben-Amotz, eigentlich Moshe Tehilimzeigger, (* 13. April 1924 in Rivne, heute Ukraine; † 20. Oktober 1989 in Jaffa) war ein israelischer Autor, Journalist und Radiomoderator.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ben-Amotz wurde von seinen Eltern 1938 Palästina geschickt; seine Eltern überlebten den Holokaust nicht. Ben-Amotz kam in das Dorf Ben Shemen Youth und fand dort in Schimon Peres einen verantwortungsvollen Mentor. Dort änderte Ben-Amotz seinen Namen in „Moshe Shimony“ um sich damit den Anschein eines Sabra zu geben.

In den 18940er Jahren schloß sich Ben-Amotz der Palmach der Hagana an und änderte dabei seinen Namen endgültig in Dahn Ben-Amotz. Er kämpfte 1947/48 im Palästinakrieg und wurde 1948 als Emissär und Journalist nach Paris gesandt. Von dort aus ging er in die USA und hielt sich dort für einige Zeit auch in Hollywood auf. Dort machte er unter anderem die Bekanntschaft von Marlon Brando und Blackie Dammett und erhielt durch deren Unterstützung 1951 eine kleine Rolle in Elia Kazans Film Endstation Sehnsucht (A streetcar named desire).

Mitte der 1950er Jahre kehrte Ben-Amotz nach Israel zurück und arbeitete dort beim Radio. Er wurde als Moderator von „Drei Männer in einem Boot“, einem satirischen Wochenrückblick sehr schnell über die Landesgrenzen hinweg bekannt. Daneben schrieb er Feuilletons und politische Essays für mehrere Zeitungen.

1980 wurde bei Ben-Amotz Leberkrebs diagnostiziert. Während dieser Zeit reiste er nach und durch Polen und besuchte auch das Konzentrationslager Ausschwitz. Durch diese Reise wurde auch publik, daß er polnische Wurzeln hatte und nicht wie Zeit seines Lebens kolportiert im gelobten Land geboren zu sein.

Am 8. April 1989 gab Ben-Amotz eine große Abschiedsfeier in Jaffa zu der 150 Gäste geladen waren; darunter Jaakov Agmon, Gila Almagor, Shlomo Artzi, Nurit Galron, Amos Keinan, Josef Lapid, Amos Oz, Jehudit Ravitz und Meir Shalev.

Dahn Ben-Amotz starb mit 65 Jahren am 20. Oktober 1989 in Jaffa und fand dort zwei Tage später auch seine letzte Ruhestätte.

Rezeption

1956 verfasste Ben-Amotz zusammen mit Haim Hefer „A bag of fibs“, eine Anthologie von kurzen Geschichten aus den Zeiten der Hagana. Dieses Buch errang schon bald Kultstatus. Die Kurzgeschichte „Parents Meeting“ erschien 1962 und schilderte das Schicksal der Einwanderer Israels; dass diese Geschichte autobiographische Züge trägt, tat ihrer Verbreitung keinen Abbruch. Schon lange bedauerte Ben-Amotz das Verschwinden vieler Dialektausdrücke, welche durch das Zusammenwachsen des israelischen Volkes immer weniger wurden und deshalb versuchte er 1972 zusammen mit Nwetiva Ben Yehuda mit einem kleinem Wörterbuch dagegen anzukämpfen.

Im Januar 1992 veröffentlichte Amnon Dankner eine Biographie über Ben-Amotz indem er diesem unterstellte, mit 13 Jahren ein inzestuöses Verhältnis zu seiner Mutter gehabt zu haben. Dieses und weitere Unterstellungen Dankners führten zu einem Skandal, der den finanziellen Erfolg dieses Buches bei weitem übertraf. 2005 startete die online-Zeitung Ynetnews (Ynet) eine Umfrage nach den 200 bekanntesten/beliebtesten/größten Israelis aller Zeiten und dabei kam Ben-Amotz auf Platz 140.

Werke (Auswahl)

Drehbücher
  • Gilberto Tofano (Regie): Matzor. 1968.
  • Uri Zohar (Regie): Loch im Mond. 1964.
  • Otto Preminger (Regie): Exodus. 1960 (nach Leon Uris gleichnamigen Roman).
Romane
  • Masken in Frankfurt. Roman („To rember, to forget“). Bleicher Verlag, Gerlingen 1999, ISBN 3-88350-742-3.
  • Screwing isn't everything. Tel-Aviv 1979 (2 Bde.).
Theaterstücke

Rollen

  • Statist – Elia Kazan (Regie): Endstation Sehnsucht. 1951.
  • Architekt – Michal Bat-Adam (Regie): Augenblicke der Zärtlichkeit. 1979.

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