- David M. Walsh
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David Martin Walsh (* 23. Juli 1931 in Cumberland, Maryland) ist ein US-amerikanischer Kameramann, einer der führenden Bildgestalter beim Hollywood-Unterhaltungskino der 1970er und 1980er Jahre.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
David M. Walsh hatte bis 1955 in der US-Armee gedient und knüpfte im selben Jahr über einen Freund Kontakt zu den Walt-Disney-Studios. Dort wurde er als Kameralehrling eingestellt und half bis 1960 bei der Fotografie der Zeichnungen einiger Disney-Klassiker, von Susi und Strolch bis Pongo und Perdita. Am gleichen Ort lernte Walsh den erfahrenen und angesehenen Spielfilmkameramann Lucien Ballard kennen, der ihn 1960 zu seinem Assistenten bei der Disney-Produktion Die Vermählung ihrer Eltern geben bekannt machte. Walsh blieb bis Ende der 1960er Jahre an der Seite Ballards und arbeitete ihm bei so zentralen Filmproduktionen wie Sacramento, Die vier Söhne der Katie Elder, Der Verwegene und Die fünf Geächteten zu. 1967 wechselte Walsh zu dem Chefkameramann William Fraker, einem zentralen Vertreter des New Hollywood-Kinos, und fotografierte als einfacher Kameramann unter dessen Leitung die beiden Kassenhits Rosemaries Baby und Bullitt sowie das Musical Westwärts zieht der Wind.
Anschließend verpflichtete Fraker ihn zu seinem Chefkameramann, als Walsh-Lehrer Fraker mit dem Western Monte Walsh 1969 sein Regiedebüt gab. Von Anbeginn war Walsh an A-Produktionen beteiligt, die einen repräsentativen Querschnitt vom klassischen Unterhaltungsmainstream im Hollywood der 1970er und 1980er Jahre darstellen. Seine Fotografie gilt als hoch professionell und ganz im Dienste der Geschichte und ihrer Stars stehend, künstlerisch jedoch nur wenig ambitioniert. Walsh fotografierte sowohl rasante Thriller (Massenmord in San Francisco, Achterbahn, Trans-Amerika-Express) als auch kammerspielartige Boulevard-Komödien (Der Untermieter, Das zweite Kapitel, Hausbesuche). Darüber hinaus war David Walsh auch an zwei Woody Allen-Frühwerken (Der Schläfer und Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten) beteiligt.
Seit den späten 1980er Jahren konnte er nur noch selten Aufträge als Chefkameramann erhalten, meist war er jetzt nur noch als Kameramann von zusätzlichen Aufnahmen beteiligt, so zum Beispiel 1989 bei Stella, im Jahr darauf bei F/X 2 – Die tödliche Illusion und 1991 bei Was ist mit Bob?. Walsh hat auch mehrfach für das Fernsehen gearbeitet, für seinen 1975 ausgestrahlten Film ‘Queen of the Stardust Ballroom’ wurde er mit einem Emmy Award ausgezeichnet. In den 1990er Jahren verdiente er sich seinen Lebensunterhalt vor allem als Kameramann von Fernsehwerbung.
Filmografie (Auswahl )
- 1969: Monte Walsh
- 1969: Die netten Leute von nebenan
- 1970: Ein Kaktus sticht nur einmal zu
- 1970: Der Sheriff
- 1970: Duell in Mexiko
- 1970: Evel Knievel
- 1971: Corky
- 1972: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten
- 1972: Ein Fall für Cleopatra Jones
- 1972: Ace Eli & Rodger of the Skies
- 1973: Der Schläfer
- 1973: Massenmord in San Francisco
- 1974: The Crazy World of Julius Vrooder
- 1974: Die Kehrseite der Medaille
- 1975: Cash – Die unaufhaltsame Karriere des Gefreiten Arsch
- 1975: Die Sunny Boys
- 1975: Eine Leiche zum Dessert
- 1975: W. C. Fields and Me
- 1975: Trans-Amerika-Expreß
- 1976: Scott Joplin
- 1976: Achterbahn
- 1977: Der Untermieter
- 1977: Eine ganz krumme Tour
- 1978: Hausbesuche
- 1978: Das verrückte California-Hotel
- 1978: Nur du und ich
- 1978: Zwei in Teufels Küche
- 1979: Ein wahrer Held
- 1979: Das zweite Kapitel
- 1980: Schütze Benjamin
- 1980: Fast wie in alten Zeiten
- 1980: Mrs. Hines und Tochter
- 1981: Liebe mit doppeltem Boden
- 1981: Eigentlich wollte ich zum Film
- 1982: Max Dugans Moneten
- 1982: Jason, die Flasche
- 1983: Bitte nicht heut’ nacht
- 1983: Country – Land der Väter
- 1984: Teachers – die Aufsässigen
- 1984: Johnny G. – Gangster wider Willen
- 1984: Future Project – Das Geheimprojekt
- 1986: Summer School
- 1986: Nichts als Ärger mit dem Typ
- 1987: Fatal Beauty
- 1989: Filofax – Ich bin du und du bist nichts
- 1991: Drei lahme Enten
- 1995: Carpool
Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films, Band 8, S. 242 f. Berlin (2001) ISBN 3-89602-340-3
Weblinks
- David M. Walsh in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Kategorien:- Kameramann
- US-Amerikaner
- Geboren 1931
- Mann
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