- Herbert Köfer
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Herbert Köfer (* 17. Februar 1921 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher und Moderator.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach seinem Studium an der Schauspielschule des Deutschen Theaters hatte er 1940/41 sein erstes Engagement am Stadttheater in Brieg. 1945–1947 wirkte Köfer am Neuen Berliner Künstlertheater, dem 1947/48 ein Gastspiel an der Volksbühne Berlin folgte. 1949 arbeitete er am Kabarett Kleine Bühne. 1950–1952 folgte ein Engagement am Deutschen Theater.
Am 21. Dezember 1952 war Köfer der erste Sprecher der Nachrichtensendung Aktuelle Kamera und machte sich des Weiteren bald bei einem breiten Publikum einen Namen als Kabarettist und Schauspieler. Köfer prägte so populäre Fernsehrollen wie den Rentner Schmidt in der 20-teiligen Serie Rentner haben niemals Zeit und spielte zudem zahlreiche Rollen in Komödien und Schwänken. Er war Conférencier in der Unterhaltungssendung Da lacht der Bär und Moderator der Sendungen Treffpunkt Kino (ursprünglich Hauptfilm läuft) und Das blaue Fenster. In dem zur Zeit des Nationalsozialismus spielenden Film Nackt unter Wölfen bewies Köfer als SS-Offizier auch sein Talent für ernste Rollen ebenso wie in Eva und Adam in der Rolle des Kohlenträgers Lienau. Als Synchronsprecher war Köfer ebenfalls tätig.
Von 1956 bis 1959 trat er im Berliner Kabarett Die Distel auf. Noch während seiner Zeit am Theater war er daneben beim Rundfunk beschäftigt, wo er in Hörspielen, Features und Unterhaltungssendungen mitwirkte. In Erinnerung ist er den DDR-Rundfunkhörern vor allem in einer Hauptrolle der real-sozialistischen Hörspielserie Neumann 2x klingeln, die von 1967 bis 1981 allwöchentlich in 764 Folgen auf Radio DDR I gesendet wurde. 1964 wurde Köfer Mitglied des Kleinmachnower Kreises (einem Zimmertheater im Bezirk Potsdam) und wirkte dort in anspruchsvollen literarischen Programmen u.a. über Heinrich Heine, Theodor Fontane und Georg Weerth mit.
Herbert Köfer stand 1952 für die erste und knapp 40 Jahre später am 31. Dezember 1991 auch für die letzte Sendung des Deutschen Fernsehfunks vor der Kamera.[1]
2002 erhielt er den Medienpreis Goldene Henne für sein Lebenswerk.
Im März 2008 erschien seine Autobiografie mit dem Titel Nie war es so verrückt wie immer … im Verlag Das Neue Berlin.
Privat
Köfer lebt in Zeuthen und ist in dritter Ehe verheiratet. Seine Tochter Mirjam ist ebenfalls Schauspielerin, er hat eine weitere Tochter und einen Sohn.
Köfer hat einen Eintrag als „ältester, prominenter, noch aktiver Trabrennfahrer“ im Guinness-Buch der Rekorde.
Filmografie (Auswahl)
- 1951: Die Sonnenbrucks
- 1956: Der Teufelskreis
- 1957: Mazurka der Liebe
- 1959: Maibowle
- 1963: Reserviert für den Tod
- 1963: Nackt unter Wölfen
- 1964: Schwarzer Samt
- 1964: Pension Boulanka
- 1964: Lütt Matten und die weiße Muschel
- 1965: Der Reserveheld
- 1965: Denk bloß nicht, ich heule
- 1966/2009: Hände hoch oder ich schieße[2]
- 1967: Hochzeitsnacht im Regen
- 1967: Ein Lord am Alexanderplatz
- 1968: Hauptmann Florian von der Mühle
- 1968: Schüsse unterm Galgen
- 1968: Krupp und Krause
- 1969: Jungfer, Sie gefällt mir
- 1970: Jeder stirbt für sich allein
- 1971: KLK an PTX – Die Rote Kapelle
- 1972: Der Mann, der nach der Oma kam
- 1972: Tecumseh
- 1973: Eva und Adam
- 1974: Neues aus der Florentiner 73 (TV)
- 1974: Hans Röckle und der Teufel
- 1975: Die schwarze Mühle
- 1976: Nelken in Aspik
- 1976: Liebesfallen
- 1976: Das Licht auf dem Galgen
- 1978: Rentner haben niemals Zeit
- 1979: Maxe Baumann: Überraschung für Max
- 1980: Aber Doktor
- 1981: Maxe Baumann: Maxe in Blau
- 1981: Polizeiruf 110: Auftrag per Post
- 1982: Geschichten übern Gartenzaun
- 1984–1986: Familie Neumann/Neumanns Geschichten (31 Episoden in 14 Folgen)
- 1985: Polizeiruf 110: Ein Schritt zu weit
- 1987: Maxe Baumann aus Berlin
- 1987: Kleine Fische
- 1988: Danke für die Blumen
- 1989: Tierparkgeschichten
- 1989: Von Fall zu Fall
- 1989: Eine Frau für drei
- 1989: Konstantin und Alexander
- 1991: Akt mit Blume
- 1993: Auto Fritze: Weiberwirtschaft
- 1993: Immer wieder Sonntag: Das neue Haus
- 1993: Immer wieder Sonntag: Hildes Trauer
- 1994: Elbflorenz [insg. 13 Folgen]
- 1995: Die Bratpfannenstory
- 1996: Der Millionär
- 1997: Pension Schöller
- 1997: Aber ehrlich!
