Damülser Berge

Damülser Berge

p1f1

Damülser Berge
Höchster Gipfel Damülser Mittagsspitze (2.095 m ü. A.)
Lage Vorarlberg
Teil der Bregenzerwaldgebirge
Einteilung nach AVF 2008[1] (Nr. 4); AVF 1977[2] (Nr. 10 Damülser Berge und Kanisfluh); SOIUSA (II/B-22.I-A.1.b)
Damülser Berge (Alpen)
Damülser Berge
Koordinaten 47° 19′ N, 9° 53′ O47.3111111111119.88333333333332095Koordinaten: 47° 19′ N, 9° 53′ O
Gestein Jurakalk, Sandstein, Mergel, Flysch (Helvetikum)

Die Damülser Berge sind eine etwa 12 km lange Bergkette im Bregenzerwaldgebirge in Vorarlberg. Sie gehört zum Kernbereich des Hinterwalds. Höchster Gipfel ist die Damülser Mittagsspitze mit 2.095 m ü. A.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Landschaft

Nordflanke der Damülserberge um die Mittagsspitze, von der Wurzachalpe aus, hinten der Freschen-Matonakamm

Die Damülser Berge sind nach dem Ort Damüls benannt, im Süden der Gruppe, im Norden liegt Mellau an der Bregenzer Ach. Die Begre bilden den Südrand des Bezirk Bregenz.

Der Kamm streicht hauptsächlich in West–Ost-Richtung, von Au im Osten gegen das Furkajoch hin. Die Berge bilden nach Süden schöne grasreiche Hänge, nach Norden brechen sie immer wieder in hohen Schroffen (Blanken) ab, mit einigen Wasserfällen,[3] im Osten brechen sie in einer Wand über 1000 Höhenmeter ab. Sie bilden dazwischen Plateaus und Mulden (Wannen), um die Hauseralpe,[4] am Ulfernbach,[5] um die Galtsuttisalpe,[6] und die Kanisalpe [7] auch Hang- und Quell- sowie einige Flachmoore. Moore und kleiner Seen finden sich auch in den Taltobeln der Südhänge, etwa der Sünser See.

Umgrenzung und benachbarte Gebirgsgruppen

Die Damülser Berge umgrenzen sich:

  • im Nordwesten Bregenzer Ach von Mellau bis Au zum Östlichen Bregenzerwaldgebirge (Hirschbergzug und Mittagsfluhstock)
  • im Südwesten Damülser Tal (Argenbach) bis Damüls zur Zitterklapfengruppe, die schon zum Lechquellengebirge gerechnet wird
  • im Südwesten Brägatzbach von Damüls über Alpe Unterdamüls (1486 m) in den obersten Ladritschtobel zur Glatthorngruppe (wird teils zum Bregenzerwald, teils zum Lechquellengebirge gezählt)
  • im Nordwesten Portlaalpe (Sattel 1805 m) – Hintermellenalpe – Kreuzbach zur Freschengruppe
  • im Norden Mellenbach ab Einmündung Haslachbach bis zur Mündung in die Bregenzer Ach zum Dornbirner First

Sowohl im aktuellen Alpenvereinsführer nach Dieter Seibert (2008)[1], als auch in der Vorversion nach Walter Flaig (1977)[2] bilden die Damülser Berge eine der 4 respektive 11 Untergruppen des Bregenzerwaldgebirgs. Flaig hat sie Damülser Berge und Kanisfluh genannt. Die SOIUSA-Gliederung nach Marizzi (2004) ordnet noch die Glatthorn-Gruppe im Süden dazu (22.I-A.1 Glatthorn–Mittagspitze-Kette), die am Sattel von Unterdamüls zusammenhängen.

Panorama von der Kanisfluh über die Damülser Berge zwischen Damülsertal (links, Blick in die Bregenzer Ach bei Au-Rehmen, Hinterster Wald) und Mellauer Talkessel (rechts, Mittelwald): Vom Klippern–Mittagsspitz-Kamm links die Glatthorn–Zitterklapfen-Künzelspitz-Gruppe, ganz links der Diedamskopf vor dem Hohen Ifen im Osten; rechts Freschen, Mörelspitze–First, fern das Bödele bis zum Pfänder gegen Nordwest, ganz rechts wieder die Berge östlich der Bregenzer Ach: Hirschberg–Gopfberg-Zug und Winterstauden-Zug.
Panorama von der Kanisfluh über die Damülser Berge zwischen Damülsertal (links, Blick in die Bregenzer Ach bei Au-Rehmen, Hinterster Wald) und Mellauer Talkessel (rechts, Mittelwald): Vom Klippern–Mittagsspitz-Kamm links die Glatthorn–Zitterklapfen-Künzelspitz-Gruppe, ganz links der Diedamskopf vor dem Hohen Ifen im Osten; rechts Freschen, Mörelspitze–First, fern das Bödele bis zum Pfänder gegen Nordwest, ganz rechts wieder die Berge östlich der Bregenzer Ach: Hirschberg–Gopfberg-Zug und Winterstauden-Zug.

