Dominikanerkirche (Münster)

Dominikanerkirche (Münster)
Dominikanerkirche

Die Dominikanerkirche ist ein Kirchbau im Zentrum von Münster an der Salzstraße, unweit der Lambertikirche.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Kirche war Teil einer Klosteranlage. Von der Klosteranlage selbst ist heute nur noch eine Wand erhalten, die an die Sandsteinfassade der Kirche angrenzt.

Die Kirche wurde in den Jahren 1708 bis 1725 nach Entwürfen des Architekten Lambert Friedrich Corfey erbaut. Nach der Innenausstattung wurde sie 1728 konsekriert und dem Patrozinium des hl. Josef unterstellt. Sie diente bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Konventskirche der Dominikaner in Münster.

Im Zuge der Säkularisation wurde das Dominikanerkloster 1811 aufgehoben. Die Klosteranlage ging in staatlichen/städtischen Besitz über, die Kirche wurde von 1826 an für militärische Zwecke genutzt. 1880 erwarb die Stadt Münster die Kirche, die ab 1889 als Schulkirche für das städtische Realgymnasium genutzt wurde. Nach weitgehender Zerstörung während des Zweiten Weltkrieges zog sich der Wiederaufbau der Kirche bis zum Jahr 1974 hin. Mit der Wiedererrichtung der Kuppel konnte erst 1961 begonnen werden. Heute wird die Kirche von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität verwaltet und maßgeblich von der katholischen Universitätsgemeinde genutzt, die dort ihre sonntäglichen Gottesdienste feiert.

Kirchbau

Der Kirchbau besteht aus einem erhöhten Mittelschiff sowie Querhaus und zwei niedrigen Seitenschiffen. Mittelschiff und Querhaus sind 15,7 m hoch. Das Mittelschiff ist 33 m lang, die Kirche insgesamt, mit Chorraum, circa 42 m. Die barocke Kuppel über der Vierung ist von innen rund (Durchmesser cira 9 m), von außen achteckig. Sie ist circa 29 m hoch, mit der Kuppellaterne cricra 34 m. Ebenso hoch sind auch die beiden Türme.

Die Sandsteinfassade der Kirche ist zweigeschossig und mit zurückhaltend gliedernden Pilastern angelegt. Die Mittelachse wird von einem vorspringenden Ädikulaportal mit Säulen dorischer Ordnung beherrscht. In zwei Rundnischen seitlich des Portals befinden sich die Statuen der Ordenspatrone Dominikus und Thomas von Aquin.

Im Zuge der Wiedererrichtung der Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Altarinsel in die Vierung unterhalb der Kuppel verlegt. Die ursprüngliche Chortrennwand wurde wiederhergestellt, ist allerdings durch eine Öffnung zur Kirche hin begehbar. Der Chorraum dient heute als Sakramentskapelle und beherbergt einen barocken Hochaltar (1699), der ursprünglich für die Gaukirche in Paderborn erbaut wurde und 1903 für die Dominikanerkirche erworben worden war.

In der Kirche befindet sich unter anderem auch das Epitaph für den Architekten der Kirche, L.F. Corfey, der 1733 in der Gruft unter der Dominikanerkirche beigesetzt wurde. Der Entwurf stammt von Johann Conrad Schlaun.

Orgel

Die Orgel wurde 1958 von Paul Ott (Göttingen) erbaut. Sie stand ursprünglich im großen Hörsaal des Fürstenberghauses am Domplatz. 1975 wurde die Orgel in der Dominikanerkirche aufgebaut. Der Registerbestand blieb weitgehend unverändert, die Orgel erhielt lediglich ein neues Gehäuse.

Das mechanische Instrument hat folgende Disposition:

Weblinks

 Commons: Dominikanerkirche (Münster) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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