Dieter Frielinghaus

Dieter Frielinghaus (* 14. November 1928 in Braunschweig) ist ein evangelisch-reformierter Pastor, Friedensaktivist und Publizist; Mitglied der DKP.

Leben und Wirken

Dieter Frielinghaus, 2005

Frielinghaus studierte evangelische Theologie und wurde zum Pfarrer der Reformierten Kirche berufen. Mit einer wissenschaftlichen Arbeit wurde er zum Doktor der Theologie promoviert. Er bekam früh Zugang zu sozialistischen und kommunistischen Gruppen, engagierte sich gegen die Wiederbewaffnung Westdeutschlands und in der Friedensbewegung der Bundesrepublik. 1956 siedelte er in die DDR über. Am 9. November 1957 wurde er in Dresden ordiniert und Pfarrer der dortigen reformierten Gemeinde.^[1] Nach einiger Zeit wurde er in das Moderamen der Reformierten Gemeinden in der DDR gewählt und vertrat seine Kirchengemeinden in der brandenburgischen Kirchenleitung. Vom Ministerium für Staatssicherheit wurde er als IM Dieter geführt. 1964 versuchte er das Dresden-Projekt der Kathedrale von Coventry und der Aktion Sühnezeichen im Sinne der SED zu beeinflussen. ^[2]

Frielinghaus gehörte 1995 zu den Gründungsmitgliedern eines Fördererkreises der Freien Deutschen Jugend (fdj)^[3] Er publiziert in linksorientierten kirchen- und gesellschaftskritischen Zeitschriften wie den „Weißenseer Blättern“^[4], der Zeitschrift „Topos – Internationale Beiträge zur dialektischen Theorie“^[5], und dem Icarus, aber auch in ostdeutschen Tageszeitungen wie der Jungen Welt. Sein gesellschaftliches Engagement reicht von Solidaritätsbezeugungen für die Opfer der Jugoslawienkriege bis zur Unterstützung des Komitees zur Verteidigung von Slobodan Milošević^[6], die Unterstützung der palästinensischen Befreiungsbewegungen^[7] bis zum Kampf um die Erhaltung der Ernst-Thälmann-Gedenkstätte in Ziegenhals^[8]. Er trat mit Wortbeiträgen beim UZ-Pressefest der DKP in Dortmund auf^[9] und unterstützt alle Kampagnen, die sich gegen die angebliche Diskriminierung und Benachteiligung von Ostdeutschen wenden.

Im November 2008 hielt er in Bremen den Hauptvortrag bei der Jahrestagung der CFK in Deutschland zum Thema "Aus Gottes Frieden leben - für gerechten Frieden sorgen", in dem er die deutsche Kriegführung außerhalb des Geltungsbereiches des Grundgesetzes anprangerte.

Frielinghaus lebt mit seiner Ehefrau Gisela in Brüssow.

Werke

• Ecclesia und vita: Eine Untersuchung zur Ekklesiologie des Andreas Hyperius. Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlag 1966 (Beiträge zur Geschichte und Lehre der Reformierten Kirche; Bd. 23) Druckfassung der Dissertation Göttingen, Theol. F., v. 4. Okt. 1956
• Sie wissen, was sie tun: über Förderer und Bewunderer der sogenannten Jesusbewegung. (Ost-)Berlin: Union Verlag VOB 1973 (Fakten, Argumente)
• Unfrieden in Deutschland. Teil 4., Kirche im Sündenfall: Als Pfarrer in Kapellendorf (Peter Franz (Theologe))/ mit einem Nachwort von Dieter Frielinghaus. Hrsg.: Wolfgang Richter (Friedensforscher), GNN-Verlag Schkeuditz 1995, ISBN 3-929994-42-9

Ehrungen

• Menschenrechtspreis der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde (GBM e.V.) 1996

Einzelnachweise

1. ↑ 50-jähriges Ordinationsjubiläum von Pfr. Dr. Frielinghaus, Gemeindebrief der Evangelisch-reformierten Gemeinde in Dresden, 14 (2008), 1. Ausgabe, Februar/März 2008, S. 3f
2. ↑ Merrilyn Thomas: Communing with the enemy: covert operations, Christianity and Cold War politics in Britain and the GDR. FRankfurt etc.: Peter Lang 2005 ISBN 978-3-03910-192-4, S. 242
3. ↑ http://www.fdj.de/FOERDKR.html.
4. ↑ http://www.weissenseerblaetter.de/h01_01.htm#t01
5. ↑ http://toposzeitschrift.de/topos_31.htm
6. ↑ http://www.free-slobo.de/
7. ↑ http://www.palaestina.org/news/beitraege/zeigeBeitrag.php?ID=551
8. ↑ http://www.sopos.org/aufsaetze/46cc2cba8647e/1.phtml
9. ↑ http://www.dkp-online.de/pressefest/2007/prog/

Weblinks

PND: kein individualisierter Datensatz vorhanden (Stand: 9. November 2011) | Nicht individualisierter Eintrag zum Namen Dieter Frielinghaus im Katalog der DNB

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