Gliederung und Gipfel

Südseite des Damülser Kamms um die Ugaalpe mit der dominierenden Mittagspitze
Kanisfluh – Sattel der Öberlealpe – Klippernkamm, vom Dornbirner First aus gegen Osten

Die Gruppe bildet sich aus:

  • dem Kamm der Mittagspitze (auch Damülser Kamm, Damülser Berge im engeren Sinne; Trimmel Nr. 1118 Damülser Mittagsspitz, SOUISA A.1.b/a Mittagspitz-Kamm)
  • dem Kanisfluhstock im Nordosten (Trimmel 1118, SOUISA A.1.b/b)

Diese beiden Untergruppen sind an der Linie Mellau – Graben zum Wirtshaus Hofstetten – Weg zur Wurzachalpe – Weg zur Oberen Alp (Öberlealpe, Sattel etwa 1.635 m) – Graben nach Argenzipfel[8] getrennt.

Vom Hauptkamm zweigen noch zwei Nebenkämme nach Süden ab, sodass die Damülserberge das Krumbachtal oberhalb Damüls (Alpe Uga) halbreisfömig umfassen, eine Verlängerung des Kamms nach Nordosten, der die Verbindung zur Kanisfluh herstellt, sowie einige kleine nördliche Grate, die die Alpen und Moorgebiete umgeben.

Die wichtigsten Gipfel sind (entlang des Hauptkamms West nach Ost):

  • Sünser Spitz (2.061 m ü. A.)
    Sünser Nebenkamm (am Hübschen Bühel, 2.032 m ü. A., mit Sünser Joch)[9]
    • Portlahorn (Portlerhorn, 2.010 m)
    • Portlakopf (Portlerkopf, 1.905 m)
  • Ragazer Blanken (2.051 m ü. A.)
  • Hochblanken (2.068 m)
    • Kojenkopf (1.583 m) nördlich vorgelagert
  • Damülser Mittagspitze
    • Bettlerkopf (1.822 m) nördlich vorgelagert
    • Ugenkamm: Elsenkopf (1.940 m)
  • Klippern-Verbindungskamm
    • Wannenkopf (2.006 m)
    • Gungern (2.053 m)
    • Klippern (Klipperen, 2.066 m)
  • Kanisfluh-Grat:
    • Hoher Stoß (Am Stoß, 1.948 m ü. A.)
    • Holenke (2.044 m ü. A.)
    • Runder Kopf (2.014 m ü. A.)
    • Sonnenspitz (Sonnspitz, 1.964 m ü. A.)

Geologie

Die Damülser Berge liegen in der im Bregenzerwald ausgeprägten Helvetikumzone, die von Ostschweizerischen Charakter ist, und nach Norden in das Allgäu streicht. Südlich steht die Flyschzone an, an der die Gruppe im Südwesten auch Anteil hat.

Die Schichtfolge umfasst von Norden her Seewerkalk (Sünser Spitze, Ragatzer Blanken, Damülser Mittagsspitz, Ragatzer Schrofen), die grobbankigen, leicht mergeligen Kalke der Drusberg-Formation (Schafberg, Hochblanken, Klippern), Kieselkalk (zumeist unterhalb der Drusberg-Formation gelegen), Palfris-Formation, Zementstein-Formation, Quinterkalk (Kojenkopf, gesamter Kanisfluh), Mergel und Tonmergel der Schilt-Formation, sowie Leimernmergel (Ultrahelvetikum, im Gebiet zwischen Ragazalpe und Ugaalpe). Die Flyschzone zeigt sich mit Reiselsberger Sandstein (Schwabbrünnenserie) im den Gipfeln von Portlahorn, Portlakopf und Elsenkopf.[10]

Erschließung

Lift- und Wegplan Damüls

Der Damülserkamm ist ein Skigebiet, und mit etlichen Liftanlagen erschlossen. Seit 2008 sind die Damülser und Mellauer Bergbahnen auch über den Kamm erschlossen und bilden das Skigebiet Faschina–Damüls–Mellau.[11]

Daneben ist das Gebiet, und besonders die unberührte Kanisfluh, aber auch reizvolles Wandergebiet, mit zahlreichen markierten Wegen, etwa dem Damülser Rundkurs. Sie bietet auch einige anspruchsvollere Touren (Überschreitungen, Steilgras-Touren). Außer dem Alpengasthof Edelweiß[12] (zwischen Kanisfluh und Damülserkamm bei Au, 1492 m, privat) liegen Unterkünfte nur in Talnähe.