- 1997: Dr. Sommerfeld – Neues vom Bülowbogen: Der neue Doktor
- 1997–1998: Leinen los für MS Königstein [insg. 2 Folgen]
- 2000: Wolffs Revier: Wolffs Falle
- 2002: Unser Charly: Rufmord
- 2002: Liebesau – die andere Heimat: 17. Juni 1953
- 2002: Liebesau – die andere Heimat: 13. August 1961
- 2004: Tompson Musik
- 2005: Bettgeflüster & Babyglück
- 2005: Mein Vater und ich
- 2005: SOKO Wismar: Schöne Aussicht
- 2006: Unsere zehn Gebote: Gebot 8 – Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten
- 2006: SOKO Leipzig: Katzenfutter
- 2007: Allein unter Bauern: Der alte Mann und das Gewehr
- 2007: Ein starkes Team: Blutige Ernte
- 2008: KDD – Kriminaldauerdienst: Im Zwielicht
- 2010: Notruf Hafenkante: Alte Freunde
- 2010: Die Taube auf dem Dach (rekonstruierte Fassung des 1973 entstandenen, in der DDR nicht gezeigten, 1990 wiederentdeckten und erneut verschollenen Spielfilms; Kinoveröffentlichung 9. September 2010)
- 2011: In aller Freundschaft: Unerwünschte Nebenwirkungen
Theater
Jahr Titel Rolle Info 1995 Die Bratpfannenstory für das MDR Fernsehen Guten Tag , Herr Liebhaber Theater am Kurfürstendamm Das lebenslängliche Kind Theater am Kurfürstendamm 1997 Pension Schöller Theater am Kurfürstendamm Zwei ahnungslose Engel Komödie Dresden Der keusche Lebensmann Al Lewis Komödie Dresden Sonny Boys Professor Crey Komödie Dresden Die Feuerzangenbowle Schnauz Komödie Dresden Im weißen Rössl Wilhelm Gieseke Komödie Dresden 2010 Ritter Ludwig Ritter Ludwig Komödie Dresden 2011 Rentner haben niemals Zeit Paul Schmidt Comödie Dresden Synchronisation
- 1968: Alfons Zitterbacke Hörbuch (als Vater)
- 1971: Die Olsenbande fährt nach Jütland (als Leutnant)
- 1976: Die Olsenbande sieht rot (als Chefkoch)
Literatur
- Herbert Köfer: Das war’s noch lange nicht. Erinnerungen. Ullstein, Berlin 1995, ISBN 3-548-35507-2
- Herbert Köfer: Nie war es so verrückt wie immer… Das Neue Berlin, Berlin 2008, ISBN 3-360-01934-2
- F.-B. Habel: Lexikon. Schauspieler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2009, S. 220/222, ISBN 978-3-355-01760-2
Weblinks
Commons: Herbert Köfer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Herbert Köfer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Herbert Köfer in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Herbert Köfer bei filmportal.de
- Herbert Köfer in der Deutschen Synchronkartei
- Biographie In: film-zeit.de
Einzelnachweise
- ↑ Superillu: Herbert Köfer: »Namen vergesse auch ich. Bei Texten ist es anders...«, 6. September 2010
- ↑ Ralf Schenk: Rolf Herricht – Der Mann, der jeden zum Lachen brachte. In: Superillu.de. Abgerufen am 21. Dezember 2010.
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