- Die Taube auf dem Dach
-
Filmdaten Originaltitel Die Taube auf dem Dach Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1973/2010 Länge 82 Minuten Altersfreigabe FSK 0 Stab Regie Iris Gusner Drehbuch Iris Gusner,
Regine KühnProduktion DEFA, Gruppe „Babelsberg“ Musik Gerhard Rosenfeld Kamera Roland Gräf Schnitt Helga Krause Besetzung - Heidemarie Wenzel: Linda Hinrichs
- Günter Naumann: Böwe
- Andreas Gripp: Daniel
- Christian Steyer: Trompeter
- Monika Lennartz: Schallplattenverkäuferin
- Lotte Loebinger: Lindas Mutter
- Heinz Scholz: Lindas Vater
- Herbert Köfer: Glaskugelfabrikant
- Hilmar Baumann: Plattenwerker
- Wolfgang Greese: Forstwirtschaftsleiter
Die Taube auf dem Dach ist ein deutscher Spielfilm der DEFA von Iris Gusner aus dem Jahr 1973.
Handlung
Eine Baustelle im Süden der DDR: Die junge Mecklenburgerin Linda Heinrichs ist hier, wo einmal Plattenbauwohnungen stehen sollen, als Bauleiterin tätig. Sie lernt zwei Männer kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Der Student Daniel ist spontan, führt sie zum Tanz aus und sammelt dort schon einmal ungeplant Spenden für Vietnam. Baubrigadier Hans Böwe wiederum ist ein ewig Rastloser, der in vielen Teilen der DDR am Bau gearbeitet hat, jedoch nirgendwo richtig zu Hause ist.
Hans Böwe verliebt sich in Linda und macht ihr einen Heiratsantrag – Linda nimmt ihn jedoch nicht sofort an und so betrinkt sich Böwe. Sein Verhalten lässt Linda über ihr eigenes Leben nachdenken – wird sie einmal wie Böwe werden? – und über die Bedeutung von Glück und Liebe in der aktuellen Realität.
Hintergrund
Der Debütfilm von Regisseurin Iris Gusner entstand zwischen Herbst 1972 und April 1973 und wurde 1973 in der DDR nicht zur Aufführung freigegeben. Der Regisseurin wurde unter anderem vorgeworfen, dass sie ein verzerrtes Bild der DDR-Realität liefere, ausschließlich Menschen in der Krise zeige und einen alten Arbeiter zur tragischen Figur stilisiere, was nicht der Wirklichkeit entspreche. Im Gegensatz zu anderen Verbotsfilmen gelangte das Filmmaterial anschließend nicht ins Staatliche Filmarchiv der DDR, sondern wurde im Studio vernichtet – übrig blieb nur eine farbige Arbeitskopie, die seither als verschollen galt.
Im Zuge der Restaurierung anderer Verbotsfilme 1989/90 entdeckte der Kameramann Roland Gräf diese Arbeitskopie in der Ecke eines nicht klimatisierten Vorführraums im DEFA-Spielfilmstudio. Weil sie erhebliche Schichtablösungen aufwies, veranlasste er die Herstellung eines schwarzweißen Dup-Negativs sowie einer Kinokopie. So konnte Die Taube auf dem Dach im Oktober 1990 zwei Mal im Kino aufgeführt werden. Danach verloren sich erneut alle Spuren des gesamten Materials. Nach jahrelanger Suche gelang es der DEFA-Stiftung 2009, das schwarzweiße Dup-Negativ wiederzufinden und den Film zu rekonstruieren. Die rekonstruierte Fassung kam am 6. September 2010 in Berlin zur Uraufführung, drei Tage vor dem Kinostart am 9. September – 37 Jahre nach dem geplanten und dann geplatzten Premierentermin am 5. Oktober 1973 und dem vom Hauptdirektor der DEFA verfügten und zunächst spurlosen Verschwinden des Filmmaterials.
Weblinks
- Die Taube auf dem Dach in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Die Taube auf dem Dach bei filmportal.de
- Webseite zum Film
Kategorien:- Filmtitel 2010
- Filmtitel 1973
- Film (DDR)
Wikimedia Foundation.