Auch als Mountainbike-Terrain ist die Gruppe beliebt.

Literatur

  • Dieter Seibert: Bregenzerwald- und Lechquellengebirge. 1. Auflage. Rother Bergverlag, München 2008, ISBN 978-3-7633-1095-1, Damülser Berge, S. 125–137 (Hütten S. 59, rother.de).

Einzelnachweise

  • Rosemarie Zöhrer (Geländeerhebung), Markus Staudinger (Bericht): Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg – Gemeinde Mellau. In: Vorarlberger Landesregierung Abteilung Umweltschutz (IVe), AVL Arge Vegetationsökologie und Landschaftsplanung (Hrsg.): Biotopinventar Vorarlberg. Februar 2009 (pdf, vorarlberg.at).
  • Günter Bischof (Geländeerhebung), Markus Staudinger (Bericht): Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg – Gemeinde Damüls. In: Vorarlberger Landesregierung Abteilung Umweltschutz (IVe), AVL Arge Vegetationsökologie und Landschaftsplanung (Hrsg.): Biotopinventar Vorarlberg. Februar 2009 (pdf, vorarlberg.at).
  • Markus Staudinger, Günter Bischof (Geländeerhebung), Markus Staudinger (Bericht): Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg – Gemeinde Au. In: Vorarlberger Landesregierung Abteilung Umweltschutz (IVe), AVL Arge Vegetationsökologie und Landschaftsplanung (Hrsg.): Biotopinventar Vorarlberg. Februar 2009 (pdf, vorarlberg.at).
  1. a b Lit. Seibert: Alpenvereinsführer. 2008, S. 125.
  2. a b Walther Flaig: Bregenzerwaldgebirge. 1. Auflage. Rother Bergverlag, München 1977, ISBN 3-7633-1203-X (ältere Auflagen des Autors u.d.T. Bregenzerwaldgebirge und Lechquellengebirge (Klostertaler Alpen) 3./1971 bzw. Bregenzer Wald und Lechquellengebirg (Klostertaler Alpen) 2./1968).
  3. insb. der Wasserfall unter der Freudenberger Alpe (Biotop 22714); 0,96 ha. Biotopinventar Mellau, S. 39 f
  4. Moor bei der Hauseralpe (Biotop 22720) 1,28 ha. Biotopinventar Mellau, S. 17 f. Quellgebiet bei der Hauseralpe (Bereich Riedhütte laut Flurnamenkarte) (Biotop 22721) 4,64 ha, S. 49 f
  5. Talbodenvermoorungen der Ulfernalpe-Ulfernbach (Biotop 22709), 71,53 ha. Biotopinventar Mellau, S. 15 f. '"Schnimösle" laut Flurnamenkarte (Biotop 22710) 1,43 ha, S. 33 f. Moorwald beim Gätterle (Biotop 22713) 1,79 ha, S. 33 f
  6. Flachmoor bei der Galtsuttisalpe (Biotop 22716) 10,2 ha. Biotopinventar Mellau, S. 43 f. Hangflachmoorkomplex bei der Hinterbleichtenalpe (Biotop 22718) 12,5 ha, S. 45 f. Moorkomplex bei der Vorderbleichtenalpe (Biotop 22719) 7,36 ha, S. 47 f
  7. Moorkomplex bei der Kanis-Alpe (Biotop 22707) 68,16 ha. Biotopinventar Mellau, S. 27 f
  8. Abgrenzung nach Trimmel
  9. unbenannt in ÖK, benannt in Seibert: Alpenvereinsführer. 2008, 548 Hübscher Bühel 2032 m, S. 134.
  10. zusammengestellt aus den jeweiligen Abschnitten Allgemeine Angaben zur Gemeinde der Biotopinventare Mellau, Au und Damüls, jeweils S. 9
  11. Mellau - Damüls - Faschina Skischaukel 710 - 2.009m. bergfex.at, abgerufen am 14. April 2011.
  12. Alpengasthof Edelweiß